KOMPARSE.DE - Portal für Komparsen u. Kleindarst.

Hagen27 · Mitglied Beiträge: 145

Man könnte diese Diskussion unendlich weiterführen...

Aber halten wir fest:

Es ist weder unsozial, noch unkollegial, noch geht es gegen den Solidargedanken, wenn Person X aus Y einen Auftrag in Z annimmt.

Denn: Durch Vorgaben, auf die niemand von den Komparsen einfluss hat, werden die jeweiligen Komparsen ausgesucht. Anhand dieser, werden in der Kartei der jeweiligen Agentur die Leute ausgewählt.
(Lassen wir mal den Fall ausser Acht, dass in manchen Produktionen, wie Cobra 11 darauf geachtet wird, eine Person nicht mehrmals zu verwenden)

Da die meisten Agenturen einen Riesen Datenbestand an Komparsen haben, melden Sie sich natürlich bei den Leuten zuerst, die:
A) Den Vorgaben entsprechen
B) Die Agentur weiss, derjenige ist zuverlässig und sagt nich im letzten Moment ab
C) Das es sich nicht um eine Karteileiche handelt, denn seien wir ehrlich: Es mögen an die 500 aktiven Komparsen in und um Köln sein, der Rest macht es doch eher sehr sehr selten.

Das es da natürlich dazu kommen kann, dass eine Person die ausserhalb wohnt, den Auftrag bekommt, liegt ja nicht an der Person selber.

Natürlich kann ich ablehnen, aber das heisst doch nicht zwangsläufig, dass es deswegen ein Kölner bekommt.

Ich habe im Dezember 3 Drehtage für 4 Singles gehabt und da hatte colognecastingpool seine liebe Mühe Kölner zu finden, weil man schwule Komparsen "spielen" sollte.

Andererseits: Wenn ich jedesmal den Einsatz in Köln oder was weiss ich wo, ablehne, wird es irgendwann so sein, dass ich mich nirgendwo mehr melden brauch. Und das ist es mir nicht wert! Denn: Auch wenn ich Aufträge in Köln ablehnen würde, heisst es nicht, dass deswegen zwangsläufig ein Kölner meinen Auftrag bekommt.

Das ist nicht nur im Fernsehen so, sondern überall im Leben.

Auch wenn es "nur" Komparserie ist, schaut euch doch z.B. mal einige Gesuche hier oder bei crew-united an. Dort werden auch für Komparsenrollen zum Teil Leute gesucht, die Erfahrung vor der Kamera haben, die explizit keine Neulinge haben wollen.

Und es gibt kaum "austauschbare" Komparsen. Jede Agentur bekommt detailierte Aufträge z.B: Wir brauchen 6 Männer und 4 Frauen. Bitte alle im Altersrahmen 20-35! Um mal ein Beispiel zu nennen.

Aber wie gesagt, man kann diese Diskussion endlos führen, denn "den richtigen Weg" gibt es eh nicht.

Man muss es außerdem nicht als Mobbing titulieren, man KANN es, wenn man es drauf anlegt.

Wir sollten uns langsam mal auf die Basics besinnen:
Wir sind lediglich bewegte Deko, nicht mehr und nicht weniger. Da ich zu den Menschen gehöre, die es aus Spaß an der Sache mache und das Geld dazu benutze um mir einfach "ausser der Reihe" was gönnen zu können, nehme ich auch einen 50€ Auftrag ohne FG an, obwohl ich 25€ Fahrgeld ausgebe. Und das hat nichts mit Dumping zu tun.

Dumping muss eine Freundin erleben: Sie wohnt in Bonn und arbeitet als Friseurin in Köln. Nach Abzug der Fahrkosten hat Sie einen Stundenlohn von 4,95€! Da Sie aber in Bonn nichts findet, Sie sich aber nicht arbeitslos melden will, nimmt Sie dies in Kauf. Sie liebt Ihren Job und verdient lieber weniger als gar nichts. Auch hier könnte man wieder anfangen mit Solidargedanke, weil Sie einem KölnerIn den Job wegnimmt.

Eine Spirale ohne Ende! Amen