Hallo Rané!
Klar ersetzt Bühnenkampf nicht den Stunt, aber umgekehrt ersetzen Stunts auch nicht den Bühnenkampf. Es sind zwei unterschiedliche Fächer, die eine gewisse Schnittmenge in den Kämpfen haben. Stuntleute machen Stürze, Autostunts und Prügeleien. Bühnenkämpfer (bzw. Bühnenkampfchoreographen) sind für die Vordergrundkämpfe aller Art, die eine Geschichte erzählen sollen, da.
Beides hat seine Daseinsberechtigung und beide Seiten können viel voneinander lernen. Ich für meinen Teil stehe auf der Bühnenkampfseite, da mir (überspitzt gesagt) mehr daran liegt, eine Geschichte zu erzählen, als von einem Auto angefahren zu werden.
Du hast wahrscheinlich recht, daß mehr Stuntleute gebraucht werden. Aber Bühnenkampf ist in Deutschland eine Marktlücke, da er so unbekannt ist und das meiste, was man im Theater sieht, von Sportfecht "Abkömmlingen" und das meiste im Film/ Fernsehen von Kampfsport/ Stuntleuten stammt.
Der Bühnenkampf, den ich meine, ist das, was man zum Beispiel in den Vordergrundkämpfen von Troja sieht. Logisch, mit einem Spannungsbogen, sieht gefährlich aus, keine großen überflüssigen Bewegungen, individuelle Kampfstile. Der Swordmaster Richard Ryan kommt nicht vom stunt sondern von der Bühne und hat eine klassische englische/ amerikanische Bühnenkampfausbildung. Ich finde, den Unterschied sieht man. Okay, und er ist ein klasse Lehrer (bin da voreingenommen...)
So jetzt bin ich wieder still! Freue mich auf weitere Kommentare (oder Fragen?)!
Gruß,
Dörte