Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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Autor Beitrag
LOthar Samuel Tesche

Beiträge: 267

New PostErstellt: 23.09.04, 17:51     Betreff: Wie koordinieren wir am besten die GE-Arbeit (Tobias T.)

Hallo lieber Tobias,

ich finde deine Ideen vom Grundsatz her supi gut.

Bei einer Erdbevölkerung von 6,3 Milliarden menschlichen Gehirnen bleibt eine Invasion von Informationen nicht aus.
Allein die Informationsinvasion, die tagtäglich von amerikanischen Satteliten auf die terristischen Empfangsantennen niederprasselt, ist so umfangreich, daß die Nasa 10.000 zusätzliche Naturwissenschaftler zum Lesen und Verwerten dieser Infos benötigte. Weil ihr das Geld dafür nicht bewilligt wird, bleibt ihr nichts anderes übrig, als diese Informationen zu speichern , zu speichern und zu speichern.

Du meinst, daß wir noch ein wenig zu unkoordiniert diskutieren würden „ohne die wesentlichen Teilbereiche und die Informationsfülle noch (wieso „noch“ ? Hatten wir sie denn schon mal?? Anmerkung LST) im Griff zu haben.“
Ich finde daß du das nicht so verbissen betrachten solltest; ich glaube es sind gerade erstmal 130 Teilnehmer hier im Forum, von denen nicht mal die Hälfte etwas Schriftliches beigetragen hat. Ich meine, daß wir uns im Moment noch in der historischen Phase des Sammelns und Jagens befinden. Oder um es mit einem anderen Bild zu sagen: Jeder trägt hier die besten und schönsten Steine zusammen, und wenn wir meinen, daß wir genügend hätten, formen wir gemeinsam ein ansehnliches Mosaik daraus.
Lassen wir doch erstmal unsere Bewusstseinsströme (stream of consciousseness) hier zusammenfließen; nach und nach wird sich schon ein ungefähres Bild herausschälen.

Das alles sollte jedoch n i c h t bedeuten, daß wir nicht jetzt schon versuchen, ein ungefähres Bild herauszudifferenzieren, das jedoch bewußterweise immer wieder von neuem umgestaltet werden kann (Stichwort: Chaostheorie). Nach vielleicht einem Jahr wird uns das Bild immer klarer/deutlicher vor Augen treten. Es werden dann bestimmte Themen sichtbar, die unbedingt bearbeitet werden müssten, die in diese Schrift GE hineingehörten. Das wäre dann die Stunde der Experten, beziehungsweise der Menschen, die glauben, daß das „ihr Ding“, ihr Thema sei, weil sie sich schon sehr lange damit befassen.

Was jeder erstmal für sich selbst tun kann, ist, sich eine Art Inhaltsverzeichnis zusammenzustellen (das muß nicht gleich hier ins Netz gestellt werden), mittels dessen er selbst sich einen Klarblick verschaffen kann, (einen persönlichen roten Faden sozusagen, an dem er schreibend sich entlanghangeln kann).
Auf diese Weise wird sich nach und nach das Richtige herausfiltern (in der Ruhe liegt die Kraft …).

Du sagst, daß es wichtig sei, daß man nicht von Informationen überhäuft wird.
Finde ich auch. So wie sich ein Mensch in der Regel nicht sooo voll frisst, daß er vor lauter Schwere kaum noch laufen kann (obwohl alles soooo gut schmeckt), so sollte er auch nicht soooo viele Informationen durch seine Augen und Gehör einströmen lassen, daß sein Gedankensystem vor lauter Schwere kaum noch funktionieren („laufen“) kann.
Leider gibt es immer mehr Menschen, nicht allein Bildzeitungsleser (!), die sich nicht nur durch Fernsehprogramme, sondern auch durch Artikel, Beiträge, Bücher und gar Buchkassetten zappen; die oft nicht mehr in der Lage sind, mit innerer Stimme sich selbst ein Buch –auch Fachbücher- langsam vorzulesen. - So geht die geistige Hygiene natürlich auf Dauer „vorm Arsch“.
Man sollte für sich selbst herausfinden, mit welcher Sache man sich „vertiefend“ (also nicht nur über die Oberfläche huschend) beschäftigen will – dann wird daraus mit Sicherheit auf Dauer auch etwas Brauchbares entstehen und andere Menschen, werden die „Tiefe“ instinktiv erfassen und diesem Menschen und seinem Werk Vertrauen entgegenbringen. Denn am fehlenden Vertrauen krankt ja heute recht viel; wiewohl jeder unbenommen weiß, daß Vertrauen die Grundlage aller sozialen Verhältnisse ist.

Was mir nicht ganz klar in Deinen Ausführungen wurde, ist diese Narzißmusgeschichte, die wohl Michael Opielka aufgebracht hat („das mag unseren Narzißmus befriedigen“).
Narzißmus kann nicht befriedigt werden. Dieser Begriff entspringt der Psychologie und bezeichnet einen Menschen, der (ich versuche es auf den Punkt zu bringen) sich gezwungen fühlt, sich einzig und allein deshalb Freunde anzuschaffen (genauer gesagt handelt es sich um gute Bekanne), um von ihnen gelobt zu werden. Er ist nicht fähig, eine gefühlsmäßige Beziehung zu ihnen aufzubauen, weil alle Gefühle die er besitzt, um die Liebe zu sich selbst oszillieren. Loben die Freunde die Dinge, die er tut nicht mehr, wendet er sich in der Regel abrupt von ihnen ab.
Ich will damit auch sagen, daß ein Narziß hier im Netz wenig „Erfolg“ hätte, den sucht er sich schon besser in Form lebender Homo sapiens Exemplare.
Aber was solls: Es gibt Menschen, die gern im Vordergrund stehen (die meint ja Michael wohl). Ich mag das auch. Ich finde daran nichts Verwerfliches, so lange ich von dem Gedanken geleitet werde, darum zu kämpfen, daß jeder Mensch ein festes Dach über dem Kopf, genügend Nahrung, eine Schulbildung bis zum 18. Lebensjahr ohne Abschluß und Beschäftigungen hat.

Grüße an alle und die es noch werden möchten

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