Merle
Gelegenheits-Mitglied
Beiträge: 31
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Erstellt: 16.10.07, 19:44 Betreff: Re: Gegensätzte ziehen sich an, oder? |
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Hey,
danke für das eine trotzdem sehr liebe Kommi. Es geht weiter. ^^
15. Das Wiedersehen
2 Monate später:
Mittlerweile war es September geworden und der Herbst zeigte sich. Es wehte ein kühler Wind in München, viele Bäume färbten sich und ließen ihre Blätter fallen.
„Es wird Zeit, dass er wiederkommt“, Leonie wandte sich zu Melanie, die gemeinsam mit ihr auf dem Balkon von Leonies Wohnung stand und sich von den letzten Sonnenstrahlen wärmen ließ.
„Holst du ihn heute Abend vom Flughafen?“
„Na klar. Wenn man jemand vermisst, den man liebt, dann können fünf Tage ganz schön lang werden“, stellte Leonie fest.
„Ja, ich weiß. Philipp freut sich bestimmt auch, wieder zu Hause zu sein, vor allem, weil sie von den Engländer so ein Klatsche bekommen haben und jetzt nicht mehr im UEFA Cup spielen. Ich glaube, du musst ihn wieder aufbauen.“
„Ja, das werd ich schon wieder hinbekommen. Jetzt lass uns erstmal in die Stadt gehen. Ich brauche dringend ein Kleid für den Ball am Wochenende. Ich hab echt keine Ahnung, was man zu so einer Vereinsfeier anzieht. Außerdem zeigen Philipp und ich uns dann zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Da hab ich echt Bammel vor.“
„Ach, Leo das packst du schon. Ich würde mal sagen, dann gehen wir jetzt gleich in die Stadt. Sonst sitzen wir heute Abend noch in einem Geschäft, weil du dich nicht entscheiden kannst“, beide lachten, bevor sie sich ihre Jacken und Schuhe anzogen und sich auf den Weg in die Stadt machten.
„Wollt ihr beiden eigentlich mal zusammenziehen?“, fragte Melanie, als sie die Fußgängerzone erreicht hatten und Ausschau nach einem Modegeschäft hielten.
„Ja, ich denke schon. Aber im Moment noch nicht. Wir brauchen beide noch unsern Freiraum und können nicht ständig aufeinander kleben. Wir sind so verschieden und dennoch ergänzen wir uns so gut, aber im Moment ist das einfach noch kein Thema“, erklärte Leonie und deutete auf ein Geschäft am Ende der Straße.
„Ich glaube, ihr macht da alles richtig“, Melanie hielt Leonie die Tür auf, bevor sie das warme und helle Geschäft betraten. Sofort kam ihnen eine Verkäuferin entgegen.
„Kann ich Ihnen helfen?“
„Ja, ich suche ein Ballkleid für einen sehr feierlichen Anlass“, erklärte Leonie.
„Ja, haben sie da bestimmte Vorstellungen?“
„Nein, eigentlich nicht.“
„Dann folgen Sie mir einfach mal“, bat die Verkäuferin, worauf Melanie und Leonie mit ihr eine kleine Treppe hinaufgingen.
Sofort suchte die Verkäuferin mit einigen Handgriffen Kleider in Leonies Größe heraus.
Kritisch betrachtete Leonie die Kleider. Eines gefiel ihr besonders gut. Es war rot und schimmerte im Licht in verschiedenen Farben. Es war ein Korsagekleid und mit einem Reisverschluss an der Seite schließbar. Vorne am oberen Teil waren bunte Steine angebracht, die ebenfalls leicht schimmerten. Oben lag es eng am Körper. Während es nach unten weit wurde.
„Dies hier würde ich gerne mal anprobieren“, Leonie zeigte auf das ausgewählte Kleid, die Verkäuferin gab es ihr und Leonie verschwand in der Umkleide.
Sofort fühlte sie sich wohl, als sie das Kleid über ihre Haut streifte und es passte wie angegossen.
Vorne hörte es leicht über dem Boden auf, während es hinten etwas länger war.
Leonie betrachtete sich noch einmal in dem Spiegel, bevor sie aus der Umkleide trat und Melanie um Rat fragte.
„Leonie, das Kleid steht dir wunderbar. Du siehst echt toll aus!“, Melanie kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und auch die Verkäuferin nickte zustimmend.
„Okay, ich glaube, das nehme ich. Das ist wirklich ein tolles Kleid. Meinst du es wird Philipp gefallen?“
„Der wird in Ohnmacht fallen“, Melanie strich Leonie’s neues Kleid glatt.
Nachdem sich Leonie umgezogen hatte und das Kleid bezahlt hatte, saßen die beiden in einem kleinen Café und schlürften ihren Cappuccino.
Plötzlich vernahm Leonie das Brummen ihres Handys.
„Landen in zwei Stunden. Hab dich so vermisst und bin froh heute Abend wieder bei dir zu sein.
Ich liebe dich!
Philipp“
Ein kleines Lächeln huschte über Leonies Lippen. Philipp hatte die SMS vor einer Stunde abgeschickt, ihr Blick wanderte auf ihre Uhr. Oh nein, nur noch 20 Minuten, dann würde Philipp landen.
