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Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"
* 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des "Netzwerk Grundeinkommen", Näheres: http://Grundeinkommen.INFO . Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste, Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
* Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird. * Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet. Es kann also JEDEr Beiträge lesen, die Dateien ansehen und auch downloaden. Die Dateien sind auch verlinkbar. Wer mitschreiben will, muss sich anmelden, auch mit Pseudonym. Die Berechtigung muss bestätigt werden. Bitte die Frage "Warum..." beantworten. *
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Autor |
Beitrag |
Günter Koch
Beiträge: 169
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Erstellt: 22.01.05, 06:24 Betreff: Re: Gold |
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"Tobias Teetz" <@carookee.com> schrieb: > Lieber Günther, > > einige Anmerkungen zum Gold: > > Im Gegensatz zu Papier-, Münz- und Buchgeld läßt sich die vorhandene Goldmenge nicht beliebig vermehren. > Die weltweit vorhandene Goldmenge entspricht etwa einem Würfel mit der Kantenlänge von 17 Metern. > > 1 Kubikmeter Meerwasser enthält ca. 0,001-0,01mg Gold. Die Goldgewinnung aus Meerwasser ist nach F. Haber jedoch wegen der > hohen Verdünnung unrentabel. > > Bis zur Weltwirtschaftskrise (1929) galt der Goldstandard. Im Jahre 1944 erklärten sich die Vereinigten Staaten in Bretton > Woods dazu bereit, den Wert des Dollars an das Gold zu fixieren. Das System von Bretton Woods brach dann in den 70er Jahren > zusammen, und der Goldpreis wurde freigegeben ("Wirtschaft ohne Rätsel" von M. Levi). > Zwischen 1949-1969 gab es zwischen DM und Dollar einen festen Wechselkurs von 4,20 DM/$ bzw. 4,00 DM/$. > > Wollte man einen festen Devisenkurs zwischen Dollar und Euro -gebunden an einen Goldstandard - festlegen, beispielsweise > 1,3 $=1€, so müßte auch der entsprechende Dollar/Goldkurs (z.B. 423 $/F. Unze) und der Euro/Goldkurs(z.B. 423/1,3 > €/F.-Unze) konstant sein. Falls nicht, so könnten klevere Geschäftsleute ihre Dollars bzw. Euros in Gold eintauschen > und im anderen Kontinent das entsprechende Gold in die Landeswährung eintauschen und bei nochmaligen Währungsumtausch einen > schönen Gewinn (Arbitage) einstreichen. > Grundsätzlich sind solche Art von Handelsgewinnen für alle beweglichen Güter bei unterschiedlichen Verhältnissen von > Güterpreisen zwischen Staaten möglich. > > Ich glaube nicht daran, dass Gold als universelles Zahlungsmittel (zu unhandlich, zu schwer teilbar, zu wenig) wieder eine > Zukunft haben könnte. > Welche Bedeutung hat "Gold" in Deinen Überlegungen ? > Würde ein fester Wechselkurs, beispielsweise zwischen Dollar- und Euroraum , zu geringeren Spekulationsbewegungen führen ?
Hallo Tobias, darüber möchte ich mir nicht den Kopf zerbrechen. Einem festen Wechselkurs würde ich mich nicht fügen. Wenn Gold ge- oder verkauft wird, so müssen sich nur beide Partner einig werden über den Preis. Das können Privatpersonen sein oder auch 2 Staaten. Der derzeitige Goldwert samt seinen Schwankungen resultiert hauptsächlich von den Spekulationen an der Börse. Wäre dieses Gold anstatt in Großtresoren in den Portemonnaies der Leute, stellte sich sicher ein ganz anderer, ein stabilerer Wert ein. Spekulation ist dann fast nicht mehr möglich.
> "Generell gehören .... Text gelöscht
> Zu Deinen Antworten: > > *Damit gerät die Wirtschaft unter ihre Leistungsgrenze, sie ist nicht mehr ausgelastet. Das wiederum eröffnet einen > Spielraum für die Gestaltung der Preise, das Preisniveau wird sinken. Damit paßt sich das Preisniveau an die geringere > umlaufende Goldmenge an. Der allgemeine Wohlstand ist wie zuvor*[/color]. > > Wie kann ein inländischer Unternehmer darauf schließen, dass die Umsätze nicht aufgrund von gesättigter Nachfrage nicht > weiter wachsen ?
Die Frage ist mir unklar. Wenn die Leute weniger kaufen, kann der Unternehmer weniger absetzen. Damit sinkt das Einkommen.
> Wenn ein Unternehmer seine Preise senken würde, müßten auch die Arbeitnehmer geringere Arbeitslöhne bekommen. Auf die > Verhandlungen mit den Gewerkschaften werden sich Arbeitgeber kaum freuen. > Man stelle sich dies einmal vor: Bsirske fordert 5% geringere Nettolöhne für alle Arbeitnehmer des Dienstleistungsgewerbes. > Dadurch werden nachgefragte Dienstleistungen für die Konsumenten wieder attraktiv.
