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Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"
* 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des "Netzwerk Grundeinkommen", Näheres: http://Grundeinkommen.INFO . Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste, Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
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Autor |
Beitrag |
LOthar Samuel Tesche
Beiträge: 267
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Erstellt: 26.03.05, 22:15 Betreff: BGE wichtiger Hebel für Verwirklichung einer anderen Welt |
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Warum das Bedingungslose Grundeinkommen ein wichtiger Hebel für die Verwirklichung einer Neugestaltung der Welt ist.
Vorab: Zwei große Ideen-Ströme fließen um die Welt. Der eine ist bestrebt, die gesamte Biosphäre in Geld umzuwandeln, weil nur so das Überleben der Menschheit gesichert werden kann, und der andere ist bestrebt, die gesamte Biosphäre so zu gestalten, daß die Vielfalt aller Lebensformen nach Möglichkeit erhalten bleibt, so daß jeder Mensch ein festes Dach über dem Kopf, eine Schulbildung bis zum 18. Lebensjahr ohne Abschluß, genügend Nahrung und Beschäftigung haben kann.
(- Wenn ich von zwei großen Strömen spreche, so tue ich das, um meine Grundgedanken plastischer herausarbeiten zu können. Selbstverständlich ist jedes Ding, sowohl in der belebten als auch in der unbelebten Natur absolut und unwiederbringlich einzigartig und mit nichts anderem vergleichbar. -)
Es scheint sich immer mehr herauszukristallisieren, daß der erste Strom einem elementaren Irrtum aufsitzt: Geld, egal in welcher, körperlichen oder nichtkörperlichen Form, kann weder ein Haus bauen, noch Brot backen. Das können nur Menschen.
Indes beherrscht der erste Strom die Welt.
Der zweite Strom kann bei allem was der erste tut, nur ohnmächtig reagieren. Jedes Selbsttätigwerden setzt ihn ins Unrecht, weil nur jener befugt ist, Gesetze zu schaffen, die dieser bei Strafe des sozialen Untergangs befolgen muß.
Der erste Strom verfügt über sämtliche Massenmedien und Waffen der Welt, der zweite über Nichts, außer dem Willen, eine andere Welt zu wollen. Ein Mensch, der nur auf etwas reagieren kann, weil jedes selbst aktiv Werden bedeuten muß, daß er sich den Schädel an der (scheinbar) unüberwindlichen Mauer der Weltmächtigen einschlägt, ist im Nachteil.
Es gelingt dem ersten Strom auf wunderbare Weise immer wieder, seine Gegner, die sich oft in Gruppen, Parteien oder Organisationen zusammenschließen, zu zerstreuen, gegenseitig auszuspielen und mit sinnlosen kleinen Kampfspielereien zu beschäftigen und hinzuhalten („Wir kämpfen gegen den Walfischfang“, „Wir kämpfen gegen die Ausrottung der Nashörner“, „Komitee gegen die Abschiebung von XYZ“). Ja bisweilen scheint es gar, als würden sie bewusst an diversen Stellen Widersprüche künstlich erzeugen um Protestbewegungen über Jahre hinaus zu binden (Stichwort: Flughafenausbau).
Dieses gegenseitige Ausspielen kann nur so lange funktionieren, so lange der überwiegende Teil der Menschheit daran glaubt, Geld könne alle Probleme lösen. Und es kann nur so lange funktionieren, so lange der zweite Strom nicht über ein gleichwertiges Gegengewicht verfügt, das heißt so lange Millionen Menschen kein gemeinsames Ziel haben, dem sie alle ihre „Nebenkriegs-schauplätze“ unterordnen können.
Dieses Gegengewicht ist gefunden: Das Bedingungslose Grundeinkommen.
Das Bedingungslose Grundeinkommen darf genau genommen nicht als eine Alternativlösung, eine Reaktion auf den „Problemlöser“ Geld betrachtet werden, sondern als etwas Eigenständiges, Neues – das die Menschheit will, und das die leere Worthülse der „Menschenwürde“ mit Inhalt füllt.
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Alle Menschen, die am Aufbau einer Welt arbeiten, in der jeder ein festes Dach über dem Kopf, genügend Nahrung, eine Schulbildung bis zum 18 Lebensjahr ohne Abschluß und eine Beschäftigung hat - kurz: Die eine andere, eine bessere Welt wollen, sitzen gewissermaßen bis auf den heutigen Tag in einer Zwickmühle……..
