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Jan
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Erstellt: 18.11.11, 15:28 Betreff: Re: Porträt |
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Zitat: monalisa
Ich möchte daß sich die Menschen da wohl fühlen und ich will mit meinen Bildern die Herzen der Menschen berühren. Bitte gib mir einen Tip wie ich da mehr Harmonie und Ruhe hineinbringe. |
Die Betrachter deiner Bilder spüren (unbewusst), was du selbst beim Malen spürst. Wenn du dich beim Malen wohlfühlst, springt das über. Wenn du etwas malst, was dich selbst tief im Herzen berührt, springt das über. Wenn du im Zwiespalt bist, was du malen sollst, geh nach deinem Herzen. Male, was du liebst, was du selber gerne sehen möchtest, was dich zum lachen und weinen bringt, was dich betroffen macht, was du verarbeiten willst, weil es dir unter die Haut geht.
Deinen Stil finden heißt, dich selbst zu finden, deine Vorlieben, deinen Charakter, deinen Geschmack. Wenn dein Geschmack vielfältig ist, dann ist das kein Nachteil. Suche in den verschiedenen Bildern die Gemeinsamkeit, die sich durch alle Bilder zieht: Das ist dein Stil, egal, wie unterschiedlich die Bilder und Techniken und Formate und Motive sind.
Es gibt bekannte Künstler, deren Stil sehr leicht zu erkennen ist, weil sie sich auf eine "Masche" beschränkt haben, vielleicht auch nur, um leichter erkennbar zu sein und dadurch bekannter zu werden. Aber der wahre Künstler lässt sich nicht auf eine "Masche" einschränken. Er macht, was ihn selbst berührt, und da er einen persönlichen Geschmack hat, ist er an seinem eigenen Geschmack zu erkennen. Vielfalt ist kein Nachteil im Stil.
Picasso hat als junger Mensch ganz anders gemalt als später. Hätte er sich auf eine Masche beschränkt, hätte er seinen Stil nicht radikal ändern können. Betrachte deine Bilder mal im Zeitverlauf der Entstehung. Kannst du eine Veränderung in verschiedenen Lebensphasen erkennen? Dann ordne sie nach Datum, nach "Periode", so wie Picasso seine "Blaue Periode" hatte.
Je mehr du Motive wählst, die dich tief berühren oder die du liebst, und je mehr du Techniken und Materialien verwendest, die dich selbst faszinieren und die du meistern möchtest (durch Ausdauer), desto besser findest du deinen Stil.
Aber, wie Peter schon sagt: Fünf Berater, fünf Meinungen, und einer sagt das Gegenteil vom anderen. Nur du selbst kannst wissen, was dein Stil ist, was du gerne machst, was dich begeistert. Wenn du eine Neigung zum Verzetteln hast, überlege einfach, was dir am Wichtigsten und Wertvollsten ist, und lass alles andere sausen.
Ich selber hatte lange Zeit tausend kreative Ideen, bis ich eines Tages mit gebrochenem Schädel an der Schwelle des Todes stand, und plötzlich wusste ich: Ich kann nicht sterben, bevor ich das EINE ZIEL verwirklicht habe, das ich als meine Lebensaufgabe betrachte. Seit dieser Erfahrung habe ich ein festes Ziel vor Augen und fühle mich wohl, wenn ich merke, dass ich an der Verwirklichung dieser einen Aufgabe arbeite. Alles andere ist zwar ein netter Gedanke, aber für mich vollkommen nebensächlich und irrelevant.
Jan
Lernmethode, Kursbeschreibung, Preise und Anmeldung über: http://www.genial-zeichnen-lernen.de
[editiert: 18.11.11, 15:34 von Jan]
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