WilliamMisfit
Misfit
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Erstellt: 06.03.04, 20:51 Betreff: Re: Frosted Meadows |
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Adrian war ziemlich überrascht, als David einfach auf ihm einschlief. Aber es war ihm nicht unangenehm. Überhaupt nicht. Vorsichtig legte er die Hände auf Davids Rücken und strich immer wieder darüber. Er ertappte sich bei dem Gedanken, dass er gerne mit den Händen unter Davids Pullover – nein, eigentlich seinen eigenen Pullover – gefahren wäre, um die warme Haut zu spüren und wieder von diesen angenehmen Gefühlen durchflutet zu werden, aber er tat es nicht. Es war erstens nicht richtig, und zweitens hatte er eiskalte Hände, die David sicher nicht angenehm gewesen wären. Überhaupt fror er, da er kein Oberteil anhatte, aber er konnte sich nicht dazu bringen, aufzustehen. Zögernd legte er eine Hand an Davids Hinterkopf und vergrub sie in dessen Haaren. Er schloss die Augen und atmete tief ein; David roch gut. Und er fühlte sich gut an. Er öffnete die Augen wieder und schüttelte leicht den Kopf. Er musste David ins Bett bringen, bevor ihm selbst hier die Beine einschliefen. Sehr vorsichtig kämpfte er sich unter David frei, bis er aufstehen konnte. David hatte er währenddessen immer festgehalten, und jetzt hob er ihn sanft hoch, immer darauf bedacht ihn auf keinen Fall zu wecken, und machte sich mit ihm auf in Richtung Gästezimmer. Es fiel ihm nicht sehr schwer, David zu tragen, aber er war trotzdem erleichtert, als er ihn auf seinem Bett ablegen konnte. Er setzte sich auf die Bettkante und zog David die Decke bis zur Hüfte hinauf. Dann betrachtete er dessen schlafendes Gesicht und beneidete ihn. Er beneidete ihn um seinen ruhigen Schlaf, und um seinen Optimismus. Und vor allem um seine Gefühle. Wenn Adrian zu solchen Gefühlen fähig gewesen wäre, wäre ihm alles andere egal gewesen. Er seufzte leise. Er musste sehr vorsichtig sein. David schlafend hier zu haben war eine große Versuchung. Am liebsten hätte er ihm einfach die Hand auf die Brust gelegt, um an dieser Wärme teilzuhaben, aber er musst sich zurückhalten. Es kam ihm nie richtig vor, eher so als würde er David etwas stehlen, ein bisschen wie ein Parasit. Und Gefühle waren schließlich etwas privates, in das man niemals so eindringen sollte. Nicht, wenn der andere es nicht wollte. Er stand schnell auf und biss sich auf die Lippen. Es gefiel ihm nicht, aber er merkte, dass David auf seinem Schoß ihn mit einem seltsamen Gefühl zurückgelassen hatte. Wie sexuelle Erregung, nur dass sein Körper sie nicht ausdrücken konnte. Dazu brauchte er Hilfe, und wo er die fand, wusste er nur zu gut. Der Raum. Er sah zwischen David und der Tür hin und her und kämpfte mit sich. Seine Sehnsucht, zu fühlen war so schrecklich groß, und der einzige Platz an dem sexuelle Gefühle wirklich ihm gehörten, war nun einmal der Raum. Aber jetzt, wo David ihn entdeckt hatte und so entsetzt gewesen war, schämte Adrian sich sehr dafür, auf ihn angewiesen zu sein. Was nichts daran änderte, dass es nun einmal so war. Er brauchte den Raum jetzt. Und er hasste sich dafür.