Die Menschheit setzt sich aus zwei Blöcken zusammen: Ungebildeten und Gebildeten. Bei einer Erdbevölkerung von 6400 Millionen Menschen stellen die Ungebildeten das größere Kontingent, nämlich 5760 Millionen (90 Prozent). 640 Millionen (10 Prozent) sind gebildet. Von diesen 640 Millionen sind 50 Prozent Machtmenschen, also 320 Millionen. Die restlichen 320 Millionen setzen sich zusammen aus Menschen, die eine bessere Welt wollen (wobei ein Mensch, der eine bessere Welt will, nicht immer der „bessere“ Mensch ist, wenngleich er sich meist sozial dünkt) und solchen, die der Außenwelt sehr distanziert, ja indifferent gegenüberstehen (Stichwort: „Nach mir die Sintflut).
Alles Wissen kann sowohl für Gutes als auch Böses genutzt werden. Die einen trösten sich, daß alles Gute sein Schlechtes, und die anderen, daß alles Schlechte sein Gutes haben könne. -Was ist eine böse Tat? Geht einer seines Weges, und sieht neben sich einen Käfer laufen.... Wenn er nun bewußt und ohne gezwungen zu werden einen Schritt zur Seite geht, um den Käfer zu töten, hat er eine böse Tat begangen. Es gibt keinen absolut guten und keinen absolut bösen Menschen. Es gibt nur gute und böse Taten. Ich halte das für wichtig zu betonen, weil es nicht um Gutmenschen und Schlechtmenschen geht.
Dort wo sich Wissen mit einem starken Trieb nach Macht über Menschen paart, entsteht Herrschaft. Da sich Menschen nicht von Natur aus unterjochen, beherrschen lassen, kann Herrschaft über Menschen nur mit Gewalt ausgeübt werden (so genannte "legitime" Gewalt).
Macht bedeutet im tiefsten Kern, Herr über die Zukunft sein zu wollen. Was ist Gewalt und Macht? Ich habe keine bessere Erklärung für Gewalt und Macht finden können, als bei Elias Canetti. In seinem Buch Masse und Macht , schreibt er: „Mit Gewalt verbindet man die Vorstellung von etwas, das nah und gegenwärtig ist. Sie ist zwingender und unmittelbarer als die Macht. Man spricht, verstärkend, von physischer Gewalt: Macht auf tieferen und mehr animalischen Stufen ist besser als Gewalt zu bezeichnen. Eine Beute wird mit Gewalt ergriffen und mit Gewalt in den Mund geführt. Wenn die Gewalt sich mehr Zeit lässt, wird sie zur Macht. Aber im akuten Augenblick, der dann doch einmal kommt, im Augenblick der Entscheidung und Unwiderruflichkeit, ist sie wieder reine Gewalt. Macht ist allgemeiner und geräumiger als Gewalt, sie enthält viel mehr, und sie ist nicht mehr so ganz so dynamisch. Sie ist umständlicher und hat sogar ein gewisses Maß von Geduld. Das Wort selbst leitet sich aus einer alten gotischen Wurzel >magan< für >können, vermögen< her und ist mit dem Stamm >machen< überhaupt nicht verwandt. Der Unterschied zwischen Gewalt und Macht lässt sich auf sehr einfache Weise darstellen, nämlich am Verhältnis zwischen Katze und Maus. Die Maus, einmal gefangen, ist in der Gewalt der Katze. Sie hat sie ergriffen, sie hält sie gepackt, sie wird sie töten. Aber sobald sie mit ihr zu spielen beginnt, kommt etwas Neues dazu. Sie lässt sie los und erlaubt ihr, ein Stück weiterzulaufen. Kaum hat die Maus ihr den Rücken gekehrt und läuft, ist sie nicht mehr in ihrer Gewalt. Wohl aber steht es in der Macht der Katze, sie sich zurückzuholen. Läßt sie sie ganz laufen, so hat sie sie auch aus ihrem Machtbereich entlassen. Bis zum Punkt aber, wo sie ihr sicher erreichbar ist, bleibt sie in ihrer Macht. Der Raum, den die Katze überschattet, die Augenblicke der Hoffnung, die sie der Maus lässt, aber unter genauester Bewachung, ohne daß sie ihr Interesse an ihr und ihrer Zerstörung verliert, das alles zusammen, Raum, Hoffnung, Bewachung und Zerstörungs-Interesse könnte man als den eigentlichen Leib der Macht oder einfach als die Macht selbst bezeichnen. (claassen Verlag 1984, Seite 323)
Der Frage, warum sich die Menschheit so entwickelt hat, daß sie es zulässt, daß nur wenige Individuen über eine Mehrheit herrschen dürfen, möchte ich hier nicht nachgehen, weil es den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde.
