Virginia_0102
Gelegenheits-Mitglied
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Erstellt: 21.04.05, 18:32 Betreff: Re: Maybe our paths will cross again |
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So, euer Wunsch sei mir befehl. Ich habe mal wieder ordentlich in die Tasten gehauen um euch heute einen neuen Teil liefern zu können. Hoffe er gefällt euch so git wie die alten. Übrigens beim Zahnarzt war es nicht so schlimm wie erwartet viele liebe grüße und einen schönen Abend noch....
„Hey du Murmeltier aufwachen.“ Flüsterte Philipp am nächsten Morgen liebevoll in mein Ohr während er mir zärtlich einen Kuss auf die Wange drückte. Als ich meine Augen langsam aufschlug, saß er schon fertig angezogen neben mir auf dem Bett und beobachtete mich, wie ich langsam zu mir kam. „Du siehst echt süß aus wenn du so verschlafen bist.“ Sagte er und küsste mich gleich noch mal. „Es tut mir leid aber ich muss jetzt los. Will ja nicht auch noch zum Spiel zu spät kommen. Ich hab dir meinen Wohnungsschlüssel auf den Tisch gelegt. Melanie holt dich in einer Stunde ab, damit du vor dem Spiel noch auschecken kannst und deine Sachen zu mir bringen kannst. Sie fährt dann auch mit dir zum Spiel. Ja?“ „Ich glaube das waren zu viele Informationen auf einmal. Ich bin doch noch nicht mal richtig wach!“ protestierte ich und verzog mein Gesicht. „Ach mein kleiner Morgenmuffel, muss ich jetzt Mitleid mit dir haben?“ „Ja musst du, ganz viel sogar.“ Sagte ich und küsste ihn. „Musst du wirklich schon los?“ „Ja leider.“ „Willst du nicht lieber noch mal zu mir ins Bett kommen?“ „Du weißt dass ich das liebend gerne tun würde, aber die Pflicht ruft.“ „Oh ja der große Philipp muss los um die Welt zu retten.“ Sagte ich und musste lachen. „Nun machs mir nicht so schwer. Gib mir lieber noch meinen Glückskuss.“ Daraufhin küsste ich ihn und versuchte ihn dabei zurück zu mir ins Bett zu ziehen, aber es gelang mir nicht denn er durchschaute meinen Plan. Er sprang schnell auf und stemmte die Arme in die Hüften, musste aber lachen. „So hatten wir nicht gewettet, Fräulein Meyer!“ protestierte er „Sie spielen hier mit unfairen Mitteln, für so welche Versuche müsste es eigentlich schon die gelbe Karte geben!“ „Oh ich vergaß im Fußball heißt es ja immer : fair play!“ tat ich unschuldig „Nun mach schon, dass du rauskommst, ich drück dir die Daumen!“ „Bis dann Süße, wir sehen uns im Stadion!“ sagte er und ging zur Tür. Erst jetzt fiel mir auf wie glücklich Philipp zu sein schien. Wenn man genau hinsah, ging Philipp nämlich nicht zur Tür sondern schwebte. Tja Fußball war wohl wirklich sein Leben....! „Philipp?“ „Ja? Was kann ich denn noch für dich tun?“ „Ich bin stolz auf dich!“ sagte ich und warf ihm noch eine Kusshand zu. Er fing den Kuss ein, lächelte und zog die Tür hinter sich zu. Wann hatte Philipp noch mal gesagt dass Melanie kommt? In einer Stunde? Oh man dann musste ich mich echt beeilen. Ich sprang unter die Dusche, machte mich fertig und packte meine Sachen zusammen. In Windes Eile lief ich dann runter zur Rezeption, checkte aus und machte noch einen kleinen Schlenker zum Frühstücksbuffer. Wieder oben angekommen hatte ich gerade noch genug Zeit mir die Zähne zu putzen, denn kurz darauf klopfte es schon an meiner Tür. „Guten Morgen meine liebe.