Forum Grundeinkommen Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" * 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
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Lieber Silas Bernd, wenn Sie sich inhaltlich mit meinen Vorstellungen auseinandersetzen würden, fände ich das o.k. Aber schwierig finde ich, einzelne Worte aus dem Zusammenhang herauszugreifen und zu argumentieren. Wem soll das nützen?
Das Wort "Faulenzer" steht bewußt in Anführungszeichen und ich habe auch deutlich zu machen versucht, dass Aktienbesitzer ebenfalls zu dieser Kategorie gehören.
Nichts für ungut, herzliche Grüße Ernst Ullrich Schultz
Mit Kant möchte ich hier einen Inhalt für >Faule< geben, der dem ihrer Kategorie widerspricht. Alle Empirie taugt nicht, um darauf Prinzipien zu gründen, sondern ist ein Polster, auf dem sich die Ermüdeten lümmeln. Ein Armer kann sich aus seiner misslichen (wir sollen ja keine Bettler sein) aber doch dem System zu verdankenden Lage nicht befreien, und es geht eine Forderung danach auch gar nicht an diesen, denn des Menschen erste Rechtspflicht, und als solche ist sie von enger Verbindlichkeit, ist, sich nicht zum Mittel machen zu lassen. Sondern geht die Forderung an die Entscheidungsmächtigen, Gesetze zu installieren, mit welchen die Klasse des Bettlers Vergangenheit ist, und ! Faule sind DIESE, indem sie es unterließen !, und Schmarotzer, welche die Folgen der (ja auch bloß vermeintlichen) eigenen Glückseligkeit genießen, und man kann solchen nicht die Fortdauer ihres Status garantieren, will man das so lang schon wartende absolute eXistenzrecht verwirklichen. Ich bin schon sachlich, nur kann man eben nicht Arme, Bettler, die im weiteren Sinne Obdachlosen, Träumer, Neurotiker, Entfremdeten als Faule bezeichnen; es fehlt solchen die Macht, ihre Lage auch mit sonstwasfür Qualifikation, welche immer nur dazu führt, das andere, welchen diese mangelt nach unten getreten werden, zu verändern. Und damit die Definitionsgrundlage für die Bezeichnung >Faule<, anders als bei den genannten Profiteuren, deren Reichtum zum Himmel stinkt, aber sicher immer noch nie genügt. Arme sind geeignete Vorbilder. Buddha, Jesus, Ghandi waren arm, aber lebten Frieden, aber droht den Profiteuren (ich geh mal davon aus, das solche mit "Aktienbesitzer" gemeint sind) nur der Entzug eines geringen Teiles ihrer Machtmittel, schon predigen sie, der Kampf, die Konkurrenz müsse verstärkt werden. Das sind zwei Welten und in den Extremen von Armut und Reichtum wachsen die rechtsfreien Räume.
Zu diesem Thema möchte ich mal kurz mit einschalten: Es gibt auch das Sprichwort: Der Fleißige hat immer was zu tun! Ich möchte dem erneut widersprechen, dass Faulheit quasi ein Leiden, eine Krankheit, ist was den Fleißigen und Strebsamen, den der Arbeitsprozess über eine gewisse Zeit verwehrt wird, früher oder später unweigerlich ereilt. Es ist eher ein Charakteristikum des komplexen kybernetischen Systems Mensch, dazu zu neigen, in instabile Zustände wie eben die "Faulheit" zu fallen. Das muss nicht durch Gesetze aber durch gesellschaftliche Einflussnahme beeinflusst, überwunden werden. Jedem Arbeitslosen steht es frei, sich morgens die Joggingsachen anzuziehen und sich fit zu halten oder sich kostenlos mit dem Hausputz zu beschäftigen. Keiner wird zur Faulheit gezwungen. Aber Eines müssen wir schaffen. Eine Grundeinkommen/Bürgergeld, darf diese Neigung der Menschen, diese dem Menschen imanente Schwäche, nicht fördern. Wolfgang Schlenzig ----- Original Message ----- From: Silas Bernd To: Sent: Thursday, August 19, 2004 8:57 PM Subject: [Mailingliste-Grundeinkommen:] Was ist Faulheit?
