Deutscher Schüler schon 180 Tage in Haft
Fall Marco: Neuer Gerichtstermin in Antalya
Von SHILA BEHJAT und CHRISTIAN STENZEL
Marco (17) sitzt seit fast einem halben Jahr in türkischer U-Haft
Grund: Charlotte (13), Schülerin aus Manchester (England), soll von
dem Uelzener Schüler im Osterurlaub in der Türkei sexuell missbraucht
worden sein. Ihm drohen 8 Jahre Knast.
DOCH JETZT GIBT ES NEUE HOFFNUNG FÜR MARCO.
Schon heute gibt es in Antalya einen neuen Gerichtstermin! Eigentlich sollte erst am 26. Oktober wieder verhandelt werden.
Die
Anwälte des Schülers haben beim 2. Strafsenat Haftbeschwerde eingelegt.
Matthias Waldraff und Dr. Michael Nagel zu BILD: „Die Dauer der U-Haft
ist absolut unverhältnismäßig. Hinzu kommt, dass Marco schwer an
Neurodermitis leidet und sein Schulabschluss in Gefahr ist.“ Zudem
liegt die angebliche Aussage des Mädchens („Er hat mich vergewaltigt.“)
noch immer nicht vor – mehr als fünf Monate nach dem Vorfall.
„Entscheidet der Senat für uns, käme Marco sofort frei“, so die Anwälte.
Charlotte
und Marco hatten sich im Badeort Side kennengelernt. Nach der Disco
landeten sie im Hotelzimmer der 13-Jährigen. Dabei soll es zum
Austausch von Zärtlichkeiten gekommen sein. Während Marco aussagte,
dass die Initiative von dem Mädchen ausging, das sich als 15-Jährige
ausgegeben habe, erzählt Charlottes Mutter eine andere Version.
Ein
Nachbar zu BILD: „Sie sagt, dass Charlottes Schwester Rebecca mit im
Hotelzimmer war, aber auf dem Balkon. Als Charlotte schlief, soll er
Rebecca ausgesperrt und sich über Charlotte hergemacht haben. Als er in
sie eindringen wollte, ist sie aufgewacht.“