Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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Grundeinkommen: Welche familiären und globalen Folgewirkunge

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Autor Beitrag
Tobias Teetz

Beiträge: 97
Ort: Berlin


New PostErstellt: 04.08.04, 17:46  Betreff: Grundeinkommen: Welche familiären und globalen Folgewirkunge  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Beruf. Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens.
Der richtige Beruf. - Männer halten selten einen Beruf aus, von dem sie nicht glauben oder sich einreden, er sei im Grunde wichtiger als alle anderen. Ebenso geht es Frauen mit ihren Liebhabern.
Jeder Mensch hat auch seinen Köder: die Religiosität, die Ehre, die Tugenden.
F. Nietzsche über Berufe.

Im Zuge der Globalisierung hätte ein hohes bedingungsloses Grundeinkommen eventuell auch Folgewirkungen für Auslandsinvestitionen und dem Handel zwischen Staaten.
In den Investitionsstandorten der Auslandsunternehmen würden Arbeitnehmer höhere Preise für ihre Arbeitsleistungen verlangen, weil sie sähen, das andere Menschen in Wohlstandländern fürs Nichtstun Geldleistungen erhalten. Dies könnte auch zu einem Migrationsdruck in die reicheren Länder führen.
Oder terroristische Gruppen in den ärmeren Ländern könnten versuchen, das Volk gegen einen Freihandel von Waren zu stimmen, um die Auslandsproduktionsstandorte von westlichen Firmen zu vergesellschaften.

Der internationale Handel führt zu mehr Wohlstand von allen Menschen dieser Erde. Deutsche Auslandsinvestitionen sorgen auch für mehr Wohlstand und Lebensqualität in diesen Ländern.

Arbeit selbst trägt viele Widersprüche in sich. Wer viel arbeitet hat weniger Lebenszeit zur Verfügung, um sein Einkommen für sich nutzen zu können. Falls er jedoch eine Familie und Kinder hat, wird er seinen Angehörigen mit dem erarbeiteten Einkommen eine Freude bereiten. Er nimmt an, dass das erwirtschaftete Einkommen wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückfließt. Wenn er sich von seinem Einkommen ein Haus bauen läßt, fließt dies Geld in Form von Bauarbeiterlöhnen wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück.
Zur gerechten Steuerung von Arbeit und Einkommen werden in allen Ländern auch staatliche Instanzen benötigt, die sich um regionale Wirtschaftsunterschiede und Verteilungsungerechtigkeiten kümmern.

Das produzierende Gewerbe, das Bauwesen, die Landwirtschaft waren klassische Berufsfelder für die Wohlstandserzeugung eines Volkes. In diesen Sektoren wurden größtenteils männliche Arbeitnehmer beschäftigt. In diesen Sektoren sind viele Arbeitsplätze abgebaut worden und es entstanden neue Dienstleistungsbereiche. In der Altenpflege, im Gesundheitswesen, in den Büroberufen, in der Gastronomie.
Viele dieser Berufsbereiche werden häufiger auch von Frauen angenommen.
Die Geschlechterrolle zwischen Mann und Frau hatte in früherer Zeit auch etwas mit Geben und Nehmen zu tun.
Der arbeitende Mann gab seinen Arbeitslohn für die Unterhaltung seiner Familie.
Er fühlte sich in seiner Rolle als stärkerer Teil, zur Gewährleistung des Lebensunterhaltes für die Familie.
Dieses Rollenverständnis hat auch etwas mit traditionellen Werten, mit Stärke und Ehre zu tun.
Ein schwacher - vom Arbeitseinkommen der Frau abhängiger - Mann ist für manche Partnerbeziehungen keine glückliche Vorstellung.

Auch in der alten DDR und vielen kommunistischen Ländern waren die meisten Männer im produzierenden Gewerbe und in der Bauwirtschaft beschäftigt. Auch in kommunistischen Ländern gab es eine bestimmte Rollenzuteilung im Arbeitssektor.

In Spanien und Italien, Länder die neue Arbeitsfelder im Tourismus und in den Dienstleistungen geschaffen haben, setzt sich die Frauenerwerbstätigkeit auch zunehmend durch.
Die Frau erwirtschaftet also mitunter den größeren Beitrag des Haushaltseinkommens.
Die Geburt eines Kindes würde die Einkommenssituation der Ehepartner schwächen, also wird lieber weiter gearbeitet.
Der demographische Rückgang in Spanien und Italien ist in den letzten Jahren dramatisch gewesen. Auch in Osteuropa und den neuen Bundesländern gab es deutliche Geburtenrückgänge.

