Tinkerfreunde treffen sich ...

Annalinus · Traveller Beiträge: 76 Ort: 48145 Münster

Na Supi! Irgendwie hat hier wohl jedes Pferd im Moment ein Problem..... Da will ich mich mal anschließen und kurz berichten was beim zweiten Klinikaufentahalt meines Dicken hearausgekommen ist : Er hat Spat! Ich könnte heulen der ist gerade 4 1/2 Jahre alt!! Na ja immerhin wissen wir jetzt nach langem hin und her was es ist... Da sich aber in der Folge auch noch das Hufgelenk entzündet hat müssen wir jetzt den Mittelweg zwischen Bewegung = gut für Spat, und Ruhe = gut für Entzündung, finden. Hat einer von euch Erfahrungen mit Spat? auf was muss ich mich Einstellen, welche Einschränkungen im Reiten sind zu erwarten, wird er über kurz oder lang unreitbar???????

Wäre schön wenn jemand genaueres weiß denn bisher habe ich immer nur so schwammige Sachen gehört...........

LG Anna

Sabsi · Erstellt: 26.06.04, 16:34 Betreff: Re: Spat

hy anna!

ich hab dir hier mal was über spat rein kopiert! vielleicht hilfts dir weiter... ansonsten würd ich über diese krankheit halt im internet googeln... hab das bei meiner wegen arthrose, muskelentzündung und bronchitis auch gemacht....

LG
sabsi

Der Spat gehört mit zu den häufigsten Knochenerkrankungen bei Pferden. Es handelt sich um eine chronische Knochenarthritis im Bereich des Sprunggelenks. Betroffen können alle Pferde in jeder Altersstufe sein, häufig finden sich Traber oder Dressurpferde unter den Patienten, zudem verstärkt Tiere mit Fehlstellungen der Gliedmaßen.

Bei einer Spaterkrankung laufen im unteren Drittel des Sprunggelenks entzündliche Prozesse ab, die das umgebende Gewebe und die eigentliche Knochenstruktur befallen. In der Folge kommt es zu einer Verknöcherung der kleinen Gelenke zwischen den würfel- und scheibenförmigen Knochen, aus denen das Sprunggelenk besteht.

Schreitet die Erkrankung voran, besteht die Möglichkeit, daß sich an betroffenen Stellen Exotosen bilden. Diese Exotosen entstehen duch ein gesteigertes Wachstum der Knochensubstanz und zeigen sich als kleine Knochenvorsprünge an der Innenseite der Gelenke.

Ist ein Pferd von Spat betroffen, zeigt sich zu Beginn der Erkrankung eine schmerzbedingte Lahmheit. Diese Spatlahmheit verstärkt sich, sobald das Tier vom Schritt zum Trab übergeht. Auffällig ist, daß bei einem noch nicht allzu weit verknöchertem Gelenk die Lahmheit nur in den ersten Minuten zu erkennen ist und bei weiterer Bewegung scheinbar verschwindet.

Es stehen verschiedene Methoden zur Diagnose einer Spaterkrankung zu Verfügung. Neben einer Beurteilung des Tieres im Stand und in Bewegung wird eine Spatprobe, eine spezielle Beugeprobe des Sprunggelenks, durchgeführt. Mittels Lokalanästhesie verschiedener Bereiche des Gelenks und einer Röntgenaufnahme kann der Tierarzt sicher auf einen Spat schließen.

Als einfachste therapeutische Maßnahme kommt der orthopädische Spatbeschlag in Frage. Dieses Eisen ist einseitig, meist auf der Innenseite, verdickt, um den Huf dort anzuheben und die Gelenke und Sehnen zu entlasten. Nachteilig wirkt sich allerdings aus, daß die unteren Gelenke durch das Spateisen schief gestellt werden und dadurch einer erhöhten Abnutzung unterliegen. Die positive Wirkung hebt aber gerade bei Freizeitpferden diesen Nachteil auf, da die Lahmheit in vielen Fällen nahezu vollständig verschwindet.

Als weitere Möglichkeit sollte die ohnehin eintretende Versteifung des Gelenks zu beschleunigen, indem die Verknöcherung des Gelenks durch ständige Reizung der Knochen voran getrieben wird (Ankylosenbildung). In Verbindung mit der Verknöcherung gehen die Schmerzen für das Pferd zurück. Die Ankylosenbildung kann auch operativ mittels der künstlichen Zerstörung des Gelenkknorpels erzielt werden.

Ebenfalls operativ können in sehr schweren Fällen Nerven im Gelenkbereich oder die Spatsehne durchtrennt werden.

