Der Weg war lang und voller Hindernisse, mitten ins Feindesland ist er unbemerkt vorgedrungen. Nur der Schatten bietet dem Boten Schutz. Seine Ausbildung war gut, doch wird sie reichen? Wird er je sein geliebtes Aerie Peak wiedersehen? Hat der gefangengenommene Goblin die Worte Uris wahrheitsgemäß übersetzt? Fragen über Fragen, doch nun war keine Zeit mehr darüber nachzudenken. Sein Herz begann heftiger zu pochen als er im Morgengrauen die Umrisse des Grol´dom Hofes erblickte. Würden ihn die Wachen entdecken, wäre das sein Ende. Er kniete sich etwa fünfzig Schritt vor dem Dorfeingang der Orks ab und suchte nach Deckung in einem Gebüsch. Die meisten schliefen noch. Die Wachposten sind erschöpft, ihre Ablösung lies lang auf sich warten und die frühen Morgenstunden sind die Ermüdensten. Er rollte das Pergament um einen Armbrustbolzen und legte an. Ein präziser Schuß, das wars! Der Pfeil bohrte sich schwingend in einen Holzpflock neben der müden Orkwache. Dieser schreckte auf, so das ihm fast die Axt aus der Hand fiel. "Feinde! Zu den Waffen! Feinde, wacht auf!" Der Bote hatte seinen Auftrag erfüllt, er sah die vielen Fackeln die nun rasch entzündet wurden und ausschwärmende Orks. Jetzt ist es höchste Zeit zu verschwinden. Lord Uri wird zufrieden sein.
Der Wachposten brach den Pfeil aus dem Pflock und brachte das gerollte Pergament zur Hütte des Mentors. "Das ist blos eine Botschaft für uns", sprach der geweckte Häuptling Shak. "Blast die Suche ab, wer so tief ins Feindesland kommt, findet auch wieder hinaus." Neugierig rollte er die Schrift vom Pfeil. Er begann zu lesen:
"An den Häuptling des Grol´dom Stammes
Ich spreche zu Euch im Namen der Wildhammer. Noch ist kein Blut zwischen unseren Klans geflossen. Der Wildhammerklan hegt keinen Groll gegen Eure Gemeinschaft. Haltet Ihr Eure Truppen an sich vom Aerie Peak fernzuhalten, so bieten wir Euch einen Waffenstillstand an. Überbringt uns Eure Antwort. Wir sichern Eurem Boten freies Geleit zu. Ihr habt das Wort eines Wildhammer.
Lord Uri Wildhammer"