Liebe Jutta, nach Gerechtigkeit kannst Du in unserem Rechtsstaat nicht fragen.
Ich habe einmal in einer Fernsehsendung gesagt, wenn die Mörder von Jeannine entlassen würden, wüsste ich noch nicht, was ich machen würde.
Das wurde als Drohung aufgefaßt und ihr Freund Tobias Sandkamm, heute Tobias Beenen erhielt eine geschütze Adresse. Wir waren über Jahre nicht in der Lage, unsere Forderung zuzustellen, d.h die eidesstattliche Versicherung durchführen zu lassen. Wir haben einen Teil der Summe an den Verein "Opfer gegen Gewalt" von Frau Kahl in München abgetreten, selbst dieser Verein, der ja gar kein Interesse daran hatte, den Mördern an den Kragen zu gehen, bekam die Anschrift nicht.
Durch einen Zufall kam ich dann von hier aus daran und jetzt arbeitet die Creditreform daran und alle drei Jahre müssen sie die eidesstattliche Erklärung abgeben, es ist nur eine kleine Genugtuung, aber ich weiss, dass sie dadurch nicht normal leben können, wenn man auf diesen Listen steht, bekommt man weder Kredite und es hat auch sonst Folgen, die unangenehm sein können.
Solange ich lebe, werde ich diese Massnahme alle drei Jahre durchführen lassen, sie sollen immer an ihre unmenschliche Tat erinnert werden.
Soweit zur Gerechtigkeit, den Mördern alle Vorteile, den Opfern und ihre Angehörigen nur Schmerz und Trauer.
Liebe Grüsse,
Karin immer in Gedanken bei Jeannine