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WilliamMisfit
Misfit


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New PostErstellt: 05.04.04, 00:08     Betreff: Re: Frosted Meadows Antwort mit Zitat  

myboshi - mützenundmehr: (kinder)müt...
5 TAGE SPÄTER

Damian konnte es kaum glauben, als er es nach fünf Nächten endlich schaffte, alleine aufzustehen und aufs Klo zu gehen. Es war ganz schön beschämend gewesen, sich so bedienen lassen zu müssen, und er hatte sich extra angestrengt, schneller gesund zu werden, nur damit er wieder etwas selbstständiger wurde.
Jetzt ging er mit wackeligen Beinen durch den Flur, er taumelte von Wand zu Wand, aber er hatte darauf bestanden, ganz alleine zu gehen. Er hatte Ludeig praktisch verboten, ihm zu helfen. Er wollte nicht mehr auf andere angewiesen sein.
Endlich kam er auf der Toilette an, und erschöpft ließ er sich auf die Schüssel sinken, lehnte sich zurück und kam erst einmal wieder zu Atem. Dann stand er auf. Er wollte unbedingt im Stehen pinkeln, das hatte er vermisst wie die Hölle.
Also zog er sich Adrians Schlafanzughose herunter und sah etwas missbilligend auf seinen Schwanz herab. Er fühlte sich im Stich gelassen, weil er immer noch keine Erektion zustande brachte, und wenn Ludwig ihn noch so sehr erregte. Aber wahrscheinlich war das normal. HOFFENTLICH war das normal. Was sollte er Ludwig sagen, wenn er auf einmal impotent war? Was würde der dann tun?
Darüber konnte er ein andernmal nachdenken. Er zog die Hose wieder hoch, spülte und ging dann zum Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Aber er stockte. Darüber hing ein Spiegel. Er hatte sich tagelang nicht gesehen, und was, wenn er ganz fürchterlich aussah? Wenn man ihm die Spuren der Gefangenschaft nur allzu deutlich ansah? Wenn er so anders aussah, wie er sich fühlte? Wenn ihm jemand fremdes entgegenblickte...?
'Sei nicht albern', sagte er sich streng und trat vor das Waschbecken. Er sah sich an. Im ersten Moment war er erleichtert. Bis auf ein paar Schrammen und dunkle Ringe unter den Augen sah er eigentlich aus wie immer. Seine Wangen waren ein wenig eingefallen, aber damit konnte er leben. Das würde vorbeigehen.
Aber dann sah er hoch, und entsetzt griff er sich an seine Haare. "Was zum...!?"
Sein Haar war durchzogen von grauen Strähnchen, und seine Schläfen waren am Ansatz völlig weiß.
"Oh mein Gott!" Ludwig! LUDWIG!"
Er fuhr sich durch die Haare, ziemlich panisch, und sah sich wieder an. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Wie alt war er? Hundert?
Schon zwei Sekunden, nachdem er Ludwig gerufen hatte, bereute er das. Der sollte ihn nicht so sehen. Er hatte bereits Horrorvisionen von Leuten, die über sie redeten... 'Da geht Ludwig, mit seinem steinalten Freund... hätte er sich nur mal früher zum Vampir machen lassen, vielleicht vor seinem 90. Geburtstag...'
"Argh!" Damian fuhr sich mit den Händen über sein Gesicht, dann hörte er Ludwig vor der Tür und kreischte kurz auf.
"Äh! Bleib draußen, komm nicht rein! Es ist nichts, ich hab nur..." Er riss die Tür auf und sah Ludwig kläglich entgegen. "Oh Gott, warum hast du mir nichts gesagt? Wie konnte das passieren?!"

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