Frank
Meister
Beiträge: 329 Ort: Magdeburg
"Team: Hilfe für Marco": Ja
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Erstellt: 28.12.08, 00:53 Betreff: AMAZON Lesermeinungen & Kundenrezensionen
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Anbei für die hier lesenden Menschen, die vielleicht nicht auf AMAZON zurückgreifen mal der Link und einige interessante Antworten zur ersten Kundenrezension. Machen Sie sich selber ein Bild:
Von Dr. Karin Jaeckel "Autorin"
Wer an einem minderjährigen Kind sexuelle Handlungen vornimmt oder vornehmen lässt, begeht sexuellen Kindesmissbrauch. Die sexuellen Handlungen, die Marco Weiss in der Türkei an einer 13-Jährigen verübte, wären daher auch in Deutschland sexueller Kindesmissbrauch und strafbar. Seine Schilderung, wie er sich als fast Erwachsener von einem Kind sexuell "überrumpelt" fühlte, erscheint mir zweifelhaft. Völlig unglaubwürdig finde ich seine Aussage, er sei im Gefängnis durch Schlafentzug gefoltert worden. "Folter" wäre ja eine gezielte Gewaltmaßnahme der türkischen Vollzugsleute. Wäre es dazu gekommen, hätten seine Anwälte, die wegen des Buches ihr Mandat niederlegten, dies längst schon in den Medien mitgeteilt. Man darf also gespannt sein, wie die Gegenanwälte und Richter in der Türkei auf derartige Enthüllungen reagieren werden.
Werte Frau Dr. Jaeckel,
die Geschichte der Folter reicht erheblich bis in die Vergangenheit zurück. Was sich mit den Jahren und den Jahrhunderten geändert hat, sind die Erscheinungsformen. Über die Methoden im Mittelalter brauche ich Ihnen sicher nichts erzählen, diese schaurige Zeit sollte vorbei sein. Nein, Daumenschrauben, Blendung und glühende Kohlen sind vorbei, die Methoden wurden angepasst, „verfeinert“ und gestalten sich heute viel subtiler, aber nicht weniger schmerzlich, wenn vielleicht auch „nur“ für Psyche und Seele. Ich würde Ihnen zustimmen, wenn man bei dem Wort Folter von direkter Gewalt gegen einen Menschen spricht, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Man kann Menschen aber auch viel perfider quälen, mit vielen kleinen, scheinbar zufälligen Demütigungen, sei es bei der Unterbringung, durch Unterlassung, wie geschildert durch Schlafentzug, klimatische Bedingungen, Verpflegung, u.v.m. Da mag ein nächtliches Pfeifen harmlos erscheinen und passt sicher nicht in ihre Definition von Folter, aber es reicht, um wieder mal aus dem bisschen unruhigen Schlaf hochzuschrecken und den Rest der Nacht wach zu liegen. Und all diese Schikanen Stunde für Stunde, Tag für Tag, Monat für Monat, schon für einen Erwachsenen kaum vorstellbar.
Ist es da nicht Qual genug für einen gerade erst siebzehnjährigen, wenn er in einem fremden Land, der Sprache nicht mächtig und mit Gefangenen unterschiedlichster Nationalitäten in einer Massenzelle unter unzumutbaren hygienischen Bedingungen eingepfercht ist? Wo die anderen Insassen vermutlich wissen, weshalb sie hier sind und auch hingehören, fragt sich dieser Junge, was er eigentlich verbrochen hat. Er versteht die Welt nicht mehr und der tägliche Alptraum von Kriminalität und Gewalt unter den Häftlingen schürt eine unzumutbare Angst. Keiner ist da, der einem hilft, einen versteht, die Eltern weit weg und scheinbar machtlos. Es muss ein aufbauendes Gefühl sein, wenn man sich fragt, wann ich denn ins Visier meiner Mitgefangenen gerate, verprügelt werde oder womöglich noch mehr mit mir geschieht, wenn ich mit ansehen muss, wie mir gut gesonnene Menschen, in der Situation sogar Freunde, brutal misshandelt werden, weil sie kein Geld haben, um sich ggf. „freizukaufen“. Dann der Gedanke, was passiert wohl mit mir, wenn meine Mittel mal ausgehen oder nicht mehr ausreichen? Auch das, liebe Frau Jaeckel, ist in meinen Augen Folter! Man ist und man fühlt sich als Spielball der Gewalten, fern der Heimat in einer Umgebung, in die man einfach nicht gehört. Zu Ihrer Sichtweise dessen, was Marco getan haben soll, frage ich Sie, wo denn die besorgten Eltern des Mädchens waren? Wo waren sie denn, als deren Tochter nachts allein unterwegs war, nachweislich Alkohol getrunken hat und letztlich in ihrem Zimmer schalten und