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Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"
* 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des "Netzwerk Grundeinkommen", Näheres: http://Grundeinkommen.INFO . Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste, Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
* Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird. * Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet. Es kann also JEDEr Beiträge lesen, die Dateien ansehen und auch downloaden. Die Dateien sind auch verlinkbar. Wer mitschreiben will, muss sich anmelden, auch mit Pseudonym. Die Berechtigung muss bestätigt werden. Bitte die Frage "Warum..." beantworten. *
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Autor |
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Werner Simon
Beiträge: 39 Ort: Marktheidenfeld
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Erstellt: 03.01.05, 19:50 Betreff: warum es immer nötiger wird, das Grundeinkommen einzuführen
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Die Idee Grundeinkommen habe ich schon vor Jahren als sehr erstrebenswert entdeckt. Seither habe ich brav Familienphase und als Gärtner selbständig sein geübt und besonders im Geschäft das immer dünner werden der Finanzdecke erlebt. Die Aussage meiner Sachbearbeiterin in der Bank, dass Basel II dazu führen wird, dass es in 5 Jahren keinen Kleinbetrieb mehr geben wird, hat mich veranlasst, mir die Notwendigkeit des Grundeinkommens zu erklären. Der Text wurde für das Gemeindeblatt der hiesigen Kirchengemeinde geschrieben.
hier im Forum sollte etwas in dieser Art als Begrüßung für Neuankömmlinge angeboten sein.
Unsere Gesellschaft hat bisher die Verteilung des Ertrags ihres Wirtschaftens mit Hilfe der Arbeitslöhne und Gehälter geregelt, und denen, die vorübergehend ohne Arbeit waren, Arbeitslosengeld gezahlt. Die technische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte hat jedoch dazu geführt, dass unsere Volkswirtschaft nicht mehr jedem arbeitsfähigen und arbeitswilligen Bürger einen Arbeitsplatz anbieten kann. Es werden künftig permanent Arbeitsplätze fehlen und das Arbeitslosengeld wird bald nicht mehr finanzierbar sein. Wir stehen vor dem Problem, dass die bisher angewandte Bemessungsgrundlage für die Verteilung des Erwirtschafteten nicht mehr funktioniert. Was tun? Wie ist diese Bemessungsgrundlage entstanden? Das Denkvermögen des Menschen hat ihn wohl schon sehr früh Tauschhandel treiben lassen. Damit einhergehend entwickelte sich der Begriff von Eigentum. Wer fähig war, für seine Mitmenschen wichtige Dinge bereit zu stellen oder zu leisten, konnte sich mehr und mehr Eigentum aneignen. Die Menschen respektierten Eigentum, weil sie einen Vorteil hatten, wenn es Arbeitskräfte oder Lieferanten für lebensnotwendige Dinge gab. Jeder, der etwas für die Gruppe tat, hatte ein Recht darauf, etwas dafür zu bekommen. Wir lernten diese Festlegung mit dem Satz "nur wer arbeitet soll auch essen". Früher war das theoretisch richtig, die Gesellschaft brauchte viele Hände um alle Arbeiten erledigen zu können. Die feudalen Regierungsformen in der Geschichte ließen jedoch dem arbeitenden Volk häufig nicht mal was zum Essen übrig. Es stellt sich die Frage, ob es in der „zivilisierten“ Welt überhaupt schon einmal eine Gesellschaft gab, die demjenigen, der arbeitete, auch wirklich zu essen gab! Trotzdem, noch vor 50 Jahren, im Nachkriegs-Deutschland waren es die fleißigen Menschen, die das Land wieder aufbauten. Sie waren erfolgreich und angesehen, es waren gute Mitglieder der Gesellschaft. Dann, in Zeiten der Vollbeschäftigung, als nahezu alle ihr Auskommen hatten, da haben wir es versäumt, über das fleißige Arbeiten hinaus andere Tugenden zu pflegen. Wir haben einfach weitergearbeitet und waren weiter erfolgreich und damit angesehen. Die technische Entwicklung bescherte uns immer bessere Maschinen und wir konnten uns