Hallo Ihr alle,

Katharina hat bestimmt so manches Mal hinten anstehen müssen als Lena immer krank war, doch ich habe mich echt bemüht immer mit ihr zu reden, ihr alles zu erklären, soweit es mir möglich war, aber auch ich bin oft an meine Grenzen gestoßen. Die drei Jahre waren für alle verdammt hart aber auch wunderschön.

Katharina hatte eine Beziehung zu Lena die man eigentlich nicht beschreiben kann.

Ich verschweige meine Trauer vor Katharina nicht, wir weinen auch mal zusammen oder sie sieht mich weinen. Dann geht sie aber, meist und ich habe dann das Gefühl das ich stark sein muss und ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten muss. Wir können auch zusammen kuscheln. Als ich das letze Mal sie auf unseren Deal ansprach. Das wir noch Ostern mal reden oder sie eben zum Psychologen geht, saßen wir auch zusammen am Boden. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich Lena genauso vermisse, das wir da alle tun. Habe ihr auch angeboten den Geburtstag dann gar nicht zu feiern wenn sie nicht will, habe aber keine Antwort bekommen, Ich habe auch gesagt dass sie immer zu mir kommen kann. Und das weiß sie auch. Aber sie kann noch nicht zu mir kommen und mit mir zu reden. Leider.

Ich sage ihr dann in unserem einseitigen Gespräch immer das es gar nicht geht das sie Lena vergessen kann, denn sie war ja fast drei Jahre bei uns. Ich merke auch das sie nach unserem Gespräch, besser gesagt ich rede sie hört zu, nachdenkt und sie schon aufnimmt was ich zu ihr sage, doch sie antwortet halt einfach nicht drauf.

Das Thema Psychologe habe ich erst mal abgehackt. Ich denke dass es einfach nichts bringt immer wieder davon anzufangen. Sie will nicht, denn sie weiß ja was sie da erwarten würde. Daher müssen wir es akzeptieren. Denn ich will sie zu nichts zwingen. Sie würde auch dort nicht reden, denn wenn unser Katharina nicht will, macht sie es nicht, sie ist sehr stur aber auch unheimlich selbstbewusst. Und die Pubertät tut ihr übriges dazu.

Ich denke nicht dass Katharina sich alleingelassen fühlt. Denn ich bin eigentlich immer für sie da und merke ja auch wenn es ihr schlecht geht. Aber ich glaube ich muss lernen sie mehr auf mich zukommen zu lassen als umgedreht. Ich hoffe dass die Zeit uns helfen wird.

Heute hat Katharina das erste Mal Zoe mit in ihr Zimmer genommen, davor war sie zwar erst mal für 2 Stunden verschwunden, doch Zoe mit zu nehmen das gab es noch nie. Und als die beiden aus dem Wohnzimmer nach oben gingen hörte ich wie sie zu Zoe sagte wir gehen nun Musik anhören. Es wurde mir ganz warm ums Herz denn dass hast sie immer Stundenlang mit Lena gemacht. Meine Schwiegertochter und ich haben uns nur angesehen und im selben Moment dasselbe gedacht. Ein erster Schritt auf Zoe zu. Vielleicht hat mein reden doch was in Katharina bewirkt und sie hat zumindest darüber nachgedacht, da sie Zoe nicht für das bestrafen kann wofür sie nichts kann. Sie hat dann sogar noch im Wohnzimmer mit ihr gespielt als sie wieder unten waren.

Also habe ich auch wieder eine bisschen Mut bekommen, dass wir das alle zusammen schaffen werden. Und Katharina einfach nur mehr Zeit braucht als wir alle glauben.

So nun gehe ich mal ins Bett es ist schon fast 2.00 Uhr.

Gruß Iris

Hallo Lisa,

darf ich mal fragen wie alt du bist?

Katharina hat einfach Angst wenn sie zum Psychologen geht, dass sie dann an Lena denken kann und es irgendwann ist wie es ist und sie damit leben kann. Das will sie momentan einfach nicht zulassen. Denn damals mit dem Unfall war es ja auch so, sie konnte keine Sirenen mehr hören, ein Krankenwagen löste Panik bei ihr aus und blaue Autos, ( es war ein blaues Auto da in Ihr Tür gefahren ist) waren der Horror. Sie hat gelernt dass der Unfall zu Ihrem Leben gehört und auch immer in Ihrem Leben real sein wird. Aber sie hat auch gemerkt dass sie heute darüber reden kann als wäre es das normalste auf der Welt. Und genau davor hat sie Angst. Das Lenas Tod zur Normalität wird, das sie lernt damit zu leben, das Lena nicht mehr da ist, das will sie aber momentan noch nicht, sie will Lena vermissen denn dann ist sie ihr viel näher. Sie sagt es zwar nicht so, doch wenn ich mit Ihr rede merke  ich an Ihrem Verhalten das ich mit dieser Version recht habe.

Gruß Iris

Sieh dir mal das Foto an dann kannst du erahnen was Katharina für eine Beziehung zu Lena hatte.

Liebe Iris,

ich denke ihr seit auf dem richtigen Weg.

Katharina möchte trauer fühlen wenn sie an Lena denkt, das