Zu beachten ist, daß alle Maßnahmen nicht zu einer Heilung des Gelenks führen, sondern dazu dienen, das Pferd von Schmerzen zu befreien und die Grundfunktionen des Gelenks zumindest teilweise zu erhalten oder wieder herzustellen.

und was ich noch weis ist das teufelskralle und muschelextrakte sowie gelatine bei solchen sachen recht toll helfen.

lg
sabsi

Die ganze Welt ist ein Irrenhaus, und bei mir liegt die Zentrale!

Vera · Administrator Beiträge: 696 Ort: Neumarkt

Hallo Anna!

Von Spat kann ich Dir ein Lied singen, ich hab' auch so 'nen Kandidaten.
Die meisten Deiner Fragen kann Dir aber wirklich nur Dein behandelnder Tierarzt beantworten, der hat ja den Befund und vermutlich auch Röntgenbilder vorliegen.
Dass Dir da keiner wirklich was Konkretes dazu sagen konnte, wundert mich jetzt überhaupt nicht, denn Spat ist eine "schwammige" Angelegenheit.
Auf jeden Fall ist diese Diagnose - solange Du nicht so einen hoffnungslosen Fall hast wie ich - kein Grund zu verzweifeln. Pferde mit dieser Krankheit können genauso alt werden, wie jedes andere auch und auch nach wie vor als Reitpferd (wenn auch vielleicht nicht im Sport) und Freizeitpartner "zum Einsatz kommen".
Im Moment bin ich leider grad auf'm Sprung, aber wenn Du was Spezielles wissen möchtest, Fragen hast, Erfahrungsaustausch oder bloß jemanden zum Ausheulen brauchst, kannst Du Dich gerne an mich wenden.

Viele Grüße und nicht den Kopf in den Sand stecken,

Vera und Sassan

the best things in life aren't things.

merlinsmagic · Puschelfußgroupie Beiträge: 16

Hallo Anna,

das tut mir unendlich leid, so jung noch, aber es besteht die Chance, dass sich der Spat noch verwächst, sogenannter Jugendspat. Das hatte mir mein Tierarzt damals zumindest gesagt, mein Hannoveraner hatte auch Spat. Ich musste drauf achten ihn regelmässig zu bewegen, anständige Aufwärmphasen, dann die Arbeit, durfte keine Dressuren mehr gehen, wobei die hinteren Gelenke zu stark beansprucht wurden, ansonsten konnte er ganz normal als Freizeitpartner eingesetzt werden, habe ausserdem im Winter die betroffenen Gelenke hinten mit Spatgamaschen warm gehalten, damit bin ich ganz gut gefahren. Musste auch den Futterplan umstellen, ich musste eiweissarmes Kraftfutter füttern.
Ich wünsche Euch beiden von ganzem Herzen alles Gute.

Ganz liebe Grüsse Nina+Merlin

carole · Gast

hallo,

blöde kombination hufgelenk und spat, wenn du jedoch kompetente betreuung hast ist die prognose ganz gut!

was ich jedoch nicht! unterstreichen kann, ist das abraten von dressurarbeit, da hier ANGEBLICH die hinteren gelenke vermehrt beansprucht werden!

dieses vermehrte in anspruch nehmen der hh passiert eigentlich erst bei balnceverschiebung und ECHTER lastenaufnahme (versammlung) dies ist ungefähr klasse M, denke dass du dies eh nicht reitest, bis a reicht auch.

dressurarbeit auf jeden fall, denn nur dies hält ein pferd auf dauer gesund!

alles gute!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

knubbelpony · Erstellt: 01.07.04, 09:22 Betreff: Re: Spat

Hallo,

will mal etwas zum Aufbauen beifügen. Bei unserer Einstellerin, Kaltblut jetzt 16 Jahre alt, ist die Spatdiagnose Vorderbeine vor 7 oder 8 Jahren gestellt worden. Sie hat daraufhin eine ganze Weile mehr oder minder gestanden weil sie so stark gelahmt hat und einen Spezialbeschlag (mit Platten drin und Gel drunter) bekommen. Seither wird sie beschwerdefrei geritten.
Sie ist Western ausgebildet und geht auch so manche Trainerstunde. Im Gelände ist sie flott wie eh und je und auch Hüpfern nicht abgeneigt.

Es muß also nicht das aus der Reiterei bedeuten.

