Giordano Bruno Gesellschaft e.V.
Leben und Werk von Giordano Bruno
 
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„Das Erbe der ÄloHiM“

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Nicolas Benzin
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Beiträge: 38
Ort: Frankfurt am Main


New PostErstellt: 25.06.04, 20:16  Betreff: „Das Erbe der ÄloHiM“  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Im Jahr 1552 erscheint in Paris nach Jahrtausende alter mündlicher Überlieferung ein merkwürdiges Buch unter dem Titel „Abrahami Patriarchae Liber Jezirah“ in lateinischer Sprache. Herausgeber ist Guillaume Postel (1510 – 1581). Schon aus dem Titel des gedruckten Buches geht hervor, dass Postel den kabbalistischen Text auf den Patriarchen Abraham zurückführte. Und dieser Schluß lag auch nahe, denn im letzten Kapitel der kurzen, aber bedeutungsvollen Schrift „Buch der Formung“ ist zu lesen, wie Stammvater Abraham nach langwierigen Forschungen höchstselbst, zusammen mit anderen, künstliche Menschen geschaffen hat. Heute würde man sagen: Er hat sie geklont.
Erst nachdem Abraham diese künstliche Nach-Schöpfung von Lebewesen vollbracht hat, schließt sein Gott JHWH einen ewigen Bund mit ihm und seinen Nachkommen.
Das durch die biblischen ÄLoHiM übermittelte Wissen um die „Vorschriften für eine Schöpfung“ wird durch die Jahrhunderte vom Meister an den Schüler weitergegeben. Bis, ja bis in merowingischer Zeit im 7. oder 8. Jahrhundert n. Chr. in Südfrankreich die ersten Textfassungen in hebräischer Sprache niedergelegt werden. Doch ohne die Anleitung durch einen Meister der Kabbala bleiben die Anweisungen des Sefer Jezira dem Leser verschlossen. Wen wundert es darum, wenn gerade in Südfrankreich und Katalonien im 12. Jahrhundert umfangreiche Kommentare zum Sefer Jezira entstehen? Wen wundert es, daß jüdische Ärzte zu dieser Zeit die berühmtesten Vertreter ihres Standes sind, Jahrhunderte hindurch auch als Leibärzte selbst der Päpste tätig? Wen wundert es noch, wenn die „Vollkommenen“ (auch als „Tisserants“, als Weber bekannt) der katharischen Albigenser in Südfrankreich als berühmte Wanderärzte wirkten und die Schriften dieser und anderer Gnostiker Kenntnisse über Befruchtung und Embryologie enthalten, die unsere Gelehrten bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Erstaunen versetzten?

Wir fragen uns weiter, wie ein dem englischen Franziskaner-Mönch Roger Bacon (1214 – 1292) zugeschriebenes Manuskript Pflanzen zeigen kann, die es bis zu den Entdeckungsfahrten des Christoph Kolumbus, er entdeckte am 12. Oktober 1492 Amerika erneut für die alte Welt, in Europa nicht gab – und Pflanzen, die es auf dem Planeten Erde überhaupt nicht gibt?
Wie konnte Prof. William Romaine Newbold von der Universität von Pennsylvania im Jahr 1921 in eben diesem Manuskript Strukturen erkennen, die ihn dazu veranlassten zu behaupten, Bacon habe Kenntnisse über den Aufbau von körpereigenen Zellstrukturen, die er sich eigentlich nur mit Hilfe des Mikroskopes hätte verschaffen können, gehabt?

Warum reisten die bedeutendsten Ärzte, Alchimisten und Kabbalisten der Renaissance nach Südfrankreich? Wir wollen hier nur einmal Miguel Servet, Paracelsus, Agrippa von Nettesheim und Giordano Bruno erwähnen. Was suchten sie dort?
Nur am Rande bemerkt: Im südfranzösischen Montpellier gab es im Hoch- und Spätmittelalter die bedeutendste medizinische Fakultät, an der anfänglich auch die fähigsten jüdischen Ärzte ungestört als Dozenten wirken konnten.

Warum waren nahezu alle Vertreter der „okkulten Philosophie“ der Renaissance Ärzte und Nachkommen von Ärzten oder Webern und Tuchhändlern?
Was suchten sie in den kabbalistischen Schriften? Warum kannte Paracelsus Vererbungsgesetze des Menschen und bejahte die Möglichkeit, einen Homunculus, einen künstlichen Menschen zu schaffen – auf Grund der „Kunst Gabbalia“?