Als er die Tür öffnete und die Fackeln eine nach der anderen den Raum erhellten, konnte er sich nur zu gut vorstellen, wie David zumute gewesen war, als er das hier völlig ohne Vorwarnung plötzlich vor sich gehabt hatte. Es sah aus wie das Spielzimmer eines Geisteskranken – und im Grunde war es das auch. Aber daran wollte er gar nicht denken. Routiniert schloss er die Tür, zog sich aus und legte seine Kleider ordentlich auf einen Hocker in der Ecke. Dann wandte er sich den Geräten zu und ging langsam von einem zum anderen, bis er schließlich stehen blieb. Das hier erschien ihm richtig, das war es was er brauchte. Abhängig von seinem Zustand brauchte er mehr oder weniger Schmerzen um in Fahrt zu kommen, und auf einer Skala von 1 bis 10 war dieses Gerät eine glatte 7. Er hatte es oft benutzt. Noch einmal leise seufzend fragte er sich, ob er das wirklich tun wollte, aber er hatte sich bereits entschieden, und schämen konnte er sich später. Also hob er die Arme und legte die Hände in zwei Schlaufen, die an von der Decke hängenden Ketten festgemacht waren. Seinen Zauberstab steckte er in eine kleine Schlaufe oberhalb seiner rechten Hand, damit er jederzeit danach greifen und das Schauspiel beenden konnte. Aber zuerst musste es beginnen, und er biss die Zähne zusammen und schwenkte den Zauberstab, in der Schlaufe steckend, leicht in Richtung des Geräts hinter ihm. Ein bohrendes Geräusch war das erste, das er hörte, und obwohl er nicht sehen konnte, was es war, wusste er es natürlich genau. Er stand mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper da, die Beine gespreizt, und seine Hände umklammerten die Ketten, sich auf den Schmerz vorbereitend, als sich ein rotierender Dildo mit leicht stacheliger, metallischer Oberfläche ohne Vorbereitung von hinten in ihn schob. Adrian schrie auf und riss an den Ketten, als der Schmerz ihn durchzuckte wie ein Stromstoß, aber weiter unten stellte sich die bekannte Härte ein, wenn auch sehr zögernd. Keuchend atmete er ein, und sein Hinterteil explodierte in Schmerz, als der Dildo ganz in ihm verschwand. Schweiß brach an seinem sonst so kalten Körper aus, und er biss sich auf die Lippe bis er Blut schmeckte. Ein Knall zerriss die Stille des Raums, und ein weißer Striemen, der sich schnell rot färbte, erschien auf seinem erhitzten Rücken, als der dünne Riemen einer Peitsche darauf landete und ihm die Haut aufriss. Adrian schrie auf, aber er fühlte wie er vollständig erhärtete, und stöhnend beugte er sich dem Schmerz entgegen, der seinen Rücken und seinen Hintern in ein Flammenmeer verwandelten. Er ließ den Kopf hängen und sah nach unten zu seiner Erektion, während sein Körper unkontrolliert zusammenzuckte, wann immer der Schmerz eine neue Dimension erreichte. So selten hatte er diesen Anblick vor Augen, und manch anderer hätte vermutlich gänzlich darauf verzichtet, wenn das hier die einzige Möglichkeit dazu gewesen wäre. Aber er konnte nicht anders. Vor sich selbst hatte er sich dafür schon immer geschämt, seit das so war, aber er hatte nie gewusst, wie es war, sich vor jemand anderem dafür zu schämen. Es war schlimmer als die Schmerzen. Viel schlimmer. Und doch war er direkt nachdem David völlig aufgelöst zu ihm gekommen war, hierher gerannt – nur weil der auf seinem Schoß gesessen hatte. Adrian kannte sich mit sich selbst nicht mehr aus, aber er hatte auch nicht viel Zeit darüber nachzudenken, da er sich bereits ohne es wirklich zu merken die Lunge aus dem Hals schrie und ihm Blut an Rücken und Beinen entlang lief. Lange würde er das nicht mehr aushalten können, aber das war auch nicht nötig. Er war fast soweit, und er befreite eine Hand aus der Schlinge und griff nach unten zwischen seine Beine. Im Takt der Peitschenschläge fuhr seine Hand an seinem Glied auf und ab, sein Gesicht verzerrt vor Schmerz und Lust, und er sah Davids Gesicht in allen Details vor sich, als es ihm kam. Die Schläge auf seinem Rücken, die unentwegt auf ihn herabhagelten, und der Dildo in seinem Hintern trieben ihn noch einmal höher, obwohl letzteres während seines Orgasmus’ noch viel schlimmer schmerzte. Bevor alles zuende war, griff er mit zitternden Fingern nach seinem Zauberstab, vollführte einen kleinen Schwenk und schrie auf, als sich der Dildo mit einem Ruck aus ihm zurückzog und ihm alles aufriss. Als sein Orgasmus vorüber war, fand er, dass er nicht mehr die Kraft hatte, sich an der Schlinge festzuhalten, und er brach kraftlos zusammen und landete in einer Pfütze seines eigenen Blutes. Erschöpft blieb er liegen, und erst jetzt, wo die Schmerzen ihm zu nichts mehr dienten, waren sie unerträglich. Er krümmte sich mit seiner letzten Kraft zusammen, schlang die Arme um seine Knie und rang nach Luft. Sehr schnell wurde ihm schwarz vor Augen, und eine erlösende Ohnmacht erfasste ihn.
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