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Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"
* 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des "Netzwerk Grundeinkommen", Näheres: http://Grundeinkommen.INFO . Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste, Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
* Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird. * Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet. Es kann also JEDEr Beiträge lesen, die Dateien ansehen und auch downloaden. Die Dateien sind auch verlinkbar. Wer mitschreiben will, muss sich anmelden, auch mit Pseudonym. Die Berechtigung muss bestätigt werden. Bitte die Frage "Warum..." beantworten. *
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Autor |
Beitrag |
matthias_dilthey
Beiträge: 130
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Erstellt: 07.06.05, 02:13 Betreff: Re: Steuerdebatte |
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Lieber Werner,
die Sache ist leider nicht so einfach. Einerseits haben wir Wertschöpfung durch bereits abgeschriebene Maschinen, durch mit Eigenkapital finanzierte, durch Fremdkapital finanzierte, geleaste Maschinen und durch menschliche Arbeit. Jede dieser Wertschöpfungsmöglichkeiten geht mit unterschiedlichem prozentualen Anteil in Umsatz und Gewinn ein. Besteuert man lediglich den Gewinn der Unternehmung und die Wertschöpfung der einzelnen Handels/Produktionsstufe, so hat die Finanzierungsform alleinentscheidenden Einfluß (unter der Voraussetzung sonst gleicher Bedingungen).
Zitat: Partei03.de
Zitat: Christiane Heinzig
Werden die Lohnsteuer und Sozialabgaben durch eine Allphasenbruttoumsatzsteuer ersetzt, so ändert sich prinzipiell nur eines: die Wettbewerbsverzerrungen zwischen "menschlicher Wertschöpfung" und "maschineller Wertschöpfung", die durch die Doppelbesteuerung menschlicher Arbeitskosten gegeben sind, werden entzerrt. |
Sorry, aber da vermischt du doch schon wieder zwei Dinge. Diese Entzerrung kommt allein dadurch zustande, wenn du die Lohnsteuer abschaffst. Sie hat aber nichts mit der Allphasenbruttoumsatzsteuer zu tun. |
Oberflächlich betrachtet, hast Du also recht. Möchte man aber auch Betrieben mit geringerer Kapitalausstattung eine Chance am Markt geben, bzw. den alleinbeherrschenden Einfluß der Finanzierungsform dämpfen, so geht das relativ einfach mit einem Brutto- und Nettoumsatzsteuermix. Je höher die Allphasenbruttoumsatzsteuer, desto geringer ist der Einfluß restlicher Faktoren auf die Produktionskosten, setzt man eine Preisbeschränkung durch den Absatzmarkt voraus.
Zitat:
Und ich denke, genau das erreicht man mit einer Allphasenbruttoumsatzsteuer nicht. Denn genau damit ist die Höhe der Steuer von der Anzahl der Zwischenproduktions- und Handelsstufen abhängig. Die Verteilung der Produktion auf verschiedene Beteiligte wird damit extrem gegenüber der Produktion und dem Direktvertrieb durch einen einzigen Hersteller benachteiligt. |
Das ist in soweit richtig. Gleichzeitig wird aber, wie oben dargelegt, die Auswirkung der Finanzierungsform gedämpft, also auch die Chancenungleicheit bei der Kapitalbeschaffung. Somit können kleinere, kostengünstiger arbeitende Betriebe ihre Vorteile wieder ausspielen.
Die Allphasenbruttoumsatzsteuer ist ein überaus gewichtiges Regulierungsinstrument und sollte daher mit großer Vorsicht eingesetzt werden.
Zitat:
Der Chef nutzt seinen Porsche nämlich nur zu einem kleinen Teil zu seinem Privatvergnügen und zur Fahrt ins Büro, zu einem anderen Teil aber im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit. |
Klar, aber warum soll der betrieblich genutzte Teil nicht auch einen (kleinen) Beitrag zum Volksauskommen leisten? (Wir reden hier über die Umsatzsteuer, nicht über Einkommensteuer)
Zitat:
Trotz dieser durchaus vernünftigen Gründe gebe ich dir natürlich Recht, daß man sowas in einem ausgewogenen, einfachen und gerechten Steuerrecht natürlich abschaffen muß. Nur ist das halt absolut kein Argument dafür, stattdessen die im letzten Jahrhundert abgeschaffte Allphasenbruttoumsatzsteuer wieder einzuführen. |
Für die PfsG dreht es sich in erster Linie darum, einige wenige Abgaben zu finden, die einerseits einfach zu berechnen/verwalten sind, Hinterziehungen schwierig machen und andererseits genügend Stellschrauben mit der notwendigen Hebellänge bieten, um Fehlentwicklungen zu korrigieren. Dazu bietet sich halt der Mix aus Brutto- und Nettoumsatzsteuer in genialer Weise an.
Zitat:
Zitat: Christiane Heinzig
Was soll daran falsch sein? Falsch ist m.E. die folgende, von großem Misstrauen und Entmündigung des Bürgers geprägte Meinung... |
Damit argumentierst du schon wieder rein emotional. Deine emotionale Spitze greift also auch da nicht. |
Soziologie beschäftigt sich mit Emotionen ...
Zitat:
Zitat: Christiane Heinzig
Umsätze, die keinen Gewinn erwirtschaften, sind unnötige Umsätze. Diese belasten z.B. das Ökosystem, denn sie führen zu unnütigen Transporten, schaffen sinnlose Arbeit ... Alles Dinge, die dem BGE-Gedanken zuwiderlaufen. Denn diese "Reibungsverluste" könnten dem BGE zufließen. Mehr für Alle, bei weniger Arbeit! |
Nun, ich will ja nicht sarkastisch sein. Aber mit dem gleichen Argument könnte man dann ja auch gleich alle Arbeitslosen und Rentner aus Deutschland rausschmeißen. |
Nicht wenn man von der Prämisse ausgeht, die Wirtschaft ist für die Menschen da. Allein Dein Gedankengang zeigt, daß Du noch immer versucht bist, den Menschen der Wirtschaft unterzuordnen.
Wir arbeiten, um zu leben. Wir leben nicht, um zu arbeiten
Zitat:
Zitat: Christiane Heinzig
Das ist schlichtweg falsch. Geld auf Bankkonten fließt über den Weg des Kredits wieder in den Kreislauf ein. Wäre es anders, wären alle Banken schon längst pleite! |
Leider stimmt auch das so nicht. Erstens: Die Banken, die lediglich ... Mit freundlichen Grüßen Werner Noske Parteivorsitzender Partei03.de |
Lese mal Keynes. Mehr ist dazu nicht zu sagen ...
Schade finde ich, daß Du auf diese Argumentation nicht eingegangen bist:
Zitat: Christiane Heinzig
Geld und Kaufkraftverteilung sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Diejenigen Betriebe, die heute Kaufkraft schaffen, indem sie hohe Lohnstückkosten haben, werden durch Lohnsteuern und Sozialabgaben belastet. Die Betriebe, die von der Kaufkraftschaffung der "Manufakturen" leben, ohne selbst Kaufkraft zu schaffen (geringe Lohnstückkosten), beteiligen sich nicht an Sozialabgaben und Steueraufkommen.
Wir haben kein Wirtschaftsproblem und kein Arbeitsmarktproblem! Wir haben ein Problem bei der Verteilung der Kaufkraft! |
Liebe Grüße
Christiane Heinzig Präsidium PfsG
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