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Alex

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Steht heute in der FAZ:

Glosse Feuilleton
Eviva Formentera
16. Januar 2006 Was hätte bei dieser Umfrage nicht alles herauskommen können, hätte man sie in Italien gemacht! Wie stellen Sie sich die Zukunft des Auslandstourismus in Ihrem Land vor? Auf diese Frage haben italienische Funktionäre des Fremdenverkehrs in den letzten Jahren bereits ausführlich geantwortet: weniger häßliche Deutsche. Weniger Bierbäuche und Würstelberger, weniger Leberkäs' und Filterkaffee, weniger germanische Badehosen in Innenstädten und weniger deutschen Suff an den Stränden. Die neueste Umfrage zur Zukunft des Tourismus hat man aber nicht an der Adria, sondern auf der kleinen Baleareninsel Formentera abgehalten. Dort begehrte die Verwaltung von allen siebentausendfünfhundert Bewohnern ein paar Handreichungen für die langfristige Planung des einträglichen Geschäfts. Die Botschaft ist eindeutig. Ganz Formentera hat genug von den Italienern. Die seien - so die Insulaner einhellig - zu lärmig, müllten alles gnadenlos zu, träten gegenüber den Einheimischen blasiert auf, und das stets im Rudel. Von regionaler Kost wollten sie nichts wissen, sondern bestünden arrogant auf Pasta und Pizza. Und was wünschen sich die Formenteros für die kommenden Jahre? Die Deutschen sollen bitte, bitte wiederkehren. Im vergangenen Jahrzehnt hatten nämlich - auf den Spuren von allerhand römisch-mailändischer Prominenz - unternehmungslustige Ragazzi das überschaubare Formentera als modische Destination entdeckt und systematisch die bisherige deutsche Vorherrschaft gebrochen. Sie machen inzwischen mehr als die Hälfte aller Urlauber aus. Nicht nur die deutsche Wirtschaftskrise, sondern auch die als störend empfundene Gegenwart der vielen Italiener hat unsere Landsleute dann verdrängt. Die waren bei den Spaniern indes viel beliebter, weil sie meist in Kleinfamilien anreisten, lieber das Fahrrad statt knatternder Mopeds benutzten und das fragile Mittelmeerbiotop achteten. Nun mag die ostentative Abneigung der Formenteros auch daran liegen, daß die Italiener vorzugsweise als Billigtouristen im Rudel anrücken, daß sie zu Hause meist bei den Eltern unter strenger Kuratel wohnen und im Ausland gerne einmal die Porca rauslassen. Gegen solche Konkurrenz - und übrigens auch gegen die rabiaten Briten, die man auf Formentera gar nicht so gerne empfangen will - können gesittete deutsche Pauschalurlauber leicht Punkte machen. Und trotzdem darf uns, die wir alle so gerne kultivierte Pasta- und Caffe-macchiato-Experten wären, die Umfrage aus Spanien mit berechtigtem Stolz erfüllen. Wir haben vielleicht nicht den Papst in der Reisetasche. Und auch mit Du-bist-Deutschland will es ja nicht so recht klappen. Aber "Wir sind Formentera" ist doch immerhin ein Anfang. dsch






New PostErstellt: 19.01.06, 11:44     Betreff:  Re: Eviva Formentera

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