“ Sagte Melanie als sie mein Zimmer betrat. Auch sie hatte ausgesprochen gute Laune. Was war denn heute mit der Lahm Familie los?! „Guten Morgen. Man habt ihr alle gute Laune? Was ist denn passiert? Hat Präsident Bush endlich abgedankt und ich hab davon nichts mitbekommen?“ „Nein viel besser. Philipp spielt von Anfang an, er und unsere Eltern haben sich wieder vertragen und du bist wieder ein Teil der Familie. Sind das nicht genügend Gründe um gut drauf zu sein?“ sagte sie und nahm sich voller Elan meinen Koffer. „Doch sind es. Trotzdem verstehe ich nicht, dass ihr alle so glücklich seit, dass ich wieder mit Philipp zusammen bin. Ich meine ich hab ihn doch damals verlassen. Ihr müsstet mich doch hassen!“ stellte ich fest. „Man Christin wir lieben dich. Genauso wie Philipp dich über alles liebt. Außerdem waren damals an der Trennung ja auch zwei Schuld. Du hast nur die Notbremse gezogen. Und ehrlich gesagt glaube ich auch dass mein Brüderchen es damals zum größten Teil verbockt hat und nicht du. Komm lass uns gehen!“ Verwundert blickte ich sie an. Ich war also relativ unschuldig an der Trennung damals? Na ja das war bestimmt Ansichtssache, sagte ich mir und verschloss die Tür hinter mir. Melanie und ich fuhren zu Philipps Wohnung. Natürlich redeten wir, wie es für Frauen nun mal üblich war über Gott und die Welt. Kurze Zeit später schloss ich Philipps Wohnungstür auf. Es war eine Wohnung direkt unterm Dach, somit verwinkelt, aber trotzdem groß und hell. Sie gefiel auf Anhieb. „Sag mal Melanie, hast du beim einrichten geholfen?“ fragte ich sie und versetzte ihr einen zaghaften Stoß in die Rippen. „Ja hab ich. Aber nur ein kleines Bisschen. Philipp hat wirklich einen guten Geschmack entwickelt.“ Ich sah sie prüfend von der Seite an „Na gut ich gebs zu, ja ich hab die Wohnung eingerichtet.“ Und wir beide mussten lachen. Langsam ging ich durch alle Räume und begutachtete jeden Winkel. „Melanie du hast wirklich dein bestes gegeben. Es ist echt schön hier!“ musste ich sie loben. „Ach danke. Aber weißt du einrichten macht immer so viel Spaß. Ich bring deinen Koffer schon mal eben ins Schlafzimmer, ja?!“ „Klar weiß ich das einrichten Spaß macht. Warte ich komm eben mit!“ Das Schlafzimmer war der einzige Raum den ich noch nicht gesehen hatte. Gespannt lief ich also Melanie hinterher. In Philipps Schlafzimmer stand noch immer, das mir bekannte Bett. Nur mit dem Unterschied, dass als ich noch mit ihm zusammen wohnte, zwei Decken darauf lagen. Selbst der Nachtisch war der selbe. Ein Gefühl von alten, schönen Zeiten umschlang mein Herz und irgendwie hatte ich einen Kloß in der Kehle. „Christin, schau mal dort drüben hin!“ forderte mich Melanie hinaus und deutet auf den alten Nachttisch. Ich ging hin, setzte mich auf sein Bett und nahm den Bilderrahmen vom Nachttisch in die Hand. Auf dem Foto waren Philipp und ich abgebildet. Es war schon etwas älter und zeigte uns am Strand von Portugal bei der EM 2004. Ich strich über die Oberfläche und starrte es weiterhin an. Man waren wir damals glücklich gewesen, erst nach diesem Urlaub ging langsam aber sicher alles den Bach hinunter. Philipp hatte mehr und mehr Termine, Verpflichtungen, nahm sich oft zu ernst und fing an mit anderen Mädchen zu flirten. Ich fühlte mich in Stuttgart nie ganz wohl, ließ meinen Frust über die anfänglichen Misserfolge oft an ihm aus, musste härter arbeiten und vernachlässigte unsere Beziehung nicht weniger als er. „Alles in Ordnung?