Jede Entwicklung, im geisteswissenschaftlichen als auch im technisch/naturwissenschaftlichen Bereich, geht von den letztgenannten 640 Millionen Gebildeten aus, wobei die Herrschenden (ca 320Millionen) zur Durchsetzung ihrer Herrschaftsansprüche immer versuchen, die Ungebildeten und die „Weltverbesserer“ (also ebenfalls ca.320 Millionen „Weltverbesserer“ und „Nach-mir-die-Sintflut-Menschen“)für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Die herrschenden Machthaber haben ein elementares Interesse daran, nicht ALLEN Menschen ihres Herrschaftsbereiches eine Bildung bis zum 18.Lebensjahr zu gewähren, wissen oder ahnen sie doch, daß sie damit ein Tor zu einer Welt aufstoßen würden, über die sie ihre Kontrolle (Herrschaft) verlieren würden. Nur ein gebildeter Mensch kann mit einem eigenen Mund sprechen: Er ist mündig. Die überwiegende Menschenzahl muß von den Herrschenden in Unmündigkeit gehalten werden, weil es nur so möglich ist, dass eine Minderheit über eine Mehrheit herrschen kann.
Deshalb ist die Forderung, wie sie von nicht Wenigen aufgestellt wird, jedem Menschen dieser Erde eine Schulbildung bis zum 18. Lebensjahr ohne Abschluß zu gewähren, für die Herren (für manche Damen selbstverständlich auch, ich betone das nicht extra) nicht nur unseres Landes ein absolut rotes Tuch. Sie sagen, daß es gar nicht so viele Arbeitsplätze in den Fabriken, Produktions- und Dienstleistungstätten gäbe, um alle Menschen dort unterzubringen, sie könnten mit ihrer Schulbildung bis zum 18. Lebensjahr also gar nichts anfangen. Damit gestehen sie sich ein, daß nur jener Mensch Anspruch auf umfassende Bildung haben dürfe, dessen Lebens- und Geisteskraft im Produktionsprozeß verwertet werden kann. Weil die Vervollkommnung der automatischen Produktion weltweit in immer schnelleren Tempo voranschreitet und demzufolge immer weniger Bildung für die Masse der Menschen benötigt wird, sind beispielsweise die Machthaber unseres Landes auf die glorreiche Idee verfallen, eine Studie (Pisa) einzuführen, die beweisen soll, daß unser Volk immer dümmer wird. Selbstverständlich soll nicht der logische Schluß daraus gezogen werden, allen eine umfassende Bildung bis zum 18. Lebensjahr zu gewähren (wäre ja gegenüber dem Produktionssystem kontraproduktiv), nein, stattdessen will man Eliteschulen, Schulen für Hochbegabte, Eliteuniversitäten schaffen, aus denen dann das immer weniger gebrauchte menschliche Material direkt in den Prozeß der Vollautomation fließen kann. Die Menschen, die es nicht geschafft haben, die höchsten Weihen des Produktionssystems zu erhalten, werden zum Ausschuß des Produktionsprozesses gezählt und müssen als „menschlicher Schrott“ vom Staat alimentiert werden. Da sich die herrschenden Machthaber indes demokratisch dünken, können sie diesen „menschlichen Schrott“ nicht durch Tötung eliminieren (Stichwort: „Sozialverträgliches Ableben“).
Alle Menschen müssen eine Bildung erhalten. Für was? Um sich als Mensch vervollkommnen zu können. Das schließt ein, daß er sich entsprechend seiner Wesensart und seinen daraus gewonnenen Fähigkeiten, um die Gemeinschaft in der er lebt, so kümmert wie er eben kann. In der Wechselseitigkeit Individuum Gemeinschaft, wird eine Gemeinschaft entstehen, in der sich kein Menschenkind vor dem Morgen fürchten muß.
Ein ungebildeter Mensch zeichnet sich dadurch aus, dass er nur reagieren, aber nicht agieren kann. Er empfängt Inhalte von der Umwelt, ist aber nicht imstande, sie als Material für den Aufbau eigener Gedankengebäude zu nutzen. Sein Bewusstsein ist ein Sammelsurium zusammenhangsloser Momenteindrücke. Er ist nicht fähig, die Außenwelt als ein Ganzes sich gegenüberzustellen. Er lebt von einem Eindruck zum anderen und ist völlig von dem abhängig, was gerade auf ihn herantritt. Daher ist er nicht imstande, aus dem Ablauf der Welt einzelne Teile herauszuziehen und zu beurteilen. Erzählt er etwas, so gibt er es so wieder, wie er es gehört hat, er kann nicht objektive Zusammenhänge feststellen, noch das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen. Und bei jeder Widerholung rollt die ganze Reihe, fast in den gleichen Worten erzählt, abermals ab. Er ist vollkommen passiv, den Sinneseindrücken, Gefühlseindrücken nach ihren Inhalten als auch ihrer Form und ihrer Position im objektiven Geschehensablauf ausgeliefert. In ihm ist keine eigene, neue Realität/Wirklichkeit neben der allgemeinen zu finden, nur vorüber fliegende Impressionen, bestenfalls sinn- und zusammmenhangslose Bruchstücke. Für ihn existiert genau genommen weder Gegenwart, Vergangenheit noch Zukunft, alle seine Handlungen sind Reaktionen auf Handlungen der Gebildeten (die ja auch die Medien gestalten).