„Melanie, ich muss los. Philipp landet in 20 Minuten“, eilig nahm sie ihren letzten Schluck Cappuccino und verabschiedete sich von Melanie.
Schnellen Schrittes machte sie sich auf den Heimweg, um dort mit Philipps Auto zum Flughafen zu fahren.
***
Philipp hatte währenddessen schon wieder festen Boden unter den Füßen und machte sich nun auf den Weg zum Rollband, um seinen Koffer zu holen.
In Begleitung von Poldi und Schweini wartete er ungeduldig.
„Und was macht ihr heute Abend und morgen an eurem freien Tag so?“, fragte Poldi.
„Schlafen“, kam es knapp von Schweini, der einen großen Gähner von sich gab.
„Ich hab was mit Leonie vor“, kam es von Philipp.
„Und ich muss morgen mit Monika das Kleid für Samstag kaufen gehen. Da sitzt ich wieder zwei Stunden nutzlos in einem Geschäft rum.“
„Ach komm, Poldi, so schlimm ist das auch nicht. Bei Sarah geht das immer schnell“, munterte Schweini seinen Kumpel auf, bevor sich die drei in Richtung Empfangshalle begaben.
*** Leonie steuerte den Wagen mit einem Affenzahn in die Tiefgarage, bevor sie die Treppen zur Ankunftsplattform hochsprintete und sich erst einmal orientieren musste.
Währendessen schaute sich Philipp suchend in der Halle um, Schweini und Poldi waren schon mit Monika bzw. Sarah verschwunden.
Enttäuscht ließ Philipp seinen Kopf hängen. Hatte sie ihn etwa vergessen?
Plötzlich spürte er zwei Hände vor seinen Augen und einen schnellen Atem in seinem Nacken.
Als er nun auch das Parfüm von Leonie roch, huschte ihm ein Lächeln über die Lippen.
„Leonie“, sprach er ihren Namen aus und drehte sich um.
Sofort schloss sie ihn in ihre Arme und küsste ihn lange und zärtlich.
„Endlich bist du wieder hier!“
„Ich hab dich auch vermisst und jeden Abend an dich gedacht.“
„Komm, ich will nach Hause, außerdem hab ich keinen Parkplatz im Parkhaus gefunden und an einer ungünstigen Stelle angehalten“, erklärte Leonie hektisch.
Hand in Hand gingen sie in die Tiefgarage.
Nach einiger Zeit waren sie schließlich in Philipps Wohnung angekommen. Leonie hatte ihm versprochen, heute Nacht bei ihm zu bleiben.
„Und wie war es denn sonst so in England?“, fragte Leonie, als sie dicht aneinander gekuschelt in Philipps Bett lagen.
„Eigentlich ganz lustig, bis auf die Niederlage. Und hier in München, gibt’s was Neues?“
„Nein, nicht, dass ich wüsste.“
„Außer, dass ich viel Stress hatte“, fügte Leonie hinzu, bevor sie sich aus Philipps Armen löste und aufsetzte.
„Soll ich dir mal mein Kleid zeigen für Samstag?“, fragte Leonie.
„Ja, gerne. Aber du musst es auch anziehen!“
„Okay, ich komm gleich wieder“, schnell griff Leonie nach der Einkaufstüte und verschwand im Bad.
„Tata“, nach wenigen Minuten stand sie wieder bei Philipp im Schlafzimmer.
„Wow“, Philipp hatte Mühe, seine Kinnlade oben zu behalten und das Atmen nicht zu vergessen.
„Ich stell mir das unglaublich schön vor. Du im schwarzen Anzug ich im Ballkleid und wir tanzen zusammen. Da fühl man sich gerade wie eine Prinzessin.“
Mittlerweile war Philipp aus dem Bett gekrabbelt und hatte langsame Musik eingestellt.
„Das können wir ja schon mal proben. Stell dir einfach vor, ich hätte einen schwarzen Anzug an.“
Philipp zog Leonie leicht an seinen Körper und legte seine Arme um ihre Hüften. Leonie verschränkte ihre Arme in seinem Nacken und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sofort begannen sie langsam zu tanzen.
Leonie schloss ihre Augen und sah viele Momente, die sie mit Philipp erlebt hatte.
Philipp küsste leicht Leonies Schultern, bevor er in ihre wunderschönen blauen Augen schaute.
„Ich liebe dich Leo.“
„Ich dich auch Phil.“
Ihre Lippen verschlossen sich zu einem erst zärtlichen, dann immer leidenschaftlicheren Kuss.
Schließlich begann Philipp den Reisverschluss von Leonies Kleid zu öffnen, während sich Leonie an Philipps Shirt zu schaffen machte.
Auch die restlichen Klamotten warfen sie auf den Boden, bevor sie zusammen ins Bett fielen.
***
Leonies Kopf lag auf Philipps nacktem Oberkörper und Philipps Hand streichelte die Schulter von Leonie.
Zusammen lauschten sie dem Regen, der auf das Dachfenster prasselte. Nur noch eine Kerze beleuchtete das Zimmer und als diese abgebrannt war, schliefen Leonie und Philipp Arm in Arm ein.
Vor dem blauen Auge, war schon der verletzte Arm doch das erste Tor Deutschlands schoss Philipp Lahm. Dich spielen zu sehn war ein Offenbarung, Philipp nie vergessen wir deinen Namen.
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