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Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"
* 14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs". *
Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen zum BEDINGUNGSLOSEN GRUNDEINKOMMEN. Es war zuerst ein FORUM des "Netzwerk Grundeinkommen", Näheres: http://Grundeinkommen.INFO . Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste, Näheres: http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen.
* Die Nutzer dieses FORUMS haben sich trotzdem mit Mehrheit für die Beibehaltung dieses FORUMs ausgesprochen, das weiterhin wohl auch hauptsächlich das weitere Vorgehen von http://Grundeinkommen.INFO begleiten wird. * Das FORUM ist z.Zt. versuchsweise ÖFFENTLICH geschaltet. Es kann also JEDEr Beiträge lesen, die Dateien ansehen und auch downloaden. Die Dateien sind auch verlinkbar. Wer mitschreiben will, muss sich anmelden, auch mit Pseudonym. Die Berechtigung muss bestätigt werden. Bitte die Frage "Warum..." beantworten. *
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Autor |
Beitrag |
matthias_dilthey
Beiträge: 130 Ort: Erlangen
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Erstellt: 08.01.05, 16:19 Betreff: Grundeinkommen: Modell der PfsG
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Liebe Mitstreiter,
die PfsG hat ein Steuer- und Grundeinkommens-Modell entwickelt, das auf einer vollständigen Entkopplung der Sozialsysteme vom Faktor Arbeitseinkommen beruht, also Arbeit abgabenfrei und darüber hinaus noch steuerfrei stellt.
Nachdem wir ständig an Verbesserungen dieses Konzeptes feilen, hoffe ich, ein paar nützliche Anregungen bei Euch zu erhalten.
Daher erlaube ich mir, Auszüge aus dem Konzept hier zu posten:
Qulle: http://www.pfsg-online.de
"Die Industriestaaten müssen sich von dem Gedanken einer Vollbeschäftigung lösen. Aufgrund des immer weiter steigenden Automatisierungsgrades und dem Hineindrängen der bevölkerungsstarken Staaten in Asien, des ehemaligen Ostblockes und der 3. Welt in den Produktionsprozeß sind die Mengen von Wirtschaftsgütern, die zur Erreichung von Vollbeschäftigung produziert werden müßten, weder notwendig noch absetzbar.
Zur Sicherung des Friedens - sowohl des sozialen, als auch des zwischenstaatlichen - können wir es uns nicht leisten, die (deutsche) Bevölkerung in eine Zweiklassengesellschaft abgleiten zu lassen; die, die Arbeit haben und die Anderen, die „unter der Brücke" leben müssen. ... Der einzig mögliche Ausweg aus dieser Situation besteht darin, Arbeitslose so mit finanziellen Mitteln auszustatten, daß ihnen eine „sinnvolle Freizeitgestaltung" ermöglicht wird. ...
Auch die gewerbliche Wirtschaft profitiert von dieser Lösung, denn dadurch könnte der Kündigungsschutz weitreichend gelockert werden, befristete oder sogar projektbezogene Einstellungen würden problemloser.
Ein ganz gravierender Pluspunkt für die Wirtschaft ist eine deutliche Steigerung der Binnennachfrage. Denn ein mittelloser Sozialhilfeempfänger hat zwar einen hohen Bedarf an Wirtschaftsgütern, jedoch keine Kaufkraft. Er fällt als Konsument praktisch aus.
Nun wäre es aber gegenüber den im wirtschaftlichen Arbeitsleben Stehenden im höchstem Maße unsozial, Arbeitslosen ihr Auskommen zu schenken, während der Arbeitnehmer seinen Lohn im Schweiße seines Angesichtes erarbeiten muß.
Die Lösung besteht in der Zahlung eines Bürgergeldes. Dieses Bürgergeld wird unabhängig von Alter, dem Einkommen oder der Arbeitsfähigkeit an jeden Bürger in gleicher Höhe ausgezahlt.
Die Höhe des Bürgergeldes muß so bemessen sein, daß eine bescheidene Lebensführung, die jedoch deutlich über der eines heutigen Sozialhilfeempfängers liegt, ermöglicht wird.
Als Bemessungsgrundlage für das Bürgergeld bietet sich ein fester Prozentsatz des Sozialproduktes an.
Das Bürgergeld ermöglicht zudem, Löhne abgabenfrei und Arbeitsverhältnisse meldungsfrei zu gestalten. ... Die kostenintensive Verwaltung der Arbeitslosigkeit kann ebenso wegfallen wie die Lohnsteuerstellen bei den Finanzbehörden. Desweiteren können die Sozialämter nahezu vollständig geschlossen werden. Selbiges trifft auf Wohngeldstellen zu. Kindergeld und Bafög werden ebenfalls nicht mehr benötigt und die Rentenversicherungsanstalten können nach Abarbeitung der bestehenden Verpflichtungen geschlossen werden. ... Abgaben
Eine der großen Fehlentwicklungen in unserem Steuersystem besteht in der Besteuerung der menschlichen Arbeit.
