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Reader zu studentischen Verbindungen

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Autor Beitrag
JD
Gast
New PostErstellt: 07.05.05, 09:53  Betreff: Re: Reader zu studentischen Verbindungen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Daniel Josten
    [...]
    Artikel 3

    In Übereinstimmung mit den vorstehenden Zielen und Prinzipien stimmen die Bundesrepublik Deutschland und die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken in der Erkenntnis überein, daß der Friede in Europa nur erhalten werden kann, wenn niemand die gegenwärtigen Grenzen antastet.

    Sie verpflichten sich, die territoriale Integrität aller Staaten in Europa in ihren heutigen Grenzen uneingeschränkt zu achten;
    sie erklären, daß sie keine Gebietsansprüche gegen irgend jemand haben und solche in Zukunft auch nicht erheben werden;
    sie betrachten heute und künftig die Grenzen aller Staaten in Europa als unverletzlich, wie sie am Tage der Unterzeichnung dieses Vertrages verlaufen, einschließlich der Oder-Neiße-Linie, die die Westgrenze der Volksrepublik Polen bildet, und der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik.
    [...]
Achso und das können einige Volksvertreter auch einfach so beschließen? Sie haben nun wirklich kein Mandat gehabt, das deutsche Staatsgebiet zu verschenken.

Aber ich verweise mal auf einen wirklich großen Politiker, den Sozialdemokraten Kurt Schumacher, weißt du überhaupt, wer das war und kennst dich mit seinem Leben aus, Daniel?

Er sprach 1951 - als Kriegskrüppel des 1. WK und gezeichnet von der Haft und Folterung im KZ - folgendes aus:

„Keine deutsche Regierung und keine Partei können bestehen, die die Oder-Neiße-Linie anerkennen wollen.“

Gleichzeitig hat er die Zusammenarbeit mit Linksradikalen und Kommunisten immer abgelehnt. Ich frage mich: Ist er nun in euren Juso-Augen ein Nazi oder habt ihr euch "nur" grenzenlos von diesem großartigen Mann entfremdet?

Auf konstruktive Antwort wartend

JD
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Daniel Josten
BerufspolitikerIn


Beiträge: 45

New PostErstellt: 07.05.05, 18:51  Betreff: Re: Reader zu studentischen Verbindungen  drucken  weiterempfehlen

Kein Mandat? Der Vertrag wurde immerhin durch den Bundeskanzler Willy Brandt und den Bundesaußenminister Walter Scheel ausgehandelt und unterzeichnet. Die beiden waren als demokratisch gewählte Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in Moskau. Damit waren sie mehr als legitimiert solche Verträge auszuhandeln. Das hat mit verschenken nichts zu tun. Aber vielleicht hältst du ja die jeweils gewählte Bundesregierung nicht für die legitime Regierung der Bundesrepublik Deutschland?

Dann möchte ich noch einmal den Zwei-Plus-Vier-Vertrag zur Wiedervereinigung zitieren:

Artikel 1

(1) Das vereinte Deutschland wird die Gebiete der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik und ganz Berlins umfassen. Seine Außengrenzen werden die Grenzen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland sein und werden am Tage des Inkrafttretens dieses Vertrags endgültig sein. Die Bestätigung des endgültigen Charakters der Grenzen des vereinten Deutschland ist ein wesentlicher Bestandteil der Friedensordnung in Europa.
(2) Das vereinte Deutschland und die Republik Polen bestätigen die zwischen ihnen bestehende Grenze in einem völkerrechtlich verbindlichen Vertrag.
(3) Das vereinte Deutschland hat keinerlei Gebietsansprüche gegen andere Staaten und wird solche auch nicht in Zukunft erheben.


Unterzeichnet vom damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher. Aber vielleicht ist der ja gar nicht legitimer Vertreter der "deutschen Interessen" ? Ist ja auch nur über eine freie, demokratische Wahl legitimiert, dass reicht natürlich nicht...

Du solltest dich übrigens etwas besser über Kurt Schumacher informieren, bevor du solche halbgaren Äußerungen postest. Sicherlich war Kurt Schumacher nicht unbedingt ein linksradikaler, aber dass er sich von sozialistischer Politik abgewandt hätte, kann man nun wirklich nicht behaupten. Richtig ist, dass Schumacher ein überzeugter Nationalist war, daher auch seine Äußerung zur Oder-Neiße-Grenze. Auch hat Kurt Schumacher die von den Bolschewiki in der UdSSR angestrebte "Diktatur des Proletariats" abgelehnt.

Dennoch war Kurt Schumacher ein erbitterter Gegner des Kapitalismus. Sein erklärtes Ziel war die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien in der Bundesrepublik und die Errichtung einer Planwirtschaft. Diese sollte allerdings anders als bei den Kommunisten mit demokratischen Mitteln errichtet, legitimiert und erhalten werden.

Dementsprechend glaube ich kaum, dass sich die JungsozialistInnen völlig von diesem Mann entfremdet haben. Nur sein "patriotisches Getöse" stößt bei uns definitiv auf Ablehnung, ebenso sein autoritärer Führungsstil. Damit stand Schumacher allerdings in der SPD auch immer ziemlich isoliert da.

Im übrigen sind wir durchaus in der Lage, uns weiter zu entwickeln, anstatt immer die gleichen Parolen von gestern und vorgestern nachzubeten.