immer schneller unsere Wünsche erfüllen. Jetzt haben wir es geschafft: es geht uns besser als früher. Wir haben erreicht, dass die Maschinen uns viel Arbeit abnehmen und wir uns nicht mehr so abzuplagen brauchen. Wir haben aber auch erreicht, dass es für immer mehr Menschen keine entlohnte Arbeit mehr gibt. Wie können wir in dieser Situation diesen Menschen noch sagen "nur wer arbeitet soll auch essen"? Die vom einzelnen eingebrachte Arbeitsleistung kann nicht mehr das Maß für den Anteil am Wohlstand sein. Außerdem müssen wir feststellen, dass unsere Wirtschaftswelt das Geld schon länger nicht mehr nach der Leistung des Einzelnen verteilt, sonst gäbe es keine Spitzengehälter. Niemand kann doch ernsthaft behaupten, dass einer 300 mal mehr leistet als ein durchschnittlich verdienender Arbeiter. geht es anders? Unsere Gesellschaft lebt in Wohlstand, wir haben wahrlich genug. Dass alle Mitglieder einer wirtschaftenden Gruppe ein Recht auf ihren Anteil am Ertrag haben, das haben wir als richtig erkannt. Und dass die bezahlte Arbeit als Maß für die Verteilung nicht mehr funktioniert, auch. Nach welchem Schlüssel soll der Ertrag also verteilt werden? Das Einkommen des Einzelnen darf nicht länger nach seiner Arbeitsleistung und schon garnicht nach seiner Position bemessen werden. Wir brauchen ein anderes Verteilungsverfahren, ein Einkommen, für das keine Arbeit im herkömmlichen Sinne geleistet werden muss, das Grundeinkommen. Mit Grundeinkommen oder „garantiertem Grundeinkommen“ wird bezeichnet, dass die Gesellschaft jedem einen Betrag Geldes zur Verfügung stellt, damit jeder sich das lebensnotwendige kaufen kann. Das hätte einige bemerkenswerte Folgen, die ich hier ansprechen möchte. 1) Die Volkswirtschaft spart sich viel Aufwand beim Verteilen der Sozialleistungen, seien es jetzt Kindergeld, Arbeitslosengeld, Wohngeld, Rente oder was auch immer ohne Arbeit als Gegenleistung an die Menschen ausbezahlt wird. Alle Ämter, die diese Zahlungen verwalten, sind unnötig, weil der Anspruch auf das Grundeinkommen durch Geburt erworben wird und mit dem Tod entfällt. 2) Der Einzelne gewinnt Freiheit in seiner Lebensplanung, weil er nicht mehr auf Einkommen angewiesen ist, dass ihm aus einem bestimmten Grund gezahlt wird. Er kann überleben, einfach weil er da ist. Und wenn er einen Partner findet, ist es kein wirtschaftliches Risiko, eine Familie zu gründen, jedes Mitglied der Familie hat selbst ein Grundeinkommen. 3) Die Arbeitswelt wird sich revolutionieren. Gewinne werden gerechter an die Arbeitnehmer weitergegeben werden müssen, sonst werden sie nicht bleiben. Die Geschäftspolitik eines Unternehmens wird einvernehmlich mit der Belegschaft geschehen, die Polarisierung in der Tarifpolitik wird zugunsten ehrlicher Diskussion verschwinden, Gewerkschaften werden beratende Funktion haben und der Arbeiter kann individuell entscheiden, ob er diese Arbeit für dieses Geld leisten will. 4) Öffentliche Aufgaben wie z.B. Bildung, Gesundheitswesen, Verkehr und Wirtschaftspolitik, werden nach wie vor durch gewählte Gremien koordiniert. Die Unterbezahlung z.B. von Pflegekräften wird jedoch nicht mehr vorkommen, weil die Institutionen dann einfach keine Leute mehr kriegen. 5) Arbeiten ohne wirtschaftlichen Zwang wird die Talente der Menschen freilegen. Freude bei der Arbeit und der Einsatz individueller Begabungen wird die Leistungsbereitschaft der Menschen erhöhen und streßbedingte Krankheiten aussterben lassen. Die Entlastung des Gesundheitswesens wird die Krankenkassenbeiträge sinken lassen. usw
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Werner Simon
Beiträge: 39 Ort: Marktheidenfeld
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Erstellt: 05.01.05, 15:36 Betreff: Re: warum es immer nötiger wird, das Grundeinkommen einzuführen
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auf ein sehr langes mail von Lothar Samuel Tesche will ich hier antworten, damit sich was tut im Forum.
