Hallo Sandra!

Durchfall ist ja immer so 'ne Definitionssache... Setzt er ansich normale Haufen ab und es läuft nach (Kotwasser), ist der Kot weich und ungeformt (Kuhfladen) oder "schießt" er wirklich nur durch und es kommt nicht vielmehr als Wasser hinten raus?

Bis zur Kuhfladen-Konsistenz spricht man noch nicht unbedingt von Durchfall (der ja, wenn er 'mal chronisch ist, gesundheitlich nicht ganz unbedenklich ist...).

Die Ursachen für Durchfall sind ganz unterschiedlich. Angefangen von Parasitenbefall, Überfütterung, zu wenig (Rauh-)Futter, zuviel Saftfutter, zu kaltes Wasser, Futterwechsel, über Aufregung, Erschöpfung oder nach der Gabe von Medikamenten, bis hin zu Reaktionen auf bestimmte Futtermittel (möglicherweise auch verdorbenes Futter),etc....
Möglicherweise nimmt O'Malley beim Fressen auch zuviel Sand auf (wird er vom Boden gefüttert?), was ebenfalls zu Verdauungsstörungen führen kann.

Wenn er schon länger diesen Durchfall hat, kann man aber davon ausgehen, dass die Darmflora ziemlich angegriffen bis hinüber ist und dass eine Darmsanierung angebracht wäre. Mögliche gesundheitliche Ursachen sollten aber auf jeden Fall durch den Tierarzt abgeklärt worden sein.
Zu diesem Zweck gibt es diverse Futterzusätze (einfach 'mal beim Futterhändler Deines Vertrauens beraten lassen), vielleicht nimmst Du/O'Malleys Besitzerin ja auch 'mal eine Fütterungsberatung in Anspruch. Die meisten Futtermittelhersteller beraten gerne, wollen Dir aber natürlich dann auch ihre Produkte verkaufen.

Eine Tierheilpraktikerin hat einer Bekannten von mir im Zusammenhang mit Darmsanierung 'mal folgenden Tipp gegeben: täglich einen Naturjoghurt (billiger vom ALDI reicht vollkommen aus) vermengt mit 1-2 Esslöffeln Bierhefe füttern. Wichtig dabei ist nur, dass der Joghurt lebende Joghurt-Kulturen enthält (ich glaub', das sind die rechtsdrehenden...  ).

Ich würde Dir empfehlen, zusammen mit O'Malleys Besitzerin, auf jeden Fall 'mal seine Fütterung zu "durchleuchten", hinsichtlich Menge, Zusammensetzung und Qualität. Besondere Aufmerksamkeit solltet Ihr dabei der Rauhfuttermenge schenken. In dem Zusammenhang gilt: je mehr (kleine) Mahlzeiten pro Tag und je länger die Freßzeiten (durch die Fütterung von ausreichend Heu und Stroh), desto besser. Starke Belastung nach der Kraftfuttergabe sollte vermieden werden. Futterumstellungen sollten langsam vorgenommen werden, nicht von heute auf morgen. Wenn die Weidesaison beginnt, die Pferde langsam anweiden. Überprüfen, ob regelmäßig und richtig entwurmt wird. Evtl. die Zähne kontrollieren lassen.

Mit medizinischer Kohle (unbedingt mit Tierarzt absprechen!) kann man eine Stabilisierung der Darmflora erreichen. Sie absorbiert auch evtl. vorhandene Toxine einer bakteriellen Darminfektion.

Ihr solltet auf jeden Fall auch darauf achten (und evtl. notieren), ob, wann und unter welchen Umständen sich der Durchfall verschlimmert oder besser wird.

So, ist etwas länger geworden, aber vielleicht ist die eine oder andere Anregung dabei und ihr kriegt O'Malleys Durchfall in den Griff. Ich wünsch' es Euch auf jeden Fall.

Viele Grüße,

Vera

P. S. Und nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, wenn sich bei den Hausmittelchen nicht gleich ein Erfolg einstellt. Ist die Darmflora erstmal geschädigt, kann es bis zu einem halben Jahr dauern, bis alles wieder eingerenkt ist und seinen geregelten Gang geht.