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Jan
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Erstellt: 27.12.08, 22:15 Betreff: Re: Ines hat ein wenig geübt |
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Hallo Ines, wenn ich deine Zeichnung mit der Vorlage vergleiche, fällt mir auf, dass du beim Abzeichnen der Einzelheiten noch deine in der "linken Gehirnhälfte" gespeicherten Standardformen hast mit einfließen lassen, zum Beispiel Augen, Mund, Haar enthalten in der Vorlage mehr Individualität, in deiner Zeichnung sind sie etwas mehr so geformt, wie wir uns die Form ohne Modell vor Augen vorstellen würden. Um dich noch mehr von der gespeicherten Vorstellung zu lösen, kannst du einfach die Vorlage auf den Kopf stellen und das umgekehrte Bild abzeichnen. Dann zeichnest du keinen Mund und keine Augen und keine gleichmäßig gekämmten Haarstränen mehr, sondern achtest mehr auf Linien, Kurven, Richtungen, löst dich also mehr vom Gegenständlichen und wirst dadurch in der Formgebung individueller. Gewöhnlich glauben wir, dass wir etwas besser abzeichnen können, wenn wir genau wissen, worum es sich dreht, aber zur Befreiung von vorgeprägten Symbolen ist es vorübergehend sinnvoll, den Gegenstand ganz zu vergessen und nur auf Linien zu achten. Probiers mal aus, ich bin sicher, du wirst vom Ergebnis überrascht sein. Dieses Lösen vom Gegnständlichen kannst du noch dadurch verstärken, dass du die Vorlage mit einem Blatt Papier fast vollständig verdeckst und Zentimeter für Zentimeter freilegst und nur die Formen zeichnest, die du auf dem gerade freigelegten Streifen siehst. Das ist keine endgültige Zeichenmethode, sondern nur eine Übung, die helfen soll, die vorgeprägten Formen der linken Gehirnhälfte beim zeichnen auszuschalten, damit wir noch genauer die individuelle Formgebung des Motivs aus einem bestimmten Blickwinkel erkennen und verstehen lernen.
jan
Jan
Lernmethode, Kursbeschreibung, Preise und Anmeldung über: http://www.genial-zeichnen-lernen.de
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