walten konnte, wie sie wollte? Wo waren denn die besorgten Eltern, als es um die Unterstützung bei der Aufklärung des vermeintlich Geschehenen ging? 8 Monate haben diese nur geschwiegen, sich Ihrer Verantwortung um Aufklärung entzogen, und das werden sie auch künftig tun, da sie gar nicht an einer Aufklärung interessiert sind, denn wo höchstwahrscheinlich nichts passiert ist, was nicht täglich tausendfach in Europa und der Welt zwischen jungen Menschen passiert, kann auch nichts aufgeklärt werden. Bleibt nur die eigene Schuld und die Schutzbehauptung des Mädchens gegenüber der Mutter und deren überzogene Reaktion, aus welchem Grund auch immer. Nein, zu viele Zeugenaussagen und das Verhalten der englischen Familie sprechen hier für mich eine andere Sprache. Für Marco hatte dies fatale Folgen. 8 Monate seiner Jugend wurden ihm durch Hinhaltetaktiken der Gegenpartei und der, unter den politischen Umständen und im internationalen Fokus stehend, immensen Unsicherheit des Gerichts geraubt. All das Erlebte hat sich Marco nun von der geschundenen Seele geschrieben. Ob ein anderer Zeitpunkt für die Veröffentlichung besser gewesen wäre, mag ich nicht beurteilen, aber ich hoffe, dass es Marco bei der Bewältigung seines Alptraums hilft, und ich wünsche ihm und der Familie alles Gute für die Zukunft! Das Buch selber ist aus seiner Sicht geschrieben, mit all den Höhen und Tiefen. Es beschreibt mit seinen Worten und im Schreibstil eines Jugendlichen eindrucksvoll, wie Solidarität, Kameradschaft und Freundschaft letztlich geholfen haben, in einer fremden, feindlichen Welt nicht vor die Hunde zu gehen. All die Hilfe, die Marco zu Teil wurde, der Rückhalt seiner Familie und die neuen fremden Freunde in der Heimat waren stets der Lichtpunkt am Ende des Tunnels, das Stück Hoffnung, an das er sich klammerte. Prinzipiell steht nichts darin, was wir nicht kannten, zumindest ahnten. Marcos Sichtweise aber, seine Gedanken und Gefühle machen das Buch zu einem beängstigend realen Machwerk eines Szenarios, in das täglich jeder von uns, egal ob jung oder alt, wenn auch aus anderen Gründen, geraten könnte. Marcos Buch ist keine Generalabrechnung, nichts was unter der Gürtellinie geschrieben ist, beleidigend oder haßerfüllt, nein, vielmehr ist es eine Art Tagebuch des Erlebten, ein Teil seiner Bewältung. Wohlwissend um das Licht am Ende des Tunnels, oder hier besser des Buches, ist der Weg dorthin für den Leser beschwerlich, beängstigend und schmerzlich. Das Lesen tut weh, aber das Gefühl und das Wissen, dass es in der heutigen oberflächlichen und gleichgültigen Zeit immer noch Menschen gibt, die nicht bereit sind wegzusehen, wenn Unrecht geschieht, wenn Menschenrechte mit Füßen getreten werden, macht Hoffnung. Marco hatte das Glück, dass es diese Leute gab und dieser Begleitumstand, macht das Geschehene nicht wett, aber erträglicher. Ich empfehle das Buch allen Eltern, aber auch für die Altersklasse, in der Marco war, als sich für ihn von heute auf morgen die Welt veränderte, möchte ich diese Buch ans Herz legen. Besser noch, jeder, welcher sich für Marco und sein Schicksal interessiert, sich für ihn eingesetzt, mit ihm gehofft und gebangt hat, sollte nun aus erster Hand lesen, wie sie waren, die 247 Tage im türkischen Knast.
Frank Preetz
Prof Dr Werner Burgheim meint:
Ein sexueller Mißbrauch eines 17-jährigen hat zur Voraussetzung, dass er die Minderjährigkeit erkennen kann. Von der Größe des Mädchens her, seinem Auftreten und der arglistigen Täuschung durch ein grünes Bändchen in der Disko und der glaubhaften Äußerung Marcos, sie hätte sich als 15Jährige vorgestellt, darf dieser auch nach deutschem Recht angezweifelt werden. Das Gericht hat bis heute das Mädchen nicht zu Gesicht bekommen... Auch kann eine Aufsichtspflichtverletzung der Eltern unterstellt werden. Schon vor daher ist diese Bewertung der Autorin nach der Leküre des Buches völlig unverständlich. Prof. Dr. Werner Burgheim weitere Rezensionen: www.amazon.de/review/product/3866310072/ref=cm_rdp_hist_hdr_cm_cr_acr_txt?_encoding=UTF8&showViewpoints=1Frank
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