Mit Kant möchte ich hier einen Inhalt für >Faule< geben, der dem ihrer Kategorie widerspricht. Alle Empirie taugt nicht, um darauf Prinzipien zu gründen, sondern ist ein Polster, auf dem sich die Ermüdeten lümmeln. Ein Armer kann sich aus seiner misslichen (wir sollen ja keine Bettler sein) aber doch dem System zu verdankenden Lage nicht befreien, und es geht eine Forderung danach auch gar nicht an diesen, denn des Menschen erste Rechtspflicht, und als solche ist sie von enger Verbindlichkeit, ist, sich nicht zum Mittel machen zu lassen. Sondern geht die Forderung an die Entscheidungsmächtigen, Gesetze zu installieren, mit welchen die Klasse des Bettlers Vergangenheit ist, und ! Faule sind DIESE, indem sie es unterließen !, und Schmarotzer, welche die Folgen der (ja auch bloß vermeintlichen) eigenen Glückseligkeit genießen, und man kann solchen nicht die Fortdauer ihres Status garantieren, will man das so lang schon wartende absolute eXistenzrecht verwirklichen. Ich bin schon sachlich, nur kann man eben nicht Arme, Bettler, die im weiteren Sinne Obdachlosen, Träumer, Neurotiker, Entfremdeten als Faule bezeichnen; es fehlt solchen die Macht, ihre Lage auch mit sonstwasfür Qualifikation, welche immer nur dazu führt, das andere, welchen diese mangelt nach unten getreten werden, zu verändern. Und damit die Definitionsgrundlage für die Bezeichnung >Faule<, anders als bei den genannten Profiteuren, deren Reichtum zum Himmel stinkt, aber sicher immer noch nie genügt. Arme sind geeignete Vorbilder. Buddha, Jesus, Ghandi waren arm, aber lebten Frieden, aber droht den Profiteuren (ich geh mal davon aus, das solche mit "Aktienbesitzer" gemeint sind) nur der Entzug eines geringen Teiles ihrer Machtmittel, schon predigen sie, der Kampf, die Konkurrenz müsse verstärkt werden. Das sind zwei Welten und in den Extremen von Armut und Reichtum wachsen die rechtsfreien Räume.
MfG b
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Der Begriff "Faulheit" dient natürlich in dieser Gesellschaft der Demagogie, Spaltung und der Hetze. Wie die Politiker damit umgehen entspricht dem Straftatbestand der Volksverhetzung:
Zitat: SGB
§ 130 Volksverhetzung
(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet.
Aber wie immer - jedes Gesetz ist nur so gut wie die Macht die dahinter steht.
Hatten die Nazis noch "gute" Gründe dies zu tun (Arbeitskräftemangel, keine Roboter, keine Computer), damit man mehr Bomben bauen kann, so ist noch nicht einmal dies heute der Fall.
Ich bin FROH über jeden "Faulenzer", weil er sich dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stellt. Wir haben MEHR ALS GENUG Arbeitsresourcen.
Was hier in dieser Diskussion abgeht, kann ich nur noch Irrsinn nennen.
Tom! Dein Gedankengang, dass die zunehmende Produktivität automatisch immer mehr "Faulenzer" erzeugt, weil einfach keine Arbeit mehr da ist für alle, ist prinzipiell falsch und führt in die Irre! Arbeit ist massenhaft da, für alle und für immer. Die Frage ist nur, ob jemand bereit ist dafür einen Tauschwert zu geben für den man sein Leben fristen kann! Wolfgang ----- Original Message ----- From: Tom Maier To: Sent: Friday, August 20, 2004 9:15 AM Subject: [Mailingliste-Grundeinkommen:] Re: Was ist Faulheit?
Faulheit - mein Take.
Der Begriff "Faulheit" dient natürlich in dieser Gesellschaft der Demagogie, Spaltung und der Hetze. Wie die Politiker damit umgehen entspricht dem Straftatbestand der Volksverhetzung:
Zitat: SGB
§ 130 Volksverhetzung
(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet.
Aber wie immer - jedes Gesetz ist nur so gut wie die Macht die dahinter steht.
Hatten die Nazis noch "gute" Gründe dies zu tun (Arbeitskräftemangel, keine Roboter, keine Computer), damit man mehr Bomben bauen kann, so ist noch nicht einmal dies heute der Fall.
Ich bin FROH über jeden "Faulenzer", weil er sich dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stellt. Wir haben MEHR ALS GENUG Arbeitsresourcen.
Was hier in dieser Diskussion abgeht, kann ich nur noch Irrsinn nennen.
Seht Euch mal die REALITÄT an!
Tom Maier
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> Dein Gedankengang, dass die zunehmende Produktivität > automatisch immer mehr "Faulenzer" erzeugt, weil > einfach keine Arbeit mehr da ist für alle, ist > prinzipiell falsch und führt in die Irre!
Hab ich nie gesagt! Ich habe gesagt, dass ich hoffe das es immer mehr gibt. Ich sehe eher das Gegenteil als der Fall an. Es gibt immer weniger - was angesichts der Produktivität ein immer größeres Problem wird.
Oder anders: Lohnarbeit wird immer weniger, weil wir immer produktiver werden. Gleichzeitig werden die Leute immer weniger faul. Das ist ein Mißverhältnis.
> Arbeit ist massenhaft da, für alle und für immer.
Arbeit ja. Nur eben nicht Lohnarbeit.
> Die Frage ist nur, ob jemand bereit ist dafür einen > Tauschwert zu geben für den man sein Leben fristen > kann!
Siehe oben.
Im übrigen: was ist Arbeit?
Das Lohnarbeit nur ein Teil davon ist, ist klar.
Arbeitet einer der diskutiert? Arbeitet einer der sich an dem Strand legt und 5 std. sich die Sonne auf den Pelz brennen läßt und dann weil er sehr gute Laune hat ein unendlich geniales und gutes Essen für seine Freunde zaubert?