Bevor ein Arbeiter aufgrund von Kurzarbeit weniger Lohn bekommt, wird er sicher einwilligen für einen geringeren Stundenlohn länger zu arbeiten, wenn dadurch sein Lohn (gegenüber dem Kurzarbeitslohn) steigt. Sie werden dann ja auch spüren, daß das Preisniveau sinkt. Die Gewerkschaften sind Störenfriede und sollten sich heraushalten.
> Viele Einkommen sind von den Lebenshaltungskostenindizes einiger Gütergruppen abhängig. Beispielsweise auch von den Kosten > für Mineralöl- und Erdgasprodukte, die inländische Produzenten nicht beeinflußen können.
Diese Produkte, z.B. Kraftstoffe, sind derzeit hoch besteuert. Da in meinem System Steuern völlig entfallen, werden die Endpreise erträglich sein.
> Bei Einsparungen durch geringere Löhnen könnten die Unternehmen aber nun verstärkt im Ausland investieren (und dort > Arbeitsplätze schaffen). Dadurch ginge wiederum Wohlstand im Inland verloren.
Geringere Löhne sind ja gerade ein Anreiz wieder im Lande arbeiten zu lassen. Dadurch, daß jeder ein BGE (Bürgergeld) bekommt, wird sich ein deutlich niedrigeres Lohnniveau einstellen. Das könnte soweit gehen, daß man von einem Lohn alleine garnicht oder nur schlecht existieren kann. Der Lohn ist eher ein Zubrot. Damit ist gewährleistet, daß jemand der arbeitet, in jedem Falle mehr hat als ein anderer, der nur vom Bürgergeld lebt, und ist der Lohn auch noch so gering. Das kann in unserem jetzigen System in Einzelfällen umgekehrt sein.
> *Es gibt keinen Sinn mehr riesengroße Guthaben anzusammeln, da sie mit dem Tode wieder verfallen.* > > Warum hat die Bundesregierung den Armuts- und Reichtumsbericht anfertigen lassen, indem auch erhebliche > Wohlstandsverwerfungen (Arbeitslosigkeit, Sozialhilfe) in Deutschland festgestellt wurden. > Eine Umverteilung von Wohlstand ist notwendig und kann nur über das Einkommenssteuersystem funktionieren. > Die Erbschaftssteuer ist in Deutschland derzeit gering und die großen Vermögen werden auf die Erben übertragen. Wohlstand > wird also kaum über die Erschaftssteuer umverteilt, daher müßte eine gerechte Einkommenssteuer diese Aufgabe erfüllen.
Hier widerspreche ich. Eine Einkommenssteuer muß zu Problemen führen. Das zeige ich anhand eines kleinen Beispiels in meinem Aufsatz "Das Patentrezept".
> *Das würde auch den Wohlstand der Arbeitslosen (AL) anheben. Davon bekommen die AL zwar nicht mehr Gold (Umverteilung), > sie können aber an den Produkten partizipieren.* > > Wie ist es möglich an Produkten zu partizipieren, wenn eine Wohlstandsumverteilung (auf ärmere Bevölkerungsschichten) nicht > zustande kommt ?
Durch das Bürgergeld findet eine umfangreiche Umverteilung statt. Noch ein Argument dazu: Selbst wenn ein Unternehmer (oder wer auch immer) riesengroße Guthaben ansammelt, diese aber nicht verkonsumiert, fordern sie auch keine volkswirtschaftliche Leistungen. Diese nicht in Anspruch genommenen Anwartschaften können andere in Anspruch nehmen, das sind eher die (jetzt) ärmeren Schichten. Das Wesentliche kommt noch hinzu, daß den Guthaben nicht Schulden anderer gegenüberstehen. Siehe die Kontenentwicklung in meinem Aufsatz. Die Konten der Arbeitslosen (Guthaben, sind nicht dargestellt) bleiben auf Null, während das Guthaben des Produzenten wächst. Dieses Modell stellt übrigens eine Einlaufphase dar. In einem eingelaufenen System werden auch Guthaben wieder verfallen.
> *Wenn das viele tun, sinken natürlich die Preise (der Aktien). Das könnte im Extremfall soweit gehen, daß der Wert von Aktien gegen Null geht.* > > Extreme Kursverluste von Aktienunternehmen sind keine Seltenheit. Kursverluste bedeuten, dass die Aktiengesellschaften > nicht erfolgreich im Sinne von "Wohlstand für alle" gewirtschaftet haben. Aktiengesellschaften, die keine Gewinne > erwirtschaften, sind nicht überlebensfähig. > Falls die Aktiengesellschaft keine Dividenden erwirtschaftet und die Kursentwicklung von Aktionären für die Zukunft schlecht > bewertet wird, sinkt der Aktienkurs. > Solange die Produkte der Aktiengesellschaft auf dem Markt nachgefragt werden und die Eigenkapitaldecke (durch die Einlage > der Aktienanteile) nicht aufgezehrt ist, wird der Kurs kaum auf Null fallen. > Aktienanteile von erfolgreichen Unternehmen werden auch von Inländern, falls der Kurs günstig genug ist, gekauft.
AGen wird es in meinem System wohl nicht mehr geben.
Ich hoffe, damit ein weiteres Stück Klarheit geschaffen zu haben.
> Mit freundlichen Grüßen > > Tobias Teetz
ebenfalls - Günter Koch www.patentrezept.de
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