Es grüßt Heike
Puschelwink von Ronja und Trixie

Annalinus · Traveller Beiträge: 76 Ort: 48145 Münster

Vielen Dank für die vielen Antworten! Da scheint meiner ja kein hoffnungsloser Fall zu sein da sie den Spat auf den Röntgenbildern zunächst gar nicht erkannt haben, erst nachdem eine Szintigraphie gemacht wurde bei der sie dort entzündliche Prozesse festgestellt haben. Ich hoffe ja dass ich ihn durch kompetente Behandlung jetzt noch gut fithalten kann. Ich habe auch wieder mit der Klinik telefoniert um zu besprechen wie es weitergeht da er momentan lahmfrei ist

Er bekommt zwar ASS aber die TÄ meinte wenn schon gravierende Schäden in den Weichteilen des Hufgelenkes vorhanden wären, hätte die Therapie nicht so schnell angeschlagen. Leider darf Linus immer noch nicht raus was ziemlich doof ist. Ich soll ihn zwar im Schritt bewegen (reiten oder Spazieren gehen) und das langsam auf eine Stunde täglich steigern, aber das ist natürlich kein Vergleich zu ganztägigem Weidegang...........

Ich hatte schon recht viel mit ihm vor..... Schade, aber da muss ich wohl mit leben, hauptsache er ist schmerzfrei..... LG Anna

Annalinus · Traveller Beiträge: 76 Ort: 48145 Münster

Na klasse! jetzt hatte ich zwei Monate Ruhe, konnte wieder reiten und war gerade so richtig am aufbauen......da lahmt dieses Tier schon wieder

. Langsam bin ich echt ratlos! Morgen kann ich schön wieder mit ihm in die Klinik gondeln (ich lass da gar nicht erst jemande dran "rumdoktorn"), die kennen ihn und seine Krankengeschichte.
Mir wird schon von einigen gesagt ich solle ihn weggeben es gäbe da einen schönen Gandenhof....

... aber solange ich noch Hoffnung habe will ich da gar nicht drüber nachdenken.
Jetzt bin ich am überlegen ob ich ihn wenn er nicht mehr lahmt einfach in einen Offenstall stelle und ein Jahr in Ruhe lasse (außer Putzen und spazieren gehen natürlich).
lg

Anna

Anke und Harry Potter · Erstellt: 23.11.04, 16:37 Betreff: Re: Spat

tja, auch wieder haben jetzt die schöne diagnose erhalten

potti aht auch spat im sprunggelenk. wurde gestern mit cortison gespritzt und wir hoffe das es damit zum stillstand kommt, das wäre natürlich der idealfall. ansonsten scheint es zumindest nach der behandlung so zu sein, das potter erst einmal wieder schmerzfrei laufen kann.

arpe Diem!

Annalinus · Traveller Beiträge: 76 Ort: 48145 Münster

Hallo Anke!
Das tut mir echt leid...ist schon blöd sowas. Sag mal du kommst doch auch aus Münster, oder? Warst du in Telgte in der Klinik? Oder wurde das bei dir so festgestellt? Ich war bisher immer in Bargteheide, aber das geht ja nicht mehr

bischen weit weg...
Ich kann bei Linus nur berichten dass wir jetzt ganz gut damit leben. Er steht jetzt im Offenstall da Bewegung bei Spat ja sehr wichtig ist. Ich bekomme jetzt auch nicht mehr sofort einen Herzstillstand wenn er mal unklar geht, da ich weiß dass das meist bei feuchtem, kaltem wetter vorkommt und nach ein wenig Spazieren gehen weg geht.
Ich probiere jetzt auch etwas homöopatisch dagegen vorzugehen, denn ich will ihn nicht immer mit Kortison und Aspirin vollpumpen und er hat auch langsam genug von Medikamenten.
Momentan befinden wir uns wieder in der Aufbauphase und ich hoffe der nächste "Schub" Kommt nicht allzu bald

LG + Gute Besserung an dein Pferd Anna

Anke und Harry Potter · Erstellt: 06.01.05, 16:14 Betreff: Re: Spat

Ich war mit Potter in Telgte in der Klinik, da ich in Telgte wohne ist es für mich nicht weit und somitzbin ich zum röntgen direkt dahin gefahren.
Spat war auf den Bildern nur ganz ganz eben zu erkenne. Erst beim apspritzen des Gelenks wurde es gewiss. Potter hat euine Spitze ins Gelenk bekommn zur Entzündungsbekämpfung, durfte 3 Wochen nicht bewegt werden und läuft jetzt wieder wie ein junger Hund. Wenn alles gut geht haben wir jetzt erst einmal ruhe

Ich kann dir die Klinik in Telgte echt empfehlen. Sie habe sich sehr sehr viel Zeit für uns genommen und mir alles erklärt. War Super nett.
Dr. Böhmer dort ist unser Doc und ein echt ruhiger und lieber Geselle

arpe Diem!