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epi*demic
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Beiträge: 239


New PostErstellt: 16.06.05, 21:19     Betreff: Re: nix los Antwort mit Zitat  

Jup! Also ich wäre ja dafür, dass wir uns dann einfach mal, zumindest kurz, treffen! Dann könnte man mal persönlich ein bisschen quatschen und so...

Ich weiß ja nich, wie das bei euch zzt. so mit den Rasmüssen aussieht... aber für die von euch, die auch schon ganz gespannt auf's neue Album warten, hab ich hier einen ganz aktuellen Artikel aus'm Orkus (hab ich selbst grad geschickt bekommen^^)

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Listening Session
The Rasmus

Stockholm, Nord/Hansen-Studios, 20.05.2005

Der Himmel über Stockholm zeigt sich Ende Mai in fast makellosem Blau,
nur vereinzelt schieben sich harmlose Schleierwölkchen vor die Sonne,
die das Thermometer für skandinavische Verhältnisse auf beinahe schon
hochsommerliche Temperaturen ansteigen lässt. Gitarrist Pauli
Rantasalmi streckt sich vor den, 20 Minuten vom Zentrum der
schwedischen Hauptstadt entfernt idyllisch an einem Flussufer gelegenen
Nord/Hansen-Studios gemütlich auf zwei Stühlen aus, um die wärmenden
Strahlen zu genießen, während Lauri Ylönen noch in der Erinnerung an
den vergangenen Abend schwelgt. Ein befreundeter Kinobesitzer hatte das
Quartett zu einer exklusiven Privatvorführung von Star Wars: Episode
III eingeladen, was noch immer ein entspanntes Lächeln auf das Gesicht
des Sängers zaubert und seine tiefgrünen, mit schwarzem Kajal
umrandeten Augen zum Leuchten bringt – nicht bloß, weil der 26-jährige
Finne ein begeisterter Krieg der Sterne-Fan ist, gleichzeitig stellte
der Kinobesuch auch eine willkommene Abwechslung zum Studioalltag dar,
schließlich verbringen The Rasmus bereits das gesamte Frühjahr in
Stockholm, um ihren mittlerweile sechsten Langspieler Hide From The Sun
aufzunehmen, aus dem nunmehr einer erlauchten Schar geladener Gäste die
ersten Höreindrücke präsentiert werden sollen.
Wie schon bei den letzten beiden Erfolgswerken Into und dem weltweit
mehr als 1,5 Millionen Mal verkauften Dead Letters, mit dem The Rasmus
vor zwei Jahren in Deutschland ihren endgültigen Durchbruch feiern
konnten, verlassen sich die vier jungen Herren auch bei ihrem
voraussichtlich am 12. September erscheinenden aktuellen Album auf das
Gespür des Produzentenduos Mikael Nord Anderson und Martin Hansen. „Wir
wissen einfach, dass wir ihnen vertrauen können“, begründet Lauri die
erneute Wahl. „Dennoch haben wir dieses Mal deutlich mehr Verantwortung
bei den Aufnahmen übernommen, während bei Dead Letters noch überwiegend
die Produzenten über den Sound entschieden hatten.“ Eine derartige
Äußerung legt natürlich die Vermutung nahe, dass sich die neuen Stücke
in zumindest teilweise verändertem Gewand präsentieren werden, was sich
dann tatsächlich bereits bei dem als ersten Track aus den Studioboxen
schallenden Lucifer’s Angel bestätigen soll, der zwar einerseits immer
noch typisch nach The Rasmus klingt und unverkennbares Hitpotenzial
aufweist, jedoch nicht nur durch das, eine mysteriöse Grundstimmung
erzeugende, horrorfilmartige Intro überrascht, sondern ebenso durch die
sehr rockigen Gitarrenriffs, welche der eingängigen Melodie und dem
starken Chorus einen markanten Stempel aufdrücken. „Bevor wir einen
Titel hatten, hieß das Lied bei uns auch einfach bloß Der Riffsong“,
lächelt Schlagzeuger Aki Hakala, der genau wie seine Bandkollegen
sichtlichen Gefallen an der neuen, merklich härteren Gangart von The
Rasmus findet, die sich beim folgenden Shot, das mit seinen im
positiven Sinne „schrägen“ Effekten direkt zu Beginn aufhorchen lässt,
fortsetzt. Präzises Drumming sorgt hier für Akzente und gibt das Tempo
vor, welches im zweiten Drittel kurz abbremst, bevor der Track mit
Einsetzen von Lauris prägnantem Gesang förmlich „explodiert“. Zugleich
sind in der Melodieführung aber auch traditionelle Elemente
auszumachen, die dem als möglicher Singlekanditat gehandelten Stück
während der Aufnahmen bandintern den Arbeitstitel Tango-Song
einbrachten. „Unterschwellig hat das Lied so ein gewisses
Tango-Feeling“, meint Aki. „In Finnland kommt man am Tango überhaupt
nicht vorbei, denn das war die Musik, die unsere Eltern zu Hause oft
gehört haben und mit der wir aufgewachsen sind.“
Neben den elterlichen Hörgewohnheiten sind es jedoch vor allem
anspruchsvolle und dramatische Filme, von denen sich The Rasmus beim
Songwriting häufig inspirieren lassen, wie der nächste Titel Dancer In
The Dark offenbart, der dem gleichnamigen Streifen des dänischen
Dogma-Regisseurs Lars von Trier gewidmet ist. Die von Lauri hoch
geschätzte isländische Sängerin Björk spielt darin die Hauptrolle, doch
war es vor allem die ergreifende Geschichte einer allmählich
