Gooetz
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Erstellt: 08.04.08, 21:07 Betreff: Re: Inspirationshilfe |
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(angeregt von Judiths Erklärung nun im ähnlichen Stil:)
Gerichtsmusik
Schon zu Zeiten hugenottischer Herrscher und weit früher war es üblich, mittels Fanfaren und Trommelwirbeln dem Richterspruch des Landesverwesers den nötigen Nachdruck zu verleihen. Mit fortschreitender Entwicklung der Jurisprudenz waren das Blas- und das Schlaginstrument jedoch zu wenig differenzierend. Man konnte zwischen den Entscheidungen eines Dorfältesten und denen eines Königs nicht mehr akustisch differenzieren. Dies war die Geburtsstunde der Gerichtstrompete, mit der dem Delinquenten vor regionalen Gerichtshöfen der "Marsch geblasen wurde". Man kann sich leicht vorstellen, dass mit der Erfindung von Rechtsvertretern auf staatlicher wie auf individueller Ebene auch dieses neue Instrument nicht mehr ausreichend war. Da blieb nichts weiter, als auf andere Instrumentenarten zurückzugreifen. Wie es der Zufall wollte, wurden fast gleichzeitig mit diesem Bedarf die Streichinstrumente erfunden. (Letztlich handelte es sich bei genauer Betrachtung allerdings doch nicht um einen Zufall, denn die zunehmende Bürokratisierung des Rechtswesens verlangte ohnehin die Einführung von Streichinstrumenten zur Kostenreduzierung. Die ersten Mittel dazu lieferte im 15. Jhdrt. die italienische Advokatin Viola da Gamba. Ihr Schaffen wurde ausführlich dokumentiert in dem Werk "La Pasta di Scampi Prosciutto a la Gamba" ihrer Tochter Violine.) Durch eine ganze Reihe sehr differenzierter Instrumente wurde es nun möglich, die Schriftsätze unterschiedlicher Rechtsbeauftragter, die damals häufig in Form von Noten (-> Notar) verfasst wurden, ja nach ihrer Funktion zu unterscheiden. So entstanden neben der Verteidigungsleise (Rechtsanwalt vorm Amtsgericht) und der Verteidigungslaute (Rechtanwalt vor Oberlandesgericht) auch der Contrabass (Widerspruchsinstanzen) und die Klagelaute (staatsanwaltschaftliches Rechtsinstrument vor sämtlichen Gerichten).
____________________ Hier stand früher: "Frauen neigen zum Gegenteil." Aber jetzt nicht mehr.
[editiert: 08.04.08, 21:08 von Gooetz]
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