Wie kam der geistige Träger der englischen Renaissance, Dr. John Dee, in den Besitz des Bacon-Manuskriptes? Warum hat es der deutsche Kaiser Rudolf II. von Habsburg, genannt „der deutsche Hermes Trismegistos“ ihm abgekauft? Wollte der Alchimist im Kaiserrang mit Sitz in Prag dem Begründer der Alchimie, dem alt-ägyptischen Hermes Trismegistos, nacheifern?
Warum erhielt John Dee von der ältesten deutschen Universität, 1348 in Prag gegründet, einen weiteren Doktortitel zuerkannt – in Medizin?
Was veranlasste Kaiser Rudolf II. dem italienischen „Naturphilosophen“ Giordano Bruno (1548 – 1600) mehrere hundert Taler für ein Werk gegen die „Mathematiker und Philosophen unserer Zeit“ zu schenken, wo doch der Kaiser ein besonderer Freund eben dieser Stände war? Was hat es mit den seltsamen und vielfältigen von Bruno selbst entworfenen Holzschnitten in diesem Werk auf sich? Warum haben die Herausgeber Ende des 19. Jahrhunderts diese Graphiken entschärft und verfälscht wiedergegeben, so daß nur noch ein einziges Exemplar mit den Originalentwürfen in der französischen Nationalbibliothek vorhanden ist? Nicht zu vergessen die Tatsache, daß eine katholische Ordensbibliothek in Rom oft die einzigen verbliebenen Exemplare vieler Bruno-Schriften besitzt, nachdem Papst Clemens VIII. Giordano Bruno dem Scheiterhaufen überantwortet hat.
Warum hat eigentlich der Vatikan die ältesten und umfangreichsten Manuskripte des Sefer Jezira in Verwahrung?

Was machte Dr. John Dee in den 1580er Jahren am Hofe des hessischen Landgrafen Wilhelm IV., genannt der Weise? Warum war ihre Beziehung dermaßen bedeutend, daß ihm John Dee aus Bremen bei seiner Rückkehr nach England noch zehn gute Kutschenpferde als Geschenk an den Kasseler Hof sandte?
Warum hatte noch der Sohn des Landgrafen, Moritz der Gelehrte von Hessen-Kassel, wertvolle handgeschriebene griechische Manuskripte von der Hand des John Dee bei seinem Tode in Besitz, darunter der sogenannte Codex Casselanus mit Texten einer ägyptischen Alchimistin?

Warum verstand sich Kaiser Rudolf II., Schirmherr des Katholizismus, so gut mit dem Calvinisten Moritz von Hessen-Kassel? Warum war Moritz mit seinem Nieder-Fürstentum Hessen-Kassel als Person dann doch so bedeutend, daß der Schah von Persien neben Gesandtschaften an den Papst und den Kaiser nur noch eine weitere - an den Kasseler Hof -entsandte?
Warum suchte der Landgraf bei seinen alchimistischen Versuchen nie nach Gold, sondern ausschließlich nach neuen Arzneimitteln, so daß der berühmte französische Arzt Quercetanus bei einem Besuch in Kassel berichten konnte, dort das größte und am besten ausgerüstete Labor Europas besichtigt zu haben?
Warum richtete Moritz der Gelehrte an seiner Landes-Universität Marburg den ersten Lehrstuhl für Pharmakologie in ganz Europa ein – und besetzte den Posten mit einem Alchimisten?

Warum machte sich Moritz in den 1590er Jahren sofort nach seinem Regierungsantritt daran, in der unbedeutenden Landstadt Eschwege a. d. Werra das dortige Schloß völlig umzubauen, mit fließendem Wasser über Druckleitungen bis in die obersten Etagen auszustatten, einen vierstöckigen Pavillonbau mit einem „goldenen Saal“ oder „Saal der Wunder“ zu errichten?
Warum richtete er neben dem Schloß einen umfangreichen Schlosspark ein, der mit Versuchsfeldern unter alchimistischen Bezeichnungen ausgestattet war? Warum bloß stattete er das Eschweger Schloß mit einem umfangreichen Bildprogramm in allen Wohn- und Amtsräumen aus, das von seinen politischen Zielen künden sollte, war doch der Landgraf als Calvinist ein Bilderstürmer- und vernichter?
Am Rande: Eschwege hat der einschlägigen Literatur zufolge neben der Stadt Köln eine der ältesten jüdischen Gemeinden, auf dem jüdischen Friedhof der Stadt befindet sich zumindest ein Grab mit dem Zeichen eines „Cohen“, Nachfahren aus der Familie der Hohepriester des Tempels von Jerusalem, Eschwege galt als ein Zentrum der hessischen Wollweberindustrie vor dem 30jährigen Krieg und hatte – was für eine kleine Landstadt ungewöhnlich ist – bereits eine Apotheke, als es überhaupt nur zwei in Hessen gab.

