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Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"
* 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des "Netzwerk Grundeinkommen", Näheres: http://Grundeinkommen.INFO . Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste, Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
* Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird. * Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet. Es kann also JEDEr Beiträge lesen, die Dateien ansehen und auch downloaden. Die Dateien sind auch verlinkbar. Wer mitschreiben will, muss sich anmelden, auch mit Pseudonym. Die Berechtigung muss bestätigt werden. Bitte die Frage "Warum..." beantworten. *
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Autor |
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LOthar Samuel Tesche
Beiträge: 267
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Erstellt: 20.04.05, 19:27 Betreff: Es bleibt nur wenig Zeit, Herr Aubry. |
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Sehr geehrter Herr Aubry,
Sie schreiben:
“weil Herr Scharl sich also mit seiner Arbeit verdient gemacht hat, wie Sie schreiben, darf er nun ruhig andere Nutzer beleidigen. Frau Mahony-Janssen hat sich zwar auch verdient gemacht, aber sicher nicht in Ihrem Sinne und auch nicht im Sinne von Herrn Scharl. Dafür sind Frau Mahony-Janssens Positionen zu links. Sie darf also angegriffen werden, weil es Ihnen nun einmal in den Kram paßt.“
Nein, so nicht! Mir sind beide gleich lieb, weil ich von beiden etliches gelernt habe, auf das ich nur ungern verzichten möchte. Abgesehen davon hab’ ich mich mit Peter Scharl auch des öfteren gezofft…. Wenn Peter sich mit Valery zofft, dann soll er das gefälligst mit ihr ausmachen. Das ist ihr Ding, ich häng mich da nicht rein.
Sie schreiben:
“Sie werten alles (jedenfalls das meiste) ab, was nicht aus Ihrer eigenen Feder stammt und nehmen außer sich selbst kaum noch jemanden wahr, dreschen auf jeden ein, der nicht Ihrer Ansicht ist.“
Das ist so nicht wahr. Ich kann nur etwas wahnehmen, das sich mir offenbart. Wenn Sie dieser Auffassung sind, dann sollten Sie mir bitte genau sagen, an welchen konkreten Punkten Sie Ihre Kritik an mir festmachen. Erst dann können wir konstruktiv darüber reden.
Sie schreiben:
„Mir scheint, daß Sie da gewaltige Probleme haben. Wenn ich lesen muß, wie Sie den Artikel von Herrn Rätz über ein Grundeinkommen für alle verreißen und dafür keine nachvollziehbaren Argumente anführen.“
Wenn meine Argumente nicht nachvollziehbar sind, dann möchte ich Sie fragen:
Wollen Sie in ein System, das gleichzeitig ein Bedingungsloses Grundeinkommen und ein Mindestlohnsystem enthält, Akkordlohn, Leistungslohn, Leistungszulagen, Spätschicht und Nachtschichtzulagen, Sonntagszulagen, Urlaubsgeld, Krankengeld integrieren, oder gedenken Sie alle diese Zulagen zu streichen? (Nach Rätz müßten ca 2000 Euro gezahlt werden(!) ). Auf Ihre Antwort bin ich gespannt.
