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Rüttli
Gast
New PostErstellt: 05.04.06, 23:05  Betreff: Aus einem Artikel....  drucken  weiterempfehlen

Aus dem Schatten

Manche Schauspieler werden über Nacht zum Star. Bei anderen dauert es doch etwas länger. Philip Seymour Hoffman galt als schräger Typ vom Dienst, bis er heuer mit seinem Oscar für „Capote“ endlich aus dem Schatten trat.

Außenseiter, Sonderling, Neurotiker. Wo der Name Philip Seymour Hoffman auf einem Filmplakat auftaucht, bleibt man vor Sonnyboys weitgehend verschont. Das war schon in den bisherigen Filmen des 38-jährigen New Yorkers so. Ob versnobter Neureicher in „Der talentierte Mr. Ripley“ oder schmieriger Journalist im Hannibal-Lecter-Schocker „Roter Drache“: Selbst in großen Produktionen wollte man nicht auf jenen Schauspieler verzichten, der niedere Instinkte derart grandios auf der Leinwand darzustellen vermag. Daran hat sich auch mit „Capote“, dem Porträt des Schriftstellers Truman Capote („Kaltblütig“, „Frühstück bei Tiffany“) nichts geändert. Denn der viel gerühmte Autor war trotz strahlender Hülle ebenso ein Nachtschattengewächs.

Hoffman haucht nun dem 1984 verstorbenen Literatur-Dandy mit einer oscargekrönten Performance neues Leben ein. Und macht zugleich auf eine Schauspieler-Spezies aufmerksam, die immer schon das Salz in der Hollywood-Suppe war – die Neben- und Kleindarsteller. Ihr Job ist es, genau jene Typen zu verkörpern, die es zwar nie auf das Cover eines Hochglanzmagazins schaffen werden, dafür aber authentisch wie das „echte Leben“ wirken. „Es gab Rollen, wo ich an den Set ging und dort nicht viel mehr tun musste, als ich selbst zu sein – etwa der Krankenpfleger in ,Magnolia’“, meinte Philip Seymour Hoffman kürzlich in einem Interview.

Für „Capote“ musste sich Hoffman intensiv mit der Biografie des Literaten auseinandersetzen, seine Gestik und die Art zu reden einstudieren. Der Film beschränkt sich auf die Jahre, in denen Truman Capote für seinen Bestseller „Kaltblütig“ recherchierte – die minutiöse Aufzeichnung eines Mordes an einer Familie in Kansas, der Ende der 50er-Jahre die USA bewegte. Hoffman kommt dabei all das zugute, was er bisher auf der Leinwand zeigen konnte: Männer am äußersten Rande der Normalität.

Vielleicht ist ihm da ja seine eigene Biografie eine Hilfe. Denn bevor Hoffman vor fast fünfzehn Jahren eine kleine Rolle in „Der Duft der Frauen“ ergattern konnte, schaute seine Zukunft als Schauspieler eher düster aus. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie das ist, wenn du keinen Job bekommst – ob als Schauspieler oder als Kellner. Einmal wurde ich von einem Restaurant gefeuert, ein anderes Mal als Bademeister. Als ich die Rolle neben Chris O’Donnell und Al Pacino in ,Der Duft der Frauen’ bekam, hatte ich gerade einen Job in einem Deli – als Brötchenzubereiter “, erinnert sich der Schauspieler an die Mühen seiner ersten Schritte vor der Kamera.

Dass er bald als Schurke im Blockbuster „Mission Impossible 3“ (Kinostart: 5. Mai) Tom Cruise die Zähne zeigen wird, betrachtet er als Glücksfall – denn Karriereplanung sei in seinem Metier kaum möglich. Hoffman: „Das möchten wir vielleicht, aber in Wirklichkeit geht’s nicht. Wenn ich ein Buch erhalte, das mir gefällt, packt mich die Leidenschaft, da denke ich nicht an irgendwelche Karriereleitern. Deshalb war ich auch happy über das Angebot in ,Mission Impossible 3’.“
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