Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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Autor Beitrag
Silas Bernd

Beiträge: 115

New PostErstellt: 13.12.04, 15:21     Betreff: Gottloser Kühlschrank

Lieber Lothar Samuel

>Ein Automat vermag nur das zu tun, was ein Mensch ihm
>aufträgt. Wie wir ihn einrichten, so produziert er auch.

Ich würde eher sagen, ein Automat produziert, was ein
Mensch vermag, ihm aufztragen. Und das sind heutzutage
eben mehr überflüssige Dinge. Es gibt Strick (Raschel-)
Automaten. Die machen sehr nützliches, dieses aber auch
ohne technische Energie. Ich bin also nicht gegen tech-
nische Dinge an sich, sondern dagegen, sich in der Hoff-
nung auf 'Vollautomation' der Arbeit entledigen zu wollen.

>...dauerhaft und völlig ungefährlich den Prozeß simulieren
>können, mittels dem unser Zentralgestirn Energie gewinnt:
>Der Umwandlung von Wasserstoff in Helium.

Die Beschwörung des Gottes des Perpetuum Mobile und seiner
neuen Priesterschaft, der Ingenieure? Was wir verstehen
müssen, weil wir uns davon abhängig machten, jedoch nicht
verstehen, weil nicht jeder Kernphysik, Maschinenbau, Bau-
ingenieurswesen studieren kann, - das macht Stress, und der
macht krank.

>Es könnten auch alle Städte der Welt über eine Kanalisation
>verfügen, über Frischwasser und Abwasser. Aber diverse Men-
>schen lassen eben beispielsweise lieber Waffen jedweder Art
>produzieren, statt Sinnvolleres.

Erstes ist mit viel unschöner Arbeit verbunden, draussen, im
Schmutz,... - zweites ist dagegen ein leichtes; in geheizten
Hallen, 'sauber',... Es liegt wohl daran, daß die Entschei-
dungsmächtigen die eigenen 'Arbeits'prämissen auf die Arbeiter
übertragen. Hier verspreche ich mir auch viel vom BGE.

>Dein Vorschlag, unschöne Arbeiten von Menschen machen zu
>lassen, die hierzu für einen bestimmten Zeitrahmen ihrer
>Lebensspanne verpflichtet werden, halte ich nicht für sinn-
>voll und auch nicht für notwendig.

Ich will niemanden zur Arbeit verpflichten, sondern, das hast
Du offenbar falsch verstanden, eine tätigkeitsspezifische
LebensHÖCHSTarbeitszeit einführen, also im Zweifelsfall zu
Untätigkeit, richtiger aber zu einem gesunden Wechsel der
Tätigkeiten verpflichten.

>sich aus allem rauszuhalten und stattdessen die Trauer der
>eigenen Seele zu pflegen und zu kultivieren

Tatsächlich sehe auch ich, als Buddhist, das Leben an sich
als Leidvoll und als zu-überwindendes. Daraus folgt aber keine
Trauer, sondern die Pflege der Bedürfnisslosigkeit.

>Bei dieser Art Menschen handelt es sich so gut wie aus-
>schließlich um solche, die weder einen Handwerksberuf erlernt
>haben, noch beschreiben können wie ein Kühlschrank funktio-
>niert oder was der Unterschied zwischen einem Diesel- und
>einem Ottomotor ist.

Ich zB. habe ein Handwerk gelernt. Die Funktion technischer
Geräte ist ja oft wahrlich komplex, das zu ergründen führt
in einen weitreichenden Regress. Zum Kühlschrank brauchts
ein Gas; Woher bekomm ich das?, woher den Kunststoff, Stahl...
Es geht nicht um die Funktion allein, das Ding braucht
Material und will betrieben sein. (grins)
(Ein Kühlschrank könnt natürlich auch aus einem großen Ton-
topf bestehen, in dessen doppelwandig geschickt struktur-
ierten Aussenseiten Wasser nach unten tröpfelnd, und unter-
stützt durch einen kleinen federaufzugbetriebenen Ventilator,
verdunstet).
Bei alledem bleiben Dinge aber von vergänglichem Wert und ein
Symptom der Abhängigkeit.

>Vielleicht dämonisieren sie ja deshalb, weil sie keinen
>sinnlichen Zugang zu Naturwissenschaften / Technik besitzen.

Nicht ausgeschlossen. Andererseits liegt der Grund ja viel-
leicht auch darin, das solche Menschen die ganz unten besser
sehen. Ich befürchte, die größte Automateneuphorie stammt noch
von den Angestellten, die ebenso nicht wissen, was Arbeit ist,
und, da sie diese ja schon überwanden, ihr Hoffen auf die
Roboter quasi als Pflicht ansehen. Die Arbeiter wären (zumin-
dest war ich das) schon zufrieden, würde was zu tun ist auf
alle verteilt. Ich bin überzeugt, das den Menschen die Arbeit
viel Spaß machen könnte, selbst wenn wir die Webstühle mit
Pedalen anteiben müßten. Erforderlich ist nur, das alle mit-
machen, und das ist wiederum die Aufgabe des Grundeinkomm.
Aller Anfang ist schwer, aber ich brauche niemanden verpflich-
ten wenn ich Strukturen schaffe die nicht ausbeuten, sondern
Lust auf Arbeit verbreiten.

MfG
b

ps.: natürlich bleibe ich auch bei geringerem technischen
Aufwand unwissend und abhängig, das Maß ist aber entschieden
anders, und die Richtung zielt auf Ganzheitlichkeit, welche
durch die Techniken des Maschinenbaus eher erschwert, durch
solche des dynamischen Landbaus erleichtert wird.

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