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JD
Gast
New PostErstellt: 07.05.05, 19:40  Betreff: Re: Reader zu studentischen Verbindungen  drucken  weiterempfehlen

Interessant, wie ihr Jusos immer wieder die Tatsachen und Werturteile umdreht.
Deutschland startete den 2. WK - das ist bekannt.

Was aber am Ende des Krieges (ca. '44-'50) geschah war die größte Vertreibungsaktion der Menscheitsgeschichte (gemeinsam mit den Vetreibungen nach der indischen Unabhängigkeit) , von der ca. 14 Millionen Deutsche betroffen waren. Nach Untersuchungen des Bundestages kamen ca. 2 Millionen dabei um.

Ihr Jusos dreht jetzt allerdings den Spieß um und stellt diejenigen, die dieses Unrecht und die Abtrennung Ostdeutschlands nicht gutheißen wollen, als Nationalisten hin. Also heißt ihr es gut, was damals geschah und, dass Deutschland ca. 1/3 seines Staatsgebiets verlor?

Seltsame Rechtsauffassung, wo ihr doch sonst immer für Erinnerung und Versöhnung seid, bloß bei Deutschen hörts immer auf. Immer wenn es darum geht, dass eben auch Deutschen Unrecht getan wurde, scheigt ihr bedenklich.

Mittlerweile erhält jede im 3. Reich verfolgte Gruppe ihre Gedenkstätte, nur ihr könnt/wollt nicht akzeptieren, dass auch die Deutschen am Kriegsende zu Opfern wurden und nicht alles nur "Täter" waren.

Immerhin erklärte sogar Gerhard Schröder am 5.9.1999: "Jeder Akt der Vertreibung, so unterschiedlich die historischen Hintergründe auch sein mögen, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit."


Offensichtlich müsst ihr erst zu dieser Reife gelangen und lernen, wofür das D in SPD steht (Nicht für Däubler-Gmelin o.ä. !).
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Gast
New PostErstellt: 07.05.05, 20:19  Betreff: Re: Reader zu studentischen Verbindungen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: JD
    Also heißt ihr es gut, was damals geschah und, dass Deutschland ca. 1/3 seines Staatsgebiets verlor?
Es ist nicht die Größe die zählt...
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Daniel Josten
BerufspolitikerIn


Beiträge: 45

New PostErstellt: 07.05.05, 20:39  Betreff: Re: Reader zu studentischen Verbindungen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: JD
    Deutschland startete den 2. WK - das ist bekannt.

    Was aber am Ende des Krieges (ca. '44-'50) geschah war die größte Vertreibungsaktion der Menscheitsgeschichte (gemeinsam mit den Vetreibungen nach der indischen Unabhängigkeit) , von der ca. 14 Millionen Deutsche betroffen waren. Nach Untersuchungen des Bundestages kamen ca. 2 Millionen dabei um.
Die größte Vertreibungsaktion der Menschheitsgeschichte? 2 Millionen Tote? Wie du zu Recht erkannt hast, waren das die (Mit-)Täter, diejenigen, die diesen Krieg begonnen haben und damit für den Tod von unzähligen Millionen Menschen verantwortlich waren, sei es nun direkt als Soldaten der Wehrmacht oder als Mitläufer etc.. Wieso erwähnst du die zahlreichen nach Deutschland verschleppten polnischen und russischen ZwangsarbeiterInnen nicht? Oder die Millionen verschleppten und ermordeten Juden, Sinti und Roma? Was ist mit den Millionen von Zivilisten, die gerade in Osteuropa gar nicht erst vertrieben, sondern als "Untermenschen" gleich ermordet wurden? Welche Ansprüche darf ein Land eigentlich noch stellen, nachdem es derartige Greueltaten begangen hat? Ich glaube, dass sich da die Weltgemeinschaft durchaus einig war, dass Deutschland nicht den minimalsten Anspruch auf irgendwas hatte!

    Zitat: JD
    Also heißt ihr es gut, was damals geschah und, dass Deutschland ca. 1/3 seines Staatsgebiets verlor?
Das heiße ich gut, definitiv. Nichts ist so unwichtig wie die Größe des "Staatsgebietes". Mir ist es übrigens auch völlig egal, dass Nordschleswig heute zu Dänemark gehört, Elsass und Lothringen zu Frankreich...

    Zitat: JD
    Mittlerweile erhält jede im 3. Reich verfolgte Gruppe ihre Gedenkstätte, nur ihr könnt/wollt nicht akzeptieren, dass auch die Deutschen am Kriegsende zu Opfern wurden und nicht alles nur "Täter" waren.
Genau, jede im 3. Reich verfolgte Gruppe! Nicht die "Verfolger" sondern die verfolgten. Das ist genau der Punkt!

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JD
Gast
New PostErstellt: 08.05.05, 10:44  Betreff: Re: Reader zu studentischen Verbindungen  drucken  weiterempfehlen

Genau erkannt. Die 2 Millionen Deutschen, die bei den Vetreibungen durch die lieben Russen, Tschechen und Polen umkamen sind alle Täter. Auch die Frauen und Kinder natürlich.

Unglaublich, wie ihr jedes Verbechen rechtfertigen könnt, solange es nur an Deutschen begangen wurde.
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