“ fragte Melanie vorsichtig. Sie hatte sich neben mich gesetzt und legte nun einen Arm um mich. Ich räusperte mich. „Klar ist alles in Ordnung. Ich hab nur eine Frage,..... hat er dieses Foto schon lange hier stehen, oder erst seit ein paar Tagen?“ „Er hat es schon immer dort stehen. Glaub mir! Er hat dich nie ganz vergessen, genauso wie du ihn nie ganz vergessen hast.“ „Ja du hast Recht. Ich habe ihn nie ganz vergessen, auch wenn ich es immer wollte. Warum wollte ich mir selber nur beweisen, das ich alles so gut alleine kann, dass ich ihn nicht brauche und dass ich mich erneut verlieben kann? Weißt du ich versteh mich selber nicht mehr. Ole gibt mir alles was ich will und trotzdem muss ich ihm das Herz brechen und ihm beichten, dass ich ihn im Prinzip nur gebraucht habe, um mir selber zu beweisen wie toll ich doch bin. Warum hab ich Philipp bis heute nicht gesagt, dass ich ihn nie vergessen habe?“ „Als erst mal, bist du nicht so doof wie du dich gerade darstellst! Jeder muss sich manchmal etwas beweisen. Das man auf diesem Weg Menschen weh tut sieht man immer erst hinterher. Mach dir also keine Vorwürfe. Tja und dafür, dass du Philipp bis heute nicht gesagt hast, dass du ihn nie vergessen hast, hab ich auch keine Erklärung. Aber dir fällt es doch generell schwer über deine Gefühle zu sprechen oder?!“ „Ja das tut es. Nur Philipp hätte es wirklich verdient zu wissen wie ich für ihn empfinde. Gut er weiß, dass ich Gefühle für ihn habe, aber er weiß nicht wie sehr ich darunter gelitten habe, dass ich ihn vermisste. An jeder Ecke und Kante fehlte er und jedes Mal war ich zu stolz ihn anzurufen und endlich mal ehrlich zu sein! Verstehst du?!“ „Ich verstehe dich nur zu gut weil es mir oft genug auch so geht wie dir. Sag ihm am besten heute Abend, was du mir gerade gesagt hast und du wirst sehen wie glücklich ihn das alles macht. Vergiß nie er liebt dich viel mehr als du glaubst!“ „Ich weiß nicht...“ „Ich aber. In diesem einen Jahr wo du weg warst, gab es für ihn immer nur ein Gesprächsthema, dich! Wenn auch nur das Wort „Dänemark“ oder „Kopenhagen“ fiel kam immer die Frage „Wie es Christin jetzt wohl geht?“. Vertrau mir und gib dir einen Ruck, ja?“ fragte sie mich und lächelte mich zuversichtlich an. „ Ja wird ich tun. Versprochen!“ Wir lachten beide, gingen in die Küche und kochten uns einen Kaffee um unsere weiteren Mädchengespräche nicht auf dem Trockenen weiter führen zu müssen. Als wir uns allerdings noch schnell was zum essen machen wollten, mussten wir entdecken, dass der Kühlschrank fast komplett leer war. Also zogen wir uns an und machten noch einen kleinen Einkauf bevor wir ins Stadion fuhren. Im Stadion angekommen, nahmen wir unsere Plätze ein. Ich merkte wie sich meine Magen zusammen krampfte. Ich glaube ich war aufgeregter als Philipp selber. Man er musste heute einfach Glück haben, es musste einfach klappen. Es war seine Chance, die ich ihm über alles gönnte. Gerade ein Mensch wie Philipp hatte es halt verdient eine neue Chance, egal ob ihm Fußball oder Liebesleben zu bekommen.
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