Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen
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Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste,
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Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird.
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Autor Beitrag
Peter Voss

Beiträge: 123

New PostErstellt: 19.10.04, 17:05     Betreff: Re: Parteien/Politiker gewinnen

SgH. Franzmann,

wenn Sie den "ersten" Arbeitsmarkt kaputtmachen wollen, ist Ihr Autonomiegewinn teuer erkauft.

Für wenig wird man auch bei Hartz 4 arbeiten können, wenn erst die Transferentzugrate von 85 % greift.

Die von Ihnen erwartete vergrösserte Bureaukratie wird es nicht geben. Die Kontrolle und Handlung würde den Gewerkschaften zufallen. Einige Verurteilunen würden sicher abschreckend wirken.


Ich weiss nicht, ob Sie mein Schreiben an Herrn Opielka diese Frage betreffend aufgreifen. Ich weiss jedoch auch nicht, und hier bitte ich Sie mich aufzuklären, ob die Ihnen vorliegende Beantwortung nur als private Antwort bei Ihnen auftaucht oder ob sie in der zu sehen ist. Ich selbst erhalte nämlich nicht meine Antwortschreiben zurück, was sie eigentlich müssten.

Mit freundlichem Gruss
Peter Voss
----- Original Message -----
From: Manuel Franzmann
To:
Sent: Tuesday, October 19, 2004 9:50 AM
Subject: [Mailingliste-Grundeinkommen:] Re: Parteien/Politiker gewinnen


Wenn man ein zum Leben ausreichendes bedingungsloses Grundeinkommen
einführt, dann bleibt es der Autonomie der Arbeitnehmer überlassen, ob sie
einer Erwerbstätigkeit für ein geringeres Arbeitseinkommen als in der Höhe
des Grundeinkommens etwas abgewinnen können oder nicht. Man sollte aus
meiner Sicht den Autonomiegewinn, den ein Grundeinkommen mit sich führt,
nicht sofort schon wieder dadurch beschränken, daß man hier
definitorisch-gesetzgeberische Vorgaben macht. Es ist gut vorstellbar, daß
ein Arbeitnehmer sich auf eine gering bezahlte Tätigkeit einläßt, weil er
trotz geringer Bezahlung einen guten Sinn in einer Tätigkeit sieht und den
kleinen Nebenverdienst als Zugabe auch gebrauchen kann. Warum sollte man
jemandem eine solche Erwerbstätigkeit dann verwehren? Genauso ist aber durch
eine Grundeinkommen gesichert, daß man nicht gezwungen ist, eine niedrig
bezahlte Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Gegenwärtig ist der Arbeitsmarkt
nicht frei: Eher unangenehme Tätigkeiten wie Müllbeseitigung, die keine
besondere Qualifikation erfordern, müßten naturwüchsig eigentlich höher
entlohnt werden, als es der Fall ist: Zwar ist keine Qualifikation
erforderlich, die bei anderen Berufen einen hohen Lohn bzw. ein hohes
Arbeitseinkommen garantiert, aber das Unangenehme der Tätigkeit müßte im
Prinzip ebenfalls entlohnt werden, und das ist gegenwärtig aufgrund der
Massenarbeitslosigkeit und des Angewiesenseins der Menschen auf irgendeinen
Arbeitsplatz nur bedingt, wenn überhaupt der Fall. Und wenn es ein
Grundeinkommen gäbe, dann müßte und könnte jeder potentielle Arbeitnehmer
selbst entscheiden, ob er trotz dem Unangenehmen der Tätigkeit bereit ist,
für einen so geringen Lohn Müll zu beseitigen.

Sicherlich ist dies eine Wertentscheidung, aber für mich sind bei
sozialpolitischen Reformüberlegungen letztlich die Autonomiegewinne
entscheidend, die eine Reform mit sich bringt. Und einen großen Vorteil des
Grundeinkommens sehe ich in den großen Autonomiegewinnen, die man nicht
durch neue Beschneidungen wieder aufs Spiel setzen sollte.

Manuel Franzmann

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