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WilliamMisfit
Misfit


Beiträge: 1300


New PostErstellt: 25.03.04, 23:29     Betreff: Re: Kirans Versteck Antwort mit Zitat  

Farbenspiel
Damian fühlte sich nicht bereit, zu antworten. Er wollte am liebsten in Ruhe gelassen werden, und das war schlimm. Es bedeutete, dass er nahe am Aufgeben war, und eigentlich war es essentiell, dass er sich zusammenriss. Sie mussten alle zusammenhalten. Sie mussten.
Aber Damian fühlte, wie ihn die Hoffnung verließ. So hatte er sich noch nie gefühlt, aber nachdem sein Wille zweimal gewaltsam gebrochen worden war, konnte man vielleicht nichts anderes erwarten. Er wusste es nicht. Er hatte mit so etwas keinerlei Erfahrung. Ihm war nie etwas schlimmes passiert, außer der Tod seiner zwei Väter. Sicher hatte er im Krieg schlimmes gesehen, aber er hatte immer Glück gehabt. Auch verliebt war er nie wirklich gewesen, und dadurch war ihm Liebeskummer erspart geblieben. Er hatte einen Beruf, der ihm Spaß machte, er bekam meistens genau die ins Bett, auf die er es abgesehen hatte, und seit einiger Zeit hatte er sogar einen lieben Freund, der mit ihm durch die Hölle gehen würde. Kummer war etwas, was er kaum gekannt hatte, ebenso wie Scham, Verzweiflung, Elend und Furcht. Das alles bekam er jetzt im Übermaß.
Auch Hass hatte er nicht gekannt. Aber jetzt hasste er Kiran Montague. Aus tieftsem Herzen. Und er fürchtete ihn, er fürchtete ihn sehr.
Wenn er daran dachte, dass es noch länger so weitergehen würde, hätte er schreien können. Er wusste nicht, wie lange er diese Rolle noch spielen, wie lange er sich noch aufopfern konnte. Er fühlte sich bereits jetzt am Ende.
Aber man brauchte ihn. Er war derjenige, der von ihnen noch am fittesten war, und selbst wenn er vielleicht gerade keinen Sinn mehr darin sah, musste er seine Dienste zur Verfügung stellen. Und wenn er nur ein Instrument war, dass die anderen versorgte. Er diente einem Zweck. Und seine eigene Hölle musste innen bleiben.
Sehr langsam drehte er sich herum, so dass Cain sehen konnte, dass er wach war. Das Gesicht des Jungen erhellte seine düsteren Gedanken etwas, auch wenn es furchtbar mitgenommen aussah. Er rutschte auf dem Bett, um Cain Platz zu machen.
"Ich weiß nicht, wie lange ich das noch kann, Cain", gestand er mit brüchiger Stimme, und er dachte wieder an Ludwig. Wenn der ihn so sehen könnte - was würde er wohl denken? Was würde er tun? Oh Ludwig... Denkst du an mich?

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