Es stimmt, daß ich ein gewaltiges Problem habe (wenngleich ich mich für einen liebenswerten aufgeschlossenen und menschenfreundlichen Zeitgenossen halte): Ich bin der festen Überzeugung, daß uns höchstens 30 bis 40 Jahre bleiben, um diese Welt wie sie ist, in eine für alle lebenswerte Welt umzubauen. Die Mächtigen der Welt wissen, daß es nicht mehr lange für sie und alle anderen gut geht (vor einiger Zeit meinte ich, daß sie alles dransetzen werden, auf den Mars zu kommen, um sich dort eine neue Welt aufzubauen. Man hielt mich für einen Spinner. Nun las ich gestern, daß die Nasa baldmöglichst Menschen zum Mars befördern will). Sie wollen Zeit gewinnen, dorthin gelangen, weil sie sich große Kriege nicht mehr leisten können… Wenn wir uns nun mit komplizierten Mischformen vergnügen, die die Existenz eines Menschen nicht wirklich absolut absichern, bleibt alles beim Alten (das BGE+ Mindesteinkommen wäre dann so etwas wie eine höhere Sozialhilfe - oder wie das Opielkaische Bafög für alle). Und wenn alles beim Alten bleibt und sich nichts im Grundsatz ändert, verlieren wir sehr viel Zeit und schaffen es nicht mehr, die andere Welt zu verwirklichen. In vierzig Jahren wird es keinen Tropfen Erdöl mehr geben…. (Niemals vergessen: Von 100 Litern Rohöl werden nur 10 Liter für Benzin, Kerosin und Leichtes Heizöl benötigt. 90 Liter für die Produktion für Kunststoffe….Da alle unsere Maschinen geölt und gefettet werden müssen, um funktionieren zu können, kann sich jeder ein Szenario ohne Öl persönlich vorstellen !) In vierzig Jahren würden so innerhalb von 10 bis 20 Jahren vielleicht fünf Milliarden oder mehr Menschen sterben müssen. Wir müssen unsere Welt so schnell wie möglich und ohne großem Blutvergießen ändern. Nur so können wir auch in eine Welt ohne Erdöl hineinwachsen (das bestehende Weltwirtschaftssystem kann die Widersprüche nicht lösen, weil es ausschließlich nur in Geldeinheiten denkt)
Ist aber schön, daß Sie erst kurz vor Torschluß auf sich aufmerksam machen, so kann ich ihre Argumente näher kennenlernen.
Sie sagen:
„(…) Herrn Rätz nur diskreditieren möchten, entsteht der Eindruck, daß es Ihnen garnicht darum geht, ein Grundeinkommen für alle zu fordern, sondern nur für diejenigen, die sich Ihre Gnade verdient haben. In einer Welt, wie sie Ihnen vorschwebt, möchte ich jedenfalls nicht leben.“
Ich möchte ihn nicht diskreditieren, zumal wir beide Mitglieder von attac sind. Ich möchte mit ihm nur herausfinden, was die richtigen Gedanken sind, die zu einer anderen Welt führen können. Wenn Sie das so darstellen, als wollte ich ihn auffressen, dann tun Sie mir aufrichtig leid.
Sie schreiben:
„Der Mindestlohn in den Vereinigten Staaten ist zwar, wie Sie schon ganz richtig bemerkt haben, sehr niedrig, aber das allein ist noch lange kein Argument gegen seine Einführung. Es kommt eben immer auf die Höhe an und die Höhe muß daran bemessen werden, daß alle Mitglieder der Gesellschaft ohne jegliche Ausnahme ein wirklich auskömmliches Einkommen haben ohne Angst vor der Zukunft haben zu müssen.“
Klar kommt es auf die Höhe an. Dann muß ich mich (als Liebhaber Amerikas- nicht der amerikanischen Regierung wohlgemerkt!) aber fragen, warum es dem amerikanischen Volk nicht gelingt, sein Mindesteinkommen so zu erhöhen, daß jeder hinreichend leben kann? Und glauben Sie wirklich, daß in unserem Land unsere Politiker und Gewerkschaften den Mindestlohn viel höher ansetzen würden, als das die amerikanische Regierung tut? (Stichwort: Internationale Konkurrenz). Ich kenne sehr gut die Lage in New York City und ich weiß, was ein Mindestlohn bedeutet und weiß auch, daß die amerikanische Regierung aufgrund unendlich vieler Sachzwänge nicht anders handeln kann.
Am Schluß schreiben Sie:
„Sie erwarten doch nicht im Ernst, daß dieses Grundeinkommen von Anfang an gleich so bemessen sein wird, daß ein Mensch davon auch wirklich seinen gesamten Lebensunterhalt bestreiten kann. Das wird sicher noch viele harte Auseinandersetzungen geben müssen, bis jeder Mensch auch wirklich ohne Angst leben kann.“
Herr Aubry: Für viele harte hundertjährige Auseinandersetzungen mit irgendwelchen Machthabern, Politikern jedweder Coleur, bleibt uns keine Zeit mehr.
Herzliche Grüße Lothar Samuel Tesche
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