Lovis
Iren- Experte
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Erstellt: 14.02.05, 13:37 Betreff: Re: Stures Ding |
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Hallo,
meine unabänderliche Meinung: es gibt KEIN "stures" Pferd, auch nicht sture Menschen, sei es Kinder oder Große.
Mit stur meine ich, dass man denkt, Pferd macht nur so nicht mit, oder vielleicht um mich zu ärgern. Ich denke so eine Verweigerung hat immer ihren Grund und ich hab mir echt schon viel Gedanken darüber machen müssen, denn mein Pferd ist auch so ein Kandidat. Sogar mein RL, der zig Jahre ERfahrung hat und sehr umsichtig ist, war schon überrascht, dass er z. B. einen Handwechsel am Strick nach links einfach nicht macht, durch nichts dazu zu bewegen, nach rechts aber schon. Beim Reiten: zehn Minuten alles perfekt, dann plötzlich "nee, mach ich nicht, ich gehe jetzt nicht durch diese Ecke". Aber eigentlcih macht Donnie gerne mit und freut sich übers Arbeiten, er ist gern unterwegs und unternimmt gern was mit mir, also, warum sollte ihn dieses Gefühl plötzlich mitten im Spaß so plötzlich verlassen, wenn nicht irgendwas dahinterstecken würde?
In unserem Fall habe ich ja vor kurzem erst richtig realisiert, dass mein Pferd locker 1,5 jahre jünger ist, als ich dachte (s. "Zahnwechsel") und das erklärt mir total viel von seiner "Sturheit". Ich denke, dass er schneller überfordert ist, als ich dachte und dass erz.B. vorm Traben regelrecht Angst hat, weil er und ich noch gar nicht richtig ausbalanciert sind, das hatte ich aber gar nicht realisiert, denn ich dachte , er wäre ja schon länger geritten, er muß aber viel zu früh eingeritten worden sein und ich hab einfach da weritergemacht. Er hat wohl schon einiges hinnehmenn müssen, was nicht gut für ihn war, auch von mir.
Dann spielt vielleicht auch eine Rolle, dass Tinker auch zur Selbstständigkeit gezüchtet wurden, mußten sie doch ursprünglich Hab und Gut der Travellers unter ihre Fittiche nehmen und hatten auch schon mal den Wagen nur mit KInd als Aufsicht. Genauso sind ja auch Haffis, die Lasten in den Bergen transportieren mußten auf Selbstständigkeit gezüchtet, oder Dackel, die den Fuchs aus seinem Bau holen müssen, das sind auch alles Tiere, denen Sturheit nachgesagt wird. Ich glaube aber, die können einfach selbstständig "denken", sprich sind selbstbewußt genug, eine Entscheidungen zu treffen und entscheiden sich im Falle, dass ihnen etwas nicht gut tut dafür, nicht mit zu machen. (Deshalb dürften Bachblüten wohl nicht unbedingt helfen, die können ja keinen Charakter verändern, könnten aber Ärger oder Angst lindern, falls das eine Rolle dabei spielt)
Ich glaube auch, bei Donnie zu erkennen, dass er meint "hey, das kann ich doch gar nicht, das ist gemein, dass du das jetzt von mir verlangst!" und ich muß ihm dann vermitteln, " komm, das lernst du schon, wir machen ganz kleine Portionen daraus" und wenn er dann belohnt wird, dann ist er Feuer und Flamme, sobald er begriffen hat, wofür genau ich ihn jatzt belohne, dann macht er die Sache ganz toll, ich glaube er fühlt sich dann richtig mutig, dass er es gewagt hat, sich auf sone komische Sache einzulassen.
Ich weiß jedenfalls, wann ich"stur" bin oder mein Sohn. Wehe dem, der nicht in meinem Tempo mit mir arbeitet. Ich hab auch mal ne RL`in zur vErzweiflung getrieben *:)*, weil ich nicht durch eine vereiste Pfütze traben wollte, sie meinte, das wäre ok (Isländer), aber mir war es zu mulmig und ich wollte ihr nicht vertrauen, sie hatte so´nen Kasernenton an sich.
Dann ist noch eine Sache wichtig: was ein Pferd mir rechts kann oder erlebt, muß es für links noch mal ganz neu abspeichern oder umgekehrt. Die GEhirnhälften sind bei Pferden nicht so eng verbunden, wie bei uns Menschen , lies mal das Neueste von dem Geitner mit der Dual-Aktivierung, war letztens in der Cavallo.
Habt bitte Geduld mit euren Tinkern, ich glaube, es stimmt, dass man sie nehmen können muß, und das sie eher für "Freundschaft" taugen, als für Gehorchen, aber so sind sie eben und nicht anders, besondere Pferde für besondere Leute, oder?
Liebe Grüße von Martina
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