Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs".
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Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen
zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des
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Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste,
Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
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Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird.
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Autor Beitrag
Manuel Franzmann
(Administrator)

Beiträge: 132

New PostErstellt: 02.09.04, 19:30     Betreff: Re: Vier Artikel der Diskussion der Erwerbslosen unter Texte

Lieber Herr Schlenzig,

In meinen Augen ist Ihre Argumentation zirkulär. Eine Aufgabe der
Leistungsethik ist außerdem bei einem Grundeinkommen m.E. gar nicht
erforderlich, lediglich deren Abkopplung von Erwerbsarbeit im Sinne einer
Universalisierung. Darüber hinaus führt, wie der Soziologe Ulrich Oevermann
gezeigt hat, ein Festhalten an Erwerbsarbeit als Normalmodell gerade zu
einer Aushöhlung der Leistungsethik. In der klassischen Leistungsethik wird
ja eine mühevolle Leistung, die in einer Überwindung äußerer wie innerer
Widerstände besteht, mit einem unterschiedlich hohen Einkommen entlohnt, das
einem als Gegenleistung die Partizipation am gesellschaftlichen Reichtum, an
den Gütern und am Konsum eröffnet. Wenn aber Erwerbsarbeit vor dem
Hintergrund der strukturellen Massenarbeitslosigkeit nicht mehr primär als
sinnvolles Tätigsein und Mühsal erscheint, die einem ein solches Recht zur
Teilhabe verschafft, sondern nun seinerseits wie ein hedonistisches Gut
erscheint, das zu haben man glücklich sein muß, so wird darin die klassische
Leistungsethik ausgehöhlt. Wie lautete einer der zentralen Wahlsprüche der
SPD im Wahlkampf 1998: "Es gibt viele schöne Plätze in Deutschland. Die
schönsten sind für uns Arbeitsplätze." Wörtlich genommen wäre das, was in
diesem Spruch gesagt wird, schlicht pervers. Das aber zeigt nur die
schleichende Aushöhlung der Leistungsethik, die ja auch von anderen Parteien
mitgetragen wird (Grüne: "Brüder zur Sonne zur Arbeit", CDU "Sozial ist, was
Arbeit schafft", usw.). Heute kann man in vielen Berufen kaum noch einen
Dank dafür erwarten, daß man etwas geleistet hat, sondern muß sich vielmehr
umgekehrt dankbar zeigen, daß man überhaupt arbeiten darf.

Mit besten Grüßen
Manuel Franzmann


[editiert: 05.09.04, 16:32 von Manuel Franzmann]
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