Hallo Tasha!
Ich bin 'mal so frei zu dem Thema aus einem Buch zu zitieren, das etwas genauer beschreibt, was beim Schlachten (nichts anderes ist nämlich der Vorgang des Tötens durch ein mechanisches Gerät wie z. B. den Bolzenschußapparat mit anschließendem Ausbluten im Gegensatz zur Tötung durch Verabreichung einer Überdosis Betäubungsmittel = Euthanasie) passiert:
... Langes Warten kann dem Pferd so zusetzen, dass es beim Anlegen des Bolzenschußgerätes nicht ruhig stehenbleibt und ein zielsicheres Treffen nicht gewährleistet ist. Die Wirkung des Bolzenschußgerätes liegt in der sofortigen Zerstörung des Großhirns. Das Pferd kann keinen Schmerz mehr empfinden, ist aber klinisch gesehen noch nicht tot. Der Herzschlag dauert noch 10 bis 15 Minuten an und Muskelreflexe sind zu erwarten. Der Tod tritt erst dann ein, wenn die Halsschlagader durchtrennt ist und die noch funktionsfähige Herzpumpe das Blut aus dem Körper gepumpt hat. Die dabei auftretenden Muskelzuckungen sind reine Reflexe, die auch beim Einschläfern vorkommen, und keine bewußt ausgeführten Bewegungen des Pferdes. Die Tötung durch den Schlachter sieht keineswegs schön aus, kann aber für das Pferd der schnellere und leichtere Weg sein. ...
Vielleicht hat die Schreiberin dieses Beitrages den Vortrag nicht ganz richtig interpretiert oder etwas mißverstanden? Zwischen nur "betäubt" und "nicht klinisch tot bei Zerstörung des Großhirns" gibt's ja doch einen himmelweiten Unterschied. Betäubt heißt ja, der Körper ist regungslos, aber das Bewusstsein voll erhalten. Das heißt, das Pferd ist eigentlich noch in der Lage etwas zu empfinden (z. B. Schmerz) und wahrzunehmen (wenn auch unterbewußt), da die Gehirntätigkeit noch vorhanden ist.
Bei einem richtig gesetzten Bolzenschuß, ist das Empfinden und die Wahrnehmung des Pferdes ausgeschaltet, auch wenn es in dem Moment noch nicht tot ist, weil dabei wie oben beschrieben das Großhirn zerstört wird.
Das ist wirklich ein unschönes Thema, aber auch interessant und auf jeden Fall wichtig für jeden Pferdebesitzer.
Viele Grüße,
Vera
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the heart sees what is invisible to the eye.