Es ist ersichtlich, daß sowohl die Ungebildeten als auch die Gebildeten des zweiten Stromes nur auf das reagieren können, was ihnen der erste Strom an Unannehmlichkeiten vor die Füße knallt. – Das ist nicht gerade wenig, es ist sogar so viel, daß fürchterlich extrem überspitzt, für jeden der Abermillionen Menschen, die eine andere Welt wollen, sich eine individuelle Kampfstätte auftut! Auf diese Art und Weise kann der erste Strom stets mit gutem Gewissen postulieren: „Es ist ja nur einer, der sich gegen das Gesetz XYZ wendet, alle anderen sagen nichts, sind also einverstanden .“ Diese Kampfstätten sind teilweise so unterschiedlicher Natur, daß die Kapfstätte A nicht nachvollziehen kann, was die Kampfstätte B tut, und die Kampfstätte B nicht nachvollziehen kann was …..uns so weiter. Aus diesem wohlfeilen Grunde lassen alle Organisationen, Gruppen oder Parteien, stets Professoren, Doktoren, oder hochdekorierte Wissenschaftler über ein Thema sprechen, weil sie des Glaubens sind, nur solche Menschen könnten einen geistigen Stoff den Nichtwissenden verständlich vermitteln. Es ist anzunehmen, daß dieses Verhalten direkt vom ersten Strom übernommen wurde.
Beispiel:
Erster Strom: „ Es wird Professor Dr. Dr. Planta der fußchirurgischen Abteilung der Universität XX heute abend im XX um 20 Uhr über die korrekte Fußnagelpflege bei Kleinkindern sprechen.“
Zweiter Strom: „ Es wird Professor Dr. Dr. Politicus des Bereiches Wirtschaftswissenschaften der Universität XX heute abend um 20 Uhr über das Thema ‚Die Bedeutung des Bedingungslosen Grundeinkommens für Hochschwangere’ sprechen.
Die Kampfstätten von denen ich sprach, nennen sich in der Regel Arbeitgruppen… AG für eine bessere Ausgestaltung der Altersheime unserer Stadt AG für ein Bedingungsloses Grundeinkommen AG gegen die Bolkesteinrichtlinien der EU AG gegen das Abfallbeseitigungsgesetz AG gegen die Tötung von Pelztieren AG gegen den Krieg AG gegen den Faschismus AG gegen die vorläufige Verfassung der EU AG gegen einen Bafög Datenabgleich …usw…usw
Was kann man besseres tun, als auf diese Art und Weise das Ziel (= eine andere Welt) an den Mauern der Herrschenden zerschellen zu lassen?!
Das Bedingungslose Grundeinkommen ist etwas, mit dem sich jeder Mensch befassen kann und befassen sollte. Er kann das sowohl im stillen Kämmerlein tun, als auch inDiskussionsrunden, Arbeitsgruppen/ Lesegruppen/Studiergruppen. Abgesehen davon beinhaltet dieses Thema alle anderen relevanten Themen dieser Welt in irgendeiner Art und Weise (man kann das Ringen um ein Bedingungsloses Grundeinkommen als eine Wissenschaft auffassen, die sich aus sehr vielen verschiedenartigen Wissenschaften zusammensetzt).
Alle Menschen sind aufgerufen, in ihren Ländern ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu verwirklichen. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen soll jeder Mensch erhalten. Es soll gewährleisten, daß sein Leben in einer Weise erhalten bleibt, daß er weder Angst vor dem Morgen zu haben braucht, noch gezwungen ist, seine Lebenskraft gegen Geld oder Nahrung zu verkaufen.
Der Mensch soll nicht arbeiten, damit er Geld dafür bekommt, um überleben zu können, sondern er soll Geld bekommen, damit er leben kann, um sich beschäftigen, arbeiten, und tätig sein zu können.