erblindenden Mutter, die mit allen Mitteln darum kämpft, ihrem von
derselben Krankheit betroffenen Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen,
die den Frontmann so sehr berührte, dass er sie für seinen Text
aufgegriffen hat. Passend dazu ist auch das Lied von bewegender
emotionaler Intensität, versehen mit einem atmosphärisch sehr dichten
und dezent an den Horrorklassiker Der Exorzist angelehnten Pianointro,
das sich motivisch zwischen den einzelnen Gesangspassagen wiederholt,
die Lauri mit ebenso großer Leidenschaftlichkeit intoniert wie das
erneut sehr gitarrenlastige und mit einem straight nach vorne gehenden
Chorus ausgestattete Night After Night (Out Of The Shadows), das nicht
allein wegen der offensichtlichen Anspielung auf den bislang größten
Hit In The Shadows am klarsten an frühere Kompositionen der vier Finnen
erinnert.
Im Gegensatz dazu entpuppt sich Immortal als der wohl ungewöhnlichste
Track, den The Rasmus bis dato geschaffen haben, obgleich er bereits
vor knapp zwei Jahren beim gemeinsamen Jammen während der Tour
entstanden ist. Fast schon komplex in seiner Struktur, mit leicht
verzerrten Gitarren in den Instrumentalpassagen und heavy Riffs im
Intro, die effektvoll mit dem anfangs beinahe gehauchten und sich
stetig in seiner Intensität steigernden Gesang kontrastieren, benötigt
dieser geradezu epische und dramatische Song vermutlich als einer der
wenigen mindestens zwei Durchläufe, um sich dem Hörer völlig zu
erschließen, was Immortal allerdings nicht nur ungemein aufregend
macht, sondern anscheinend auch zum heimlichen Favoriten der vier Jungs
avancieren lässt, die zum Abschluss der Listening Session mit Dead
Promises unerwartet noch ein weiteres der frischen Stücke kredenzen,
das von A&R-Manager Lars zunächst als Hide From The Sun angekündigt
wird. „Diese Zeile kommt zwar im Text vor, aber irgendwie mag ich es
nicht, wenn ein Lied denselben Titel wie das Album trägt und es damit
quasi repräsentiert“, erläutert Lauri später die Umbenennung. Weitaus
besser gefallen ihm da schon die prominenten Gäste, die auf Dead
Promises vertreten sind, handelt es sich dabei doch um die befreundeten
Landsleute und Metal-Virtuosen von Apocalyptica, die sich somit für die
erfolgreiche Zusammenarbeit bei ihrem letzten Longplayer, auf dem Lauri
zu den beiden Single-Auskopplungen Bittersweet und Life Burns die
Vocals beigesteuert hatte, mit wunderschönen und mystisch anmutenden
Celloparts revanchieren, die dem ansonsten sehr rockig gehaltenen Track
eine ganz spezielle Gänsehautatmosphäre verleihen, welche durch Lauris
hier besonders variabel gestalteten Gesang, bei dem er gekonnt und
effektvoll mit den verschiedenen Facetten seiner unwiderstehlich rauen
Stimme spielt, noch verstärkt wird – ein furioses Finale, das
unweigerlich Lust auf mehr und bereits jetzt neugierig auf das
komplette Album macht, für das Frontmann Lauri geheimnisvoll lächelnd
selbst die mögliche Mitwirkung weiterer Musikerkollegen weder bejahen
noch verneinen mag.
Doch noch stecken The Rasmus mitten in ihrem kreativen
Schaffensprozess. Diverse Parts müssen eingespielt und aufgenommen
werden, ebenso stehen Mix und Mastering an, bevor sämtliche der
voraussichtlich 15 Titel in ihrer endgültigen Fassung vorliegen und die
Auswahl jener Stücke beginnen kann, die tatsächlich auf Hide From The
Sun vertreten sein werden, denn mehr als zwölf sollen es auf keinen
Fall sein. „Ungefähr 45 Minuten sind genau die richtige Länge für eine
Platte“, findet Bassist Eero Heinonen. „Alles, was darüber hinausgeht,
strengt beim Hören eher an, selbst wenn es sich um eine Greatest
Hits-Scheibe deiner Lieblingsband handelt.“ Schwer fällt ihnen die
Zusammenstellung der finalen Tracklist natürlich trotzdem, ebenso wie
die Entscheidung, welcher Song am besten für die, schon für den 29.
August geplante erste Singleveröffentlichung geeignet wäre, denn nach
monatelanger intensiver Arbeit fehlt am Ende oftmals die nötige
objektive Distanz. „Die ideale Methode wäre meiner Meinung nach,
sämtliche Lieder unseren Familien und Freunden vorzuspielen und die
Wahl ihnen zu überlassen“, schlägt Lauri eine denkbare Lösung vor. „Bei
Dead Letters hatten wir das große Glück, letztlich mehrere Singles
auskoppeln zu können. Es wäre schön, wenn uns das dieses Mal wieder
gelingen würde.“ In Anbetracht des unglaublichen Gespürs für präzises
Songwriting und absolut treffsichere Melodien, das die Finnen mit Hide
From The Sun erneut an den Tag legen, sollte einem solchen Ansinnen
eigentlich nichts im Wege stehen. Und verstecken müssen sich The Rasmus
mit ihrem jüngsten Werk nun wahrlich nicht, noch nicht einmal vor der
Sonne...
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Ich find, dat hört sich echt gut an...



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