Das innere Funknetz oder
Selten so gerannt
Eine Episode aus dem Purushaleben
Zum
Jahreswechsel 1983/84 hatten sich an der Maharishi International
University in
Fairfield, Iowa, USA, über 7000 Meditierende, Sidhas und
Gouverneure versammelt
– mehr als die Wurzel aus einem Prozent der
damaligen Weltbevölkerung. Damit
war zum ersten Mal der kritische
Schwellenwert erreicht, um durch
Gruppenkohärenz das gesamte
Weltbewusstsein positiv zu beeinflussen. Die Wirkung
der Kohärenz schlug
sich weltweit in steigenden Aktienkursen,
Friedensbekundungen der
Staatsoberhäupter, Rückgang von Gewalt und anderen
positiven Ereignissen
nieder. In den drei Wochen der Versammlung taute in aller
Welt das Eis
zwischen Fronten auf.
Im Februar
1984 ging die Purushagruppe, die jahrelang gemeinsam nach
innen gegangen war,
zum erstenmal wieder nach außen und zog in
Viererteams rund um den Globus, um
Führungskräfte aus Politik,
Wirtschaft und Wissenschaft mit Unterstützung der
örtlichen TM-Center
über den »Vorgeschmack auf Utopia« zu informieren – so
nannte Maharishi
die weltweiten Auswirkungen der ersten Versammlung von 7000
Experten der
Maharishi Technologie des Einheitlichen Feldes. An einem Sonntag
sollte
diese weltweite Informationskampagne über Wirkung und Nutzen des
Einheitlichen
Feldes – von Maharishi »Globaler Marsch«genannt – überall
gleichzeitig
eingeweiht werden. In Deutschland waren für diesen Tag
große Treffen in
Schledehausen und Wachendorf für Nord- und
Süddeutschland arrangiert, um den
»Globalen Marsch«mit den
Purusha-Viererteams für die deutschen Bundesländer
einzuweihen.
Am Freitag vor der Einweihung des »Globalen Marsches« saß
ich mit zwei
Dutzend deutschen Purushas noch in Washington, D.C. beim
Mittagessen.
Auf dem Weg von Fairfield nach Frankfurt hatten wir im MIU College
of
Natural Law übernachtet und warteten nun auf die Nachricht
unseres
Reiseleiters, wann der nächste Flug nach Deutschland ging. Die
Nachricht kam:
»Vor Sonntag kein Flug nach Deutschland mehr frei. Alles
ausgebucht.«
Im Speisesaal wurde es still. Das darf nicht wahr sein,
dachten wir.
Endlich brach einer aus meinem Team das Schweigen. »Dann mach ich
einen
Bummel durch die Stadt.« Andere folgten. Einer nach dem anderen
verließ
das Haus. Mit einer Handvoll Leuten blieb ich zurück.
Schließlich meinte unser
Reiseleiter: »Ich fahr mal direkt zum
Flugplatz. Vielleicht lässt sich doch
noch was machen.“
Eine halbe Stunde später rief er uns vom Flughafen an: »Eine
Gruppe
Japaner hat soeben ihren Flug storniert. Wenn alle 24 Mann Punkt drei
am
Flugplatz sind, können wir morgen in Deutschland sein. In spätestens
fünfzehn
Minuten müsst ihr ins Taxi steigen.«
Na also, dachten wir. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Die Handvoll
Leute, die im Haus geblieben waren, setzten sich zusammen
und
besprachen, was zu tun war. Jetzt hieß es, anderthalb Dutzend in der
Stadt
verstreute Purushas zusammenzutrommeln. Wie machte man das ohne
Handy?
»Durch Sankalpa, einen festen Beschluss«, schlug ich vor.
»Wir machen
einfach die Augen zu, meditieren für eine Minuten und wünschen uns
ganz
fest, dass alle sofort wieder her kommen. Durch das Feld des
Bewusstseins
sind wir ja alle verbunden.«
»Klar! Das Einheitliche Feld ist unser Funknetz!«
Keiner von uns zweifelte am Erfolg unsres stillen Wunsches.
Wir gingen
fest davon aus, dass wir in unserer Schweigeminute alle angefunkt
hatten
und jetzt bei jedem im Kopf die Sturmglocken läuteten. Wir liefen
durch
alle Zimmer, sammelten alles Gepäck der Gruppe ein und brachten es
zum Ausgang,
wo die bestellten Taxis warteten. Und tatsächlich: Wie
zufällig kreuzte einer
nach dem anderen aus der Stadt wieder auf, und
sobald ein Taxi voll war, brauste
es Richtung Flughafen davon.
Schließlich stand das letzte Taxi startbereit vor
der Einfahrt. Es
fehlte nur noch einer aus meinem Team. Ich sah auf die Uhr.
Schon eine
Minute über die Zeit! »Was mach ich bloß, wenn er nicht kommt?«
Da keuchte er um die Ecke.
»Einsteigen! Schnell«, rief ich ihm zu.
»Aber mein Gepäck ...«
»... ist schon im Kofferraum.«
»Was ist bloß ...«
»Los! Ich erklär dir alles auf der Fahrt.«
Im Taxi fragte er: »Wo fahren wir denn hin?«
»Zum Flughafen. Warum bist du eigentlich so gerannt?«
»Das frage ich dich. Ich bin gemütlich an den Schaufenstern
vorbei
geschlendert. Da hatte ich plötzlich ein brenzliches Gefühl und
dachte:
Geh zurück! Ich fing an zu laufen, rannte immer schneller. Bis
ich gerast bin wie verrückt. Ich dachte, ich verpasse
was. Als ich um
die Ecke bog, sah ich das Taxi und dich. Was läuft hier
eigentlich?«
Ich lachte: »Der Globale Marsch über Wirkung und Nutzen des
Einheitlichen Feldes.«
Dese Geschichte ist auch enthalten in dem Kurgeschichtenband:
https://www.alfa-veda.com/9783945004067-jan-mueller-reich-ueber-nacht.html