Lieber Lothar
vielen dank für den vielen Stoff. Auf zwei Stellen in Deinen Texten will ich antworten. Du schreibst:
LST>....ich glaube es ist ein Trugschluß, zu glauben, die politischen Strukturen und Machtverhältnisse der sogenannten demokratischen Welt ließen sich verändern oder gar beseitigen. Das Weltwirtschaftssystem, das in jedem Staat der Erde wirksam ist, hat weltweit alle demokratischen Strukturen an sich gerissen, um sie in seinen Dienst zu stellen.
Wir (die Menschen) haben uns dieses Wirtschaftssystem gemacht, wir können es auch wieder ändern. Wäre ich davon nicht überzeugt, könnte ich mir den Strick nehmen. Und du schreibst es ja selbst:
LST>.... Es kommt darauf an, den Herrschenden sozusagen unsere Demokratie zu entwinden, das heißt, daß es nicht darum geht, einem Menschen unsere Stimme zu geben, auf daß er in unsrem Namen spreche, sondern, daß wir unsere Stimme behalten, um mit ihr selbst sprechen zu können. Kein Mensch soll über den anderen Menschen herrschen! Das soll der Sinn einer Demokratie sein, die es noch nie gab.
Wenn sich die Belegschaft eines Betriebes zusammentut und dem Chef den Laden abkauft um sich ihren Arbeitsplatz zu erhalten, dann ist das ein Aufbrechen der Herrschaftsstrukturen und zeigt, dass die Menschen etwas ändern können, wenn sie sich einig sind. Das Problem in unserem Land ist, dass wir obrigkeitshörig sind, bei uns gelten nur Meinungen von Großkopferten im Fernsehen oder den Zeitungen. Der Einzelne kann eine noch so gute Idee haben, die sogenannten Fachleute haben recht, selbst wenn der gesunde Menschenverstand etwas anderes sagt - wie zu Zeiten Galileo Galileis. Was wir brauchen ist ein Vertrauen auf die eigene Denkfähigkeit.
und noch zu den "Grundbedürfnissen"
LST> ... Was braucht ein Mensch, um ein gesundes lebensfroh erfülltes Dasein zu führen, so lange er auf diesem wunderschönen Planeten (was er ja ohne Zweifel ist) weilt? Dieses Dasein kann wohl nur Erfüllung finden, wenn die Bedürfnisse dieses Menschen befriedigt sind….also aller Menschen befriedigt sind. Welche Bedürfnisse ein Mensch hat, kann nur der jeweilige Mensch selbst entscheiden. Niemand kann sich zum Richter über „richtige“ und „falsche“ Bedürfnisse emporschwingen; denn es gibt weder die einen noch die anderen.
Ich denke es muss "Bedarf" heißen. Es mag ein Bedürfniss sein, 1000 Dollar Noten zu haben, ein Bedarf ist es nicht, ich kann auch ohne leben. Deshalb ist es wichtig zu unterscheiden, ist der Bedarf ein von außen eingeredetes Bedürfniss oder ist es ein lebensnotwendiger Bedarf. Wenn wir uns aus dem "demokratischen Kapitalismus" (ist es nicht eher ein feudaler Kapitalismus?) befreit haben, dann dürfte ein lebensfrohes Dasein ohne aufgeschwatzte Konsumgüter möglich sein und niemand muss sich mehr minderwertig fühlen wenn er keine 1000 Dollar Scheine sein Eigen nennt.