Gibt es einen Zusammenhang Rollenverteilung bei Arbeit, Einkommen, Familienplanung ?

Hat unsere Form der Wirtschaft und der Verteilung von Arbeit und Einkommen auch familiäre, zwischenmenschliche Beziehungen gestört ?

Könnte ein bedingungsloses Grundeinkommen Abhilfe schaffen ?
Oder führt ein bedingungsloses Grundeinkommen dazu, dass sich die Fronten zwischen Grundeinkommens-beziehern und Arbeitnehmern verschärfen ?

Mit freundlichen Grüßen

Tobias Teetz


[editiert: 21.08.04, 19:13 von Manuel Franzmann]
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Silas Bernd

Beiträge: 115
Ort: Osnabrück


New PostErstellt: 07.08.04, 23:26  Betreff: Re: Grundeinkommen: Welche familiären und globalen Folgewirkunge  drucken  weiterempfehlen

>Der internationale Handel führt zu mehr Wohlstand von allen
>Menschen dieser Erde. Deutsche Auslandsinvestitionen sorgen
>auch für mehr Wohlstand und Lebensqualität in diesen Ländern.

Das seh ich ja nun total anders!
Unsere Wirtschaftsweise verwüstet den halben Planeten,
und wir müssen hoffen, das dieses Krebsgeschwür, das
aufgeblasen von Hitlers Gnaden, schnell verschwindet.

Die Erde hat genug für die Bedürfnisse eines Jeden -
nicht aber für seine Gier.

Es müsste auf Erden niemand verhungern. Und dazu müssten
nur wir Deutschen aufhören, Schweine zu mästen.
(Zahlen hierzu auf Anfrage gerne).

MfG
b

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paxcal

Beiträge: 1


New PostErstellt: 29.08.04, 22:06  Betreff: Re: Grundeinkommen: Welche familiären und globalen Folgewirkunge  drucken  weiterempfehlen

> Es müsste auf Erden niemand verhungern. Und dazu müssten
> nur wir Deutschen aufhören, Schweine zu mästen.
> (Zahlen hierzu auf Anfrage gerne).

Das klingt ja interessant. Zahlen bitte an paxcal<AT>web<DOT>de.

Gruss,
Pascal

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Gabi Eichl

Beiträge: 11


New PostErstellt: 30.08.04, 00:56  Betreff: Re: Grundeinkommen: Welche familiären und globalen Folgewirk  drucken  weiterempfehlen

Weil hier Nietzsche zitiert wird... Von diesem stammt auch der schöne Satz: "Alle Menschen zerfallen, wie zu allen Zeiten so auch jetzt noch, in Sklaven und Freie; denn wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave, er sei übrigens was er wolle: Staatsmann, Kaufmann, Beamter, Gelehrter."

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Silas Bernd

Beiträge: 115
Ort: Osnabrück


New PostErstellt: 30.08.04, 16:42  Betreff: Grobe Statistik der Fleischfabrik, @ paxcal  drucken  weiterempfehlen

Grobe Statistik der Fleischfabrik

Hallo paxcal
Ich kopier mal den ganzen Beitrag rein,
(so, wie er im Forum von Grünen + SPD sich findet)
kann ja nicht schaden.


