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Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"
* 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des "Netzwerk Grundeinkommen", Näheres: http://Grundeinkommen.INFO . Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste, Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
* Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird. * Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet. Es kann also JEDEr Beiträge lesen, die Dateien ansehen und auch downloaden. Die Dateien sind auch verlinkbar. Wer mitschreiben will, muss sich anmelden, auch mit Pseudonym. Die Berechtigung muss bestätigt werden. Bitte die Frage "Warum..." beantworten. *
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Autor |
Beitrag |
Tobias Teetz
Beiträge: 97
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Erstellt: 30.12.04, 18:47 Betreff: Re: ZINSERTRÄGE - Das schwarze Loch in der Ökonomie |
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Lieber P. Scharl,
ich muß mich nach Durchsicht der Homepage der Deutschen Bundesbank korrigieren.
Die globale Ökonomie hat schon recht gewaltige Ausmaße angenommen. Dies gilt für den Kreditverkehr ebenso wie für Zinseinkünfte.
Früher war alles schön leicht. Wenn der Staat eine Bundesanleihe für den Bau einer neuen Autobahn aufgelegt hatte, wurde diese häufig von inländischen Banken und inländischen Privatpersonen gekauft. Zinszahlungen die der Staat an Privatpersonen zahlte, blieben im Kreislauf einer Volkswirtschaft. Die Privatperson mußte eine Einkommenssteuer auf Zinserträge zahlen oder gab ihr Zinseinkommen für Konsumgüter aus - wobei der Staat durch die Mehrwertsteuer wieder mitverdiente. Zumindestens war eine Beschäftigungsankurbelung durch Staatsverschuldung nach Keynes damals möglich.
In einer globalen Ökonomie wird ein Großteil der Bundesschuldverschreibungen an ausländische Pensionsfonds, Investoren verkauft und der Staat muß Zinszahlungen hauptsächlich an ausländische Investorengruppen leisten. Die Depotstatik der Bundesbank zeigt dies recht deutlich (82% der bundesdeutschen Staatsschuldverschreibungen gehören ausländischen Investoren). Beschäftigungsprogramme (nach Keynes) durch eine staatliche Kreditaufnahme haben heutzutage andere Folgen als in einer mehr nationalstaatlichen Ökonomie (wie noch vor 1990).
Die nationalstaatliche Kreditwirtschaft wird zunehmend abhängig von ausländischen Kapitalgebern ( nach der Depotstatistik (Deutsche Bundesbank, Wertpapierdepots, September 2004, S.14) ist der Nominalwert der Depotbestände von ausländischen Deponenten mit 2,065 Billionen € nach Kurswert (47% aller Depoteinlagen)angegeben). Was da an Zinsen pro Jahr von einem Land zum anderen fließt ist schon gewaltig. Sicher halten deutsche Unternehmen ähnliche Summen bei ausländischen Banken (vielleicht zahlen sie dort weniger Steuern ). Beängstigend ist jedoch die Dimension.
Zusätzliche Probleme bereiten die Offshore-Finanzplätze. Hans Werner Sinn schrieb in seinem Buch „Ist Deutschland noch zu retten ?" auf S. 312-313: „Zwei Drittel der von Deutschen im Ausland angelegten Finanzvermögen liegen in der Schweiz, und es wird geschätzt, dass 85% der Erträge auf diese Vermögenswerte in Deutschland nicht mehr besteuert werden. Die Schweiz bietet Steuerflüchtlingen aus Deutschland und aller Welt sogar die Möglichkeit, sich dort mitsamt ihres Vermögens niederzulassen und statt der Schweizer Einkommenssteuer eine frei aushandelbare Pauschalsteuer zu zahlen, die in den meisten Fällen gerade einmal ein Zehntel dessen ausmacht, was Schweizer selbst zahlen."
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Teetz
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