Irgendwann, in einer nicht absehbaren Zukunft, könnte die Menschheit dazu übergehen, das Tauschmittel Geld ganz abzuschaffen. Jeder Mensch würde dann „nur“ der Gemeinschaft dienen, die es ihm wiederum ermöglicht zu leben und zu dienen. Selbstredend wird das Geld als Tauschmittel noch einige Generationen existieren. Wie lange noch, kann (vielleicht) erst die Menschheit entscheiden, die gemeinsam den Prozeß einer Bildung bis zum 18. Lebensjahr durchlaufen hat. Diese Menschen werden auch entscheiden, wie sie ihr Leben auf diesem Planeten gestalten.
Es scheint, als sei der erste Strom ein Hemmschuh seiner selbst, da er wegen seiner totalen Geldabhängigkeit nicht mehr in der Lage ist, die Geistes- und Naturwissenschaften zum Wohle aller Menschen weiterzuentwickeln (er ist ja nicht einmal fähig, so etwas einfaches wie ein Abwasserkanalisationsnetz in alle Städte der Welt einzubauen!). Er kann nur – und das bei Strafe seines Untergangs („Versiegens“)- das tun, was ihm noch mehr Geld in seine Fluten schwemmt. Deshalb ist es auch nur allzu logisch, daß er alles von sich stößt (Zerstörung von Material und Menschen), was ihm keine Profite verheißt.
Für die Verwirklichung eines Bedingungslosen Grundeinkommens ist jeder Tag wichtig. Für dieses Ziel sollte sich jeder der es vermag einsetzen.
Und was zudem ein sehr großer Vorteil ist, ist der Umstand, daß es dazu keiner besonderen Organisation, Bewegung, Bürgerinitiative oder gar Partei bedarf; denn es geht ja nicht darum, daß eine „Gruppe“ gegen eine andere „Gruppe“ etwas durchsetzen soll (eine Gruppe gegen eine andere ausgespielt werden soll), sondern daß langsam immer mehr Menschen von diesem Grundgedanken erfasst werden und praktisch gar nicht mehr umhin können, als eben dem Bedingungslose Grundeinkommen national und später weltweit zu einem „natürlichen“ Siege zu verhelfen.
Um das BGE verwirklichen zu können, ist es wichtig, dies ohne blutige oder unblutige Revolutionen zu erreichen. Warum ? Nun, so lange die Mehrheit der Menschen unmündig ist, solange werden die Unmündigen den mündigen Machthabern das Recht zugestehen, über sie herrschen zu dürfen. Deshalb werden sich prinzipiell nach jeder Revolution machthungrige Menschen an die Spitze einer Revolution stellen, um diese abzubrechen, um die alten Machtverhältnisse unter einem anderen Namen wieder fortzuführen (zu restaurieren). Es sollten also idealerweise die jetzigen Machthaber der Welt sein, die das Bedingungslose Grundeinkommen einführen (es kann wohl auch nur auf politischem Wege eingeführt werden, denn jeder Großunternehmer wird mittels 1000 bezahlten Wissenschaftlern „beweisen“ können, daß ein Bedingungsloses Grundeinkommen der Ruin und Tod des ganzen Planeten sein wird).
Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit für eine andere Welt. In spätestens 40 bis 50 Jahren werden Kriege um Trinkwasser und „letzte Tropfen“ Erdöl ausbrechen. Vergessen wir nicht, daß von 100 Litern Erdöl nur zehn Liter für die Raffination von Benzin, Kerosin und leichtem Heizöl benötigt werden. 90 Liter gehen in die Kunststoffproduktion. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, sich eine Welt ohne Kunststoffe auszumalen. Das Weltwirtschaftssystem kann diese andere Welt nicht schaffen, weil es so aufgebaut ist, daß es nur dem Gott des Geldes dienen kann, nur ihm ist es verpflichtet.. … Das Weltwirtschaftsystem sagt uns, daß die Menschheit immer Mittel und Wege gefunden habe, Krisen zu meistern und Mittel des Überlebens zu (er)finden. Das ist richtig. Da aber dieses System keine Kraft mehr besitzt, die kommenden Krisen zu meistern, wird es uns das auch noch sagen, wenn nur noch eine Milliarde Menschen auf dieser Erde leben werden (was durchaus in nur 100 Jahren der Fall sein könnte, wenn die Ausplünderung unseres Planeten im augenblicklichen Tempo voranschreitet). Es ist also an jedem von uns, das Weltwirtschaftssystem in etwas zu verwandeln, das uns allen eine lebenswerte Welt und Erde verheißt.
Lothar Samuel Tesche
[editiert: 27.03.05, 16:19 von LOthar Samuel Tesche]
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