Viele Grüße, Werner
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LOthar Samuel Tesche
Beiträge: 267
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Erstellt: 05.01.05, 19:35 Betreff: Re: warum es immer nötiger wird, das Grundeinkommen einzuführen
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Lieber Werner,
Du wünschst also, dass sich was tut hier im Forum und antwortest mir infolgedessen öffentlich….
Tja, das was Du Dir da wünschst, wünsche ich mir auch schon lange. Ist aber ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Es ist hier teilweise langweiliger als ein nicht enden wollender überladener Güterzug voller Schlaftabletten. Ich sag Dir: in einem Leichenschauhaus ist entschieden mehr los. Ich weiß aber auch nicht recht woran es liegt. Tatsache ist, dass von 224 Mitgliedern gerade mal überhaupt 66 etwas geschrieben haben. Und von diesen 66 haben 29 Mitglieder unter fünf Beiträge geschrieben. Das ist Fakt ! Gesetzt der Fall, du würdest den Satz schreiben: „Alle Mitglieder dieses Netzwerkes sind dooooooooooooooof.“ - Du würdest höchstens… allerhöchstens fünf Zuschriften erhalten – und von diesen 5 wären wenigstens zwei dabei, die Dich nur darauf aufmerksam machen möchten, dass man „doof“ nur mit zwei „o“ schreibt.
Dennoch und trotzalledem: Ich habe von den wenigen Leuten die hier schreiben sehr viel gelernt (auch über mich selbst).
Als ich im Oktober 2004 begann, mich mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen zu befassen, hatte ich lange Zeit ein Bild vor Augen (ich denke viel in Bildern…kann mir regelrechte Filme zusammendrehn): Auf einer weiten Ebene trug eine Vielzahl Menschen unzählige Baumstämme, Bretter Nägel und Hämmer heran. Alles lag durcheinander und übereinandergetürmt. Überall dazwischen wuselten Menschen herum, die heiße Debatten führten, wie man am besten ein Haus aus Baumstämmen und Brettern bauen könne…. Sie diskutierten tagelang und wochenlang aber kamen zu keinem Ergebnis. Es gab dann einen, der ist mit einem Fertighaus gekommen. Weil es vielen nicht gefiel und sie etliche Veränderungen daran vornehmen wollten, ist er damit wie eine beleidigte Leberwurst weggegangen und bietet es nun in Zeitungen und Zeitschriften als das Non-Plus Ultra an. Naja… Eines Tages kam dann ein Kerl wie ich (*unverschämtfrechgrins*), der sich dachte: „Laß die Typen rumlabern. Du fängst jetzt einfach mal an ein Haus zu bauen mit Fundament und drei Seitenwänden. Wenn du fertig bist, zeigst Du ihnen dein ‚Zwischenergebnis’; dann können sie sichs anschauen und immer noch darüber debattieren, obs wieder abgerissen werden muß, weil es einfach Scheiße ist, oder ob man es vielleicht weiterbauen und gemeinsam fertig stellen könnte.
Naja, so hab ich halt angefangen; hab mir die schönsten Bretter und Baumstämme zusammengesucht und mit dem Nageln angefangen. „Hier ist jetzt mein Teil-Ergebnis“, sagte ich, wenn ihr aber wollt, können wir es gern noch mal abreißen!“ Leider hat darauf so gut wie niemand reagiert (außer sechs Mitgiedern).
