Tinkerfreunde treffen sich ...

UteR · Tinkerreiter Beiträge: 25

Zitat: Loxley

Hallo!
Also mir gefällt nur der Cob und der Vanner Typ, meine Meinung. Diese Züchterei mit Trabern, auch wenn es die Traveller schon immer gemacht haben, gefällt mir nicht. Andere Rassen einkreuzen, der Schuß kann auch nach hinten losgehen. Wer etwas Spritzigeres möchte, sollte sich nach anderen Rassen umschauen. Tut mir leid, das finde ich gar nicht schön!

Nö, ich bin immer für den ursprünglichen Typ auch wenn Tinker auch keine Rasse sind, sondern auch durch Zucht von versch. Pferdetypen entstanden sind. So war da aber bestimmt immer die gleiche "Art" dabei, ruhig, wesensfest, kräftig, mal größer oder kleiner etc... Puscheln, Ramsköpfe und das etwas propere Aussehen gehören dazu und wer das nicht so mag: es gibt andere, größere, schlankere und gescheckte Pferde, ohne Puscheln und mit Pep, diese Pferde gibt es schon.

Tja, eine interessante Aussage, wenn man bedenkt, wie der Tinker entstanden ist. Anscheinend haben doch die Traveller ihre Stuten des Nachts einfach zu irgendeinem Pferd auf die Weide gestellt und so kam es halt manchmal zu Decksprüngen. Die Traveller wussten sicher genau, was sie für ein Pferd wollten, aber ich bezweifel doch stark, dass die Zuchtinteressen vorrangig waren. Eigentlich jedes Pferd, dass es in Irland/ England gibt, hat seinen Senf zu den Tinkern dazugegeben und vieles davon ist heute noch in den Typen zu erkennen. Aber von geplanter Zucht ist doch nicht zu sprechen.

Wir haben in Schweden etwa die gleiche Einteilung der Typen, allerdings habe ich das Gefühl, dass wir nicht so grosse Tinker haben, also nicht so häufig so grosse. Aber da bestimmt ja die Nachfrage das Angebot.

Wir hatten selbst bei uns auf dem Hof eine Rassentypisierung für Tinker, da waren etwa 7 Pferde da und ich fand, dass jeder ein sehr eigener Typ war. Mein Herbert ist ja ein "Mini-Clydesdale", wir hatten aber auch einen Tinker fast ohne "Puscheln", aber mit dem ganz typischen Körper und Kopf. Eine Stute war da, die hatte die Puscheln, aber einen Kopf wie das irische Halbblut, dass mal bei uns im Stall war. Also, ich finde auch, die Puscheln allein bringens nicht.

Die Streuung in der Rasse ist einfach zu gross um mit Fug und Recht die Traveller anklagen zu wollen, sie hielten die Rasse nicht sauber! Wenn man allein die Beschreibung der Tinker von ihren Besitzern anschaut, dann sind es nicht nur kleine Charakterunterschiede, sondern ganz erhebliche körperliche Unterschiede zwischen den einzelnen Tinkern. Wenn mich mittlerweile jemand fragt, ob Herbert ein typische Tinker sei, muss ich dies verneinen. Herbert ist total der Clydesdale-Typ, aber wenn ich hier und in anderen Foren über Tinker lese, die 1,20 springen, oder in wilden Bocksprüngen über die Bahn gehen oder sonst was rauslassen, da muss ich sagen, dass Herbert anscheinend ein extrem schwerer Typ ist (manchmal habe ich überlegt, ob er vielleicht ein 2-jähriger Clydesdale ist und eines Tages steht da so ein Mini-Elefant in der Box

).

Wenn man dagegen die Freibergerzucht anschaut, die seit hundert Jahren geplant und gewollt ist, dann hat man doch in Typ und Character deutlichere Übereinstimmungen. Das wird bei den Tinkern noch sehr lange dauern, bis eine solche Typgleichheit da ist und wer weiss, welche Gene sich in den nächsten Generationen noch hervortun. Ich habe schon auf Tinkern gesessen, die sehr Tinkertypisch aussahen, aber sich reiten liessen und sich vor allem benahmen wie ein etwas durchgeknalltes Warmblut. Tja, quo vadis Tinker?

Ute