Warum hat Moritz der Gelehrte die beiden Rosenkreuzer-Manifeste zu Beginn des 17. Jahrhunderts in seiner Hofdruckerei in Kassel herausgeben lassen, nach neueren Forschungen sogar selber verfasst? Was sollte seine „General-Reformation der ganzen weiten Welt“, insbesondere auf dem Gebiet der Wissenschaften. bezwecken?
Warum sollten die Mitglieder des ursprünglichen Rosenkreuzer-Ordens keine andere Profession haben, als die des Arztes – ganz so wie die Perfecti der katharischen Albigenser?

Was hatte Moritz mit seinem politischen Verbündeten, Friedrich V. von der Pfalz, zu tun?
Welche Interessen verfolgte Friedrich V., warum hatte er die bedeutendste Bibliothek zur okkulten Philosophie auf seinem Heidelberger Schloß? Und warum zog es die Kabbalisten seiner Zeit in die Erblande des Pfalzgrafen, warum folgten ihnen auch Buchdrucker, die alte und neue Bücher zur Kabbala und Alchimie herausgaben, darunter die Monumental-Werke des englischen Rosenkreuzers und Kabbalisten Robert Fludd?
Getragen auf einer Welle der okkulten Philosophie, gelang es dem Pfalzgrafen sogar, die Krone des Königreiches Böhmen mit der Residenz Prag zu erlangen. Ist der Beginn des 30jährigen Krieges als ein erfolgreiches Unternehmen der Kräfte gegen den sich anbahnenden Sieg der okkulten Philosophie zu deuten, wie es die Renaissance-Gelehrte Frances A. Yates (Ehrendoktorin der Universitäten von Oxford und Cambridge) in ihrem Buch „Aufklärung im Zeichen des Rosenkreuzes“ nahe legt?
Warum zog sich Moritz der Gelehrte im Zuge dieser Ereignisse nach seiner Absetzung auf Schloß Eschwege zurück – und welche Bücher und Manuskripte fand man dort bei seinem Tod?

Diese und andere Fragen wollen wir zusammen in der Giordano-Bruno-Gesellschaft e.V. klären. Helfen auch Sie mit...

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"Wer Perlen vor die Säue wirft, darf sich nicht wundern, wenn sie zertreten werden."