Arbeiten zu können und dürfen zählt zu den elementarsten Grundrechten der Menschen wie die Luft zum Atmen. Und diese Grundrechte zu besteuern ist menschenverachtend.
Zumal Arbeit keinen Beitrag zum Staatsgefüge leistet! Erst die Produktivität leistet den gesellschaftlich notwendigen Beitrag.
Einen beispielhaften Beleg dafür finden wir in der Landwirtschaft. Stellen wir uns einen Bauern vor, der ein halbes Jahr hart auf seinen Feldern gearbeitet hat und kurz vor der Ernte vernichtet ein Unwetter die Früchte seiner Arbeit.
Er hat viel gearbeitet, erzielt aber unverschuldet keine Produktion. Jedoch soll der Bauer für seine Landwirtschaftshelfer Sozialabgaben und Steuern zahlen?
Entdeckt derselbe Bauer jedoch auf seinem Acker rein zufällig eine Erdölquelle, so hat er ohne viel Arbeit eine riesige Produktivität und ein riesiges Einkommen, ohne dafür nennenswert Lohnsteuern oder Sozialabgaben zahlen zu müssen.
Diese beiden Beispiele zeigen die Widersinnigkeit der Besteuerung des Faktors Arbeit.
Nachdem aber Lohnsteuern und Sozialabgaben nicht ersatzlos gestrichen werden können, bietet sich eine Umlage auf die Umsatzsteuer an. Lohn- bzw. Einkommensteuer sind progressiv angelegt, um ein Mindestmaß an sozialem Ausgleich zu schaffen. Dieser soziale Ausgleich ist durch einen erhöhten MwSt-Satz auf Luxusgüter und durch eine Einbeziehung von Kapitalerträgen in das MwSt-System problemlos zu bewerkstelligen."
Quelle: PfsG, "Bürgergeld contra Sozialabbau" "Zur Frage der Steuergerechtigkeit ist anzumerken, daß der voll automatisierte Betrieb einen geringeren Beitrag zum Volkseinkommen leistet, jedoch bei gleichem Umsatz gleichen oder höheren Verdienst hat, als die Manufaktur.
Beim jetzigen System „schmarotzt" der voll automatisierte Betrieb von den Manufakturen, denn die schaffen durch Lohnzahlungen die Kaufkraft, mit denen der Bürger die durch Roboter gefertigten Produkte erst kaufen kann. Es ist also recht und billig, die hoch automatisierten Bereiche ihren Beitrag zum Volkseinkommen leisten zu lassen.
Die PfsG tritt nun dafür ein, Lohnsteuern und Sozialabgaben gänzlich über die Sozialumsatzsteuer zu finanzieren."
>>> Anmerkung: Löhne, die in etwa über den jetzigen Beitragsbemessungsgrenzen liegen, sind keine Löhne, sondern verdeckte Gewinnausschüttungen und werden besteuert.<<<
"Diese Sozialumsatzsteuer erfaßt alle Bereiche, bei denen Geld verdient wird, mit Ausnahme der Lohnzahlungen. Das hat den Vorteil, daß auch im Ausland gefertigte Produkte oder Halbzeuge bei der Einfuhr erfaßt und besteuert werden und gleichzeitig die bisherige Schwarzarbeit mit in das Abgabensystem integriert wird. Es gibt nämlich keine nennenswerten Arbeit, die ohne Produkte auskommt. (Gärtner braucht Pflanzen, Maurer -> Steine, Putzkolonne -> Reinigungsmittel, etc)"
Bitte entschuldigt die Länge des Beitrags, es wird der längste von mir bleiben!
In der Hoffnung, daß der Beitrag eine rege Diskussion anstößt, verbleibe ich
MfG
Matthias Dilthey
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Werner Simon
Beiträge: 39 Ort: Marktheidenfeld
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Erstellt: 08.01.05, 19:58 Betreff: Re: Grundeinkommen: Modell der PfsG
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hallo Matthias
gefällt mir gut. Ich sehe das genauso, dass der in der Wirtschaft entstehende Mehrwert besteuert gehört. Das Problem ist, dass die Finanzwelt sich mit Händen und Füßen sträuben wird, eine Änderung in diese Richtung zuzulassen. Deshalb sehe ich unsere vordringliche Aufgabe darin, das Verständnis für die Zusammenhänge in die Bevölkerung zu tragen zusammen mit der Zuversicht, dass die von uns gewünschte Änderung nicht zum wirtschaftlichen Niedergang führt. Im Gegenteil, ich bin überzeugt, dass das bisherige Wirtschaftsgebaren auf diesem Globus zur Katastrophe führen wird. Das führt jedoch in ein ökologisches Thema, das hier nicht hergehört. Gern gebe ich meine Gedanken dazu weiter in meinem Forum http://www.carookee.de/account/Pflanzen-als-Partner/messages.
schönen Abend noch, Werner
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matthias_dilthey
Beiträge: 130 Ort: Erlangen
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