genial zeichnen lernen

Schaumalrein · Ehemaliges Mitglied

Hier einige Werke von mir. Bin ja auf eure Bewertungen und Kritiken gespannt

Jan · Administrator Beiträge: 8969 Ort: Oebisfelde

Hallo Schaumalrein (oder willst du lieber mit Vornamen angeredet werden?),

ich bin immer wieder erstaunt, mit wie viel Selbstzweifel oft die schönsten Bilder vorgezeigt werden. Für mich gibt es (neben dem Gebrauchswert) vor allem drei Gründe, mit dem Zeichnen eines Bildes völlig zufrieden zu sein:

1. Wenn der Vorgang des Malens oder Zeichnens angenehm war und Spaß gemacht hat, oder
2. wenn ich beim Zeichnen etwas verstanden und gelernt habe, oder
3. wenn dabei ein Bild entstanden ist, das mir gefällt und das ich gerne vorzeige.

Mindestens einen der drei Punkte kannst du sicherlich auch für deine vorgezeigten Bilder bestätigen, daher brauchst du mit keinem unzufrieden sein.

Die Ölbilder wirken auf mich angenehm lebendig vor allem durch die vielen Farbtupfer, die im lockeren Rhythmus über die Zeichenfläche versprenkelt sind.

Die Topfpflanze hat durch die Farbwahl, wie du selber sagst, ihre deutliche Aussage (ich könnte mir noch eine zarte Linie der Tischkante oder des Fensterbretts vorstellen, auf dem der Topf steht, damit er nicht ganz im luftleeren Raum hängt).

Beim Kater weiß ich nicht, ob du ihn nach Modell, nach Foto oder aus der Erinnerung gezeichnet hast. Auf mich wirkt er wie ein Bild aus der Erinnerung, und ich wäre gespannt, wie du den gleichen Kater zeichnen würdest:

1. nach einem Foto, wobei du das Foto
a) zunächst ganz primitiv möglichst genau zu kopieren versuchst und
b) anschließend weitere Studien treibst und dabei immer mehr von der Fotovorlage abweichst, um den Charakter, die Eigenarten, die Bewegungen, dein persönliches Gefühl zu deinem Kater in der Handbewegung und Strichführung zum Ausdruck zu bringen.

2. nach lebendem Modell, wobei du die jeweilige Haltung möglichst mit skizzenhaften Strichen auf vielen verschiedenen Blättern einzufangen versuchst.

Solche "Blitzgestik"-Studien dauern jeweils nur wenige Sekunden, und du brauchst dafür ganz viele Blatt Papier (oder Schmierpapier), die du ohne Scheu vollkritzeln und zum großen Teil anschließend in den Papierkorb werfen kannst. Aber wenn du erst einmal in Schwung gekommen bist und die Haltung immer freier einfängst, findest du zum Schluss unter zwanzig oder dreißig Skizzenblättern bestimmt zwei oder drei, bei denen du das Gefühl hast, die Eigenart des Katers ziemlich gut getroffen zu haben. Ich füge mal als Beispiel eine Einstrichzeichnung bei, die von einer Skizze nach lebendem Modell entstanden ist. Den Stift, mit dem der Kater gezeichnet wurde und mit dem der gezeichnete Kater spielt, habe ich anschließend hinzugefügt.

Zum Herbstbaum: Aquarellstifte verleiten leider dazu, das Bild anschließend zu befeuchten, selbst wenn es nicht auf Aquarellpapier gezeichnet wurde. Das scheint mir hier der Fall zu sein, und davor möchte ich jeden warnen, da ich selber damit schlechte Erfahrungen gesammelt habe.

Für Buntstifte wird meist normales Zeichenpapier verwendet, das sich leider sofort wellt und Wasserflecken bekommt, sobald es befeuchtet wird. Im ersten Augenblick freut man sich, weil die Farben durch Nässe intensiver zu leuchten beginnen, aber sobald das Papier getrocknet ist, geht die Euphorie schnell vorbei und nur die Wellen und Wasserflecken bleiben bestehen. Deswegen mein Ratschlag:

Entscheide dich vor dem Zeichnen, ob du mit Aquarellstiften nass oder trocken arbeiten willst, und befeuchte eine Zeichnung nur, wenn sie auf Aquarellpapier gemalt wurde, und auch dann nur, wenn das Papier fachgerecht auf einem Aquarellblock oder auf einer festen Unterlage so gespannt ist, dass es sich beim Trocknen nicht wellt.

Soviel zu deinen Bildern. Ich würde mich freuen, bald weitere Bilder von dir zu sehen.

Jan

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Jan

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