Nach unterschielichen Quellen importiert die BRD täglich
etwa 96000 Tonnen ( ~1T/sec.) Sojaschrot, hauptsächlich
aus Südamerika, um es an ihre Schweine zu verfüttern.
Etwa 10000 Menschen verhungern täglich ( 1 Mensch / 10sec. ).
Die Zeit also, in welcher die Deutsche Fleischfabrik 10
Tonnen Soja verschlingt, braucht ein Mensch, um
am Hunger zu verrecken.
In einem Telefonat machte ich einen Mitarbeiter des
BMfLandw.u.Forst hierauf, und auf Art.11, insbes. Abs.2(b),
Int.Pakt über wirtsch.,soz. u. kult. Rechte (siehe unten),
aufmerksam, worauf der mir entgegnete "datkannmannichessen"
( Soja, Anm.d.Verf.). Ich hab dann aufgelegt.
Hier nun etwas Art.11Abs.2(b)...:
"(2)In Anerkennung des grundlegenden Rechts eines jeden,
vor Hunger geschützt zu sein, werden die Vertragsstaaten...
die erforderlichen Maßnahmen...durchführen
b) zur Sicherung einer dem Bedarf entsprechenden gerechten
Verteilung der Nahrungsmittelvorräte der Welt unter
Berücksichtigung der Probleme der Nahrungsmittel
einführenden und ausführenden Länder."Zitat Ende.
Die BRD bezeichnet sich, glaub ich, als Nahrungsmittelaus-
führendes Land. Sie kann das, da Futtermittel in die Rechnung
nicht einfließen.
Hunger gibts; muß man kucken, wo der herkommt.
Also Änderungsvorschlag:
b) zur Sicherung und Herstellung bedarfsdeckender Verteilung
der als Nahrung verwendbaren Güter und Produkte der Welt
unter Bezugnahme auf den internation- und interkontinentalen
Biomassenhandel.
Ich bin in solchen Sachen Dilletant, jedoch ist bezügl.
o.g. Problem sicher Veränderung nötig.
Ein noch:
Allgemein bekannt ist, das industrielle Landwirtschaft
die Böden verkarstet. Das das hierzuland nicht auch
der Fall ist, mag durch den Begriff Biomassenhandel
erklärt sein.
Und wer glaubt, künftig mittels Biodiesel seinen Privat-
panzer an die Schallgeschwindigkeit bringen zu können,
der möge den Verbrauch von Land und Baumaschinen,
von Bahn und Schiffen mitbedenken.

paX
b

ps. Ziel des internationalen Recht ist das Wohlergehen aller
Menschen ( § 55, Charta der VN; wirtschaftliche und soziale Ziele ).
Der internationale Pakt über die wirtschaftlichen, sozialen
und kulurellen Rechte geht hervor aus § 22, Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte, welcher da heißt
Soziale Sicherheit. Der handelt von den Anprüchen der
Menschen.
Ziel dieses internationalen Recht ist nicht das
Prosperieren von speckigen Säcken, als welche wir uns
sinnvoll die Indurtrieen vorstellen.
Der Beweggrund zur Installation oben genannter Rechte
ist der Weltfrieden. Dieser aber ist notwendige Voraus-
setzung der Freiheit die wir alle wünschen.
Frei von Hunger und Obdachlosigkeit, mit ausreichender
Bekleidung und medizinischer Versorgung können wir
in Würde leben.
Menschen müssen nicht funktionieren, aber das wir solches
von Organisationen erwarten, erklärt sich.


Nu hab ich die Quelle schon wieder vergessen
Also:
1) DLF; Umwelt und Landwirtschaft, 29.07.2003. 11,50 aM
Dort wurde die Zahl 35 Mio T/Jahr für die EU
genannt.
2) Christine Guist, Silvia Johna, Harry Assenbacher;
Vegetarisch genießen, verlag gut essen, Schaafheim
Dort wird die Zahl 50 Mio T/Jahr für die BRD genannt,
das entspricht 1,58 T/sec.
Ich hab wohl den Mittelwert gewählt.

>paX< steht übrigens für >partei für absolutes eXistenzrecht<

nochmal
MfG
b


[editiert: 30.08.04, 18:13 von Silas Bernd]
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Wolfgang Strengmann

Beiträge: 82
Ort: Frankfurt am Main


New PostErstellt: 30.08.04, 16:57  Betreff: Re: Grobe Statistik der Fleischfabrik, @ paxcal  drucken  weiterempfehlen

Das Problem ist zwar nach wie vor ein Skandal und auch wichtig
(siehe z.B. auch: http://www.siegfried-pater.de/soja.htm)

Ich sehe aber den Zusammenhang zum bedingungslosen
Grundeinkommen nicht - obwohl natuerlich alles mit allem
zusammenhaengt. Deswegen wuerde ich bitten, solche emails nicht
ueber die Liste laufen zu lassen.

Schoene Gruesse
Wolfgang


[editiert: 30.08.04, 17:08 von Manuel Franzmann]
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