DAS ASCHERMITTWOCHSMAHL, 1584
von Giordano Bruno (1548 - 1600)
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Horst Kabitz
Gast
New PostErstellt: 16.08.05, 00:24  Betreff: Re: „Das Erbe der ÄloHiM“  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Die Fragen von Herrn Benzin habe ich mit Interesse gelesen.
Warum? Warum?
Es ist durchaus möglich, dass nicht jeder Mensch logisch vorgeht.
Nicht jede Handlung muss folgerichtig sein. Viele Fragen werden unbeantwortet bleiben. Möglicherweise hat Herr Benzin auch Antworten auf manche seiner Fragen.
Sicher ist viel Politik im Spiel.
Manches steht in Büchern, auch deren Texte können verschlüsselt sein. Was der Verfasser wirklich dachte, ist eine andere Frage.
Wer kann die Gedanken lesen? So ist ein Buch nur ein Ausschnitt , ein Versuch, seine Gedanken auszudrücken. Es bleibt oft Unsagbares, das man nicht ausdrücken kann. Oder es wird nicht verstanden.
So sind die Rosenkreuzer Manifeste von Jan van Rijkenborgh kommentiert. Einschließlich: Die chymische Hochzeit des CRC.
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Kann man in heutiger Sicht Texte verstehen, die doch in einer anderen Zeit geschrieben wurden? Für eine andere Gesellschaft?
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Max Blank als Naturwissenschaftler entdeckte eine schöpferische Intelligenz bei seinen Arbeiten. Die er Gott, nannte. Der Name ist nicht entscheidend.
So kann es sein, das man etwas sucht, und daneben genau das Gegenteil findet. Sofern man offen ist. Denn es darf sein, was nicht sein darf.
Was jeder glaubt, liegt in siner persönlichen Verantwortung. Doch wir sind geneigt, zu missionieren. Wir sind auf dem Wege, Anhänger für unsere eigenen Gedanken zu finden.----
Es gibt die Vorstellung von Gott. Wobei sich jeder sein eigenes Bild von Gott macht. Auch wenn er einer Kirche anhängt, sind die Bilder nur ähnlich.
Fragen: Warum gibt es Leben? Warum besteht das Universum, das wir sehen? Gibt es weitere - dann Multi-Versen?
Warum können wir denken? ---
War der Vormensch primitiver als wir? Warum können manche Menschen hellsehen?
Dass die Welt besteht ist das größte Rätsel des Materialisten, oder etwa nicht?
Der Zweifel bingt den (meist technischen) Fortschritt. Als die Kirchen das Instrument der Macht erkannten und ausübten, zweifelten Menschen am dogmatischen Kirchenglauben. So war die Kirche der Begründer der Gegenbewegung. Luther als Beipiel der Erneuerung des Glaubens. Der Humanismus ging weiter und verwarf den Glauben an Gott völlig. (Vereinfacht gesagt.)
Doch jeder Mensch glaubt. Der moderne Mensch glaubt an die Naturwissenschaft.
Was früher Untugenden waren sind heute sozusagen Tugenden.
Man kann dies so sehen: Die schöpferische Intelligenz bedient sich der Naturwissenschaft, denen Schöpfer sie ist.
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Wenn es eine wahre Religion gibt, so sieht die anders aus, als die der Kirchen.
Das Wort Gott gibt es, so kann man nur an Gott glauben oder Gott leugnen. (Man kann nicht sagen, es gibt keinen Gott. Man kann sagen, ich leugne Gott.)
Gewissheit hat niemand, wenn sie nicht von innen kommt.
Der wahre Glaube (an die ursachenlose Ursache (genannt Gott oder anders)) ist noch bei den meisten Menschen latent.
Die Natur steht oft im Kampf ums Dasein. Dazu gehört auch "Das sogenannte Böse" (Konrad Lorenz bei den Graugänsen: Zuneigung und Angression).
Der Mensch kennt das auch. Doch gibt es auch die Nächstenliebe, die über die Familienbande und das eigene Volk hinausgeht. Warum gibt es diese? Gewiß ein Lernprozess. Doch warum kann der Mensch lernen? Alles nur chemische Vorgänge? Die Liebe nur Chemie? Oder sind es die Gefühle, die die chemische Reaktion hervorrufen?
Nur wer offen ist, auch das Gegenteil gelten zu lassen, kommt der Wahrheit einen Schritt näher.
Auch die Beweise , auf die die Forscher so stolz sind, sind unsicher.
Durch Zweifler kommen neue Ergebnisse, die den vorigen Glauben an einen Beweis zunichte machen oder ergänzen.
Die Welt ist ewiges Werden, wenn auch Planeten vergehen, entstehen wieder neue. So gibt es eine ewige Schöpfung und deren Absicht bleibt uns verborgen.
Auch unsere Erkentnisse wandeln sich.
Das größte Geheimnis ist der Mensch. Neben dem Geheimnis des Bestehens von Mensch und Weltall mit alles drum und dran.
Duldsamkeit des Andersdenken: ihm seine Freiheit des Glauben lassen. Man kann um Einsichten ringen. Entscheiden darf sich jeder selbst, was er glaubt. Wer offen sein will und das Gespräch sucht, kann neue Einsichteh gewinnen. Jedem das Seine, seinem Bewusstein entsprechend.
---
Dies sind nur Andeutungen eines interessierten Laien.

Mit freundlichen Grüßen
Horst Kabitz
Im DLF.Kontrovers, am 15.8. sprach ein Mitgied der
G -B-Gesellschaft. Das war der Anlass hierfür.

(Viele Einsichten verdanke ich dem Goldenen Rosenkreuz,. Vergleiche Rosenkreuzer Manifeste in dem Aufsatz.)
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