Ich hab mir dann so vorgestellt, dass wir nach einer bestimmten Zeit des Zusammentragens eine kleine Broschüre ( = das was ich weiter oben Haus nannte) machen könnten, mit der wir arbeiten, andere Menschen dafür begeistern könnten. Es kämen viele neue Gedanken und Erkenntnisse dazu. So könnte am Ende aus der kleinen Broschüre etwas Neues werden. Immer mehr Menschen hätten dann Gelegenheit, sich damit auseinanderzusetzen. Es wäre quasi erstmal eine Art Grundstock. Und so weiter. - Und Dich lieber Werner habe ich schon dazu auserkoren, die Präambel zu schreiben. Du bist genau der richtige Mensch dafür! (Allerdings- das schrieb ich Dir gestern schon- solltest Du die Ideologie herauslassen, nach der wir, das Volk, eine Art Bittsteller sind, die von den Reichen und Mächtigen dieser Welt mehr Brosamen fordern, die von ihren Tischen herunterfallen. – Alle Erdenbürger dieser Welt ((auch die Milliardäre !!)) sind Erben und Eigentümer einer geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Entwicklung, an der bis auf den heutigen Tag ca. 75 Milliarden Menschen beteiligt waren). Das Saatgut all dieser Menschen trägt nun soviel Früchte, dass wir alle davon satt werden können, nicht nur einige wenige… Eigentlich müsste man über dieses menschliche Grund-Gesetz überhaupt kein Wort verlieren; denn es ist im Grunde alles so normal wie das Gehen auf zwei Füßen. (hmmm…klingt nicht schlecht: „Das Grundgesetz des Menschen – Das Bedingungslose Grundeinkommen“ ).
Wollte noch was sagen und habs jetzt vergessen.... Ach soooo, ja : Laß Dich ja nicht entmutigen zu schreiben, bloß weil Du keine massenhaften Feedbacks bekommst. Die sind halt hier so, darfste ihnen nicht verübeln.
Liebe Grüße an alle Lothar Samuel Tesche
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LOthar Samuel Tesche
Beiträge: 267
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Erstellt: 05.01.05, 20:27 Betreff: Re: warum es immer nötiger wird, das Grundeinkommen einzuführen
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Lieber Werner,
Du sagst:
„Ich denke es muss "Bedarf" heißen. Es mag ein Bedürfniss sein, 1000 Dollar Noten zu haben, ein Bedarf ist es nicht, ich kann auch ohne leben. Deshalb ist es wichtig zu unterscheiden, ist der Bedarf ein von außen eingeredetes Bedürfniss oder ist es ein lebensnotwendiger Bedarf. Wenn wir uns aus dem "demokratischen Kapitalismus" (ist es nicht eher ein feudaler Kapitalismus?) befreit haben, dann dürfte ein lebensfrohes Dasein ohne aufgeschwatzte Konsumgüter möglich sein und niemand muss sich mehr minderwertig fühlen wenn er keine 1000 Dollar Scheine sein Eigen nennt.“
Du hast Recht, es muß Bedarf heißen.
In einer Welt des Bedingungslosen Grundeinkommens, in der jeder so viele Mittel zum Leben bekommt, dass er nicht gezwungen ist, seine Arbeitskraft zu verkaufen - in einer Welt also, in der sich Unternehmer und Beschäftigungsuchender gleichberechtigt gegenüberstehen (denn auch der Unternehmer erhält ein Bedingungsloses Grundeinkommen !), werden sich auch mit der Zeit die Produktionsverhältnisse ändern… wir brauchen eben keine 1238 verschiedene Autotypen oder Hörgeräte für Hunde und so.
Zum „feudalen Kapitalismus“ noch was. Ich habe den Begriff „demokratischer Kapitalismus“ definiert als eine politische Herrschaftsform, in der alle denkbaren Herrschaftsformen integriert sind. Du findest darin auch den Feudalismus wieder. Es gibt in der größten Demokratie der Welt (Indien) Millionen Menschen, die einem Großgrundbesitzer gehören (Leibeigene). Es gibt eine Demokratie, die offiziell foltert (Israel). Es gibt Sklavenhalterei hier bei uns in Deutschland (!). Es gibt Kommunismus (natürlich nur ein sogenannter) in dem demokratisch kapitalistische Strukturen die Oberhand besitzen (alle chinesischen Großunternehmer können überall in der Welt herumreisen) usw. Dieses System hat alle demokratischen Strukturen an sich gerissen und instrumentalisiert sie als Waffe gegen das eigene oder andere Völker (Irak).
So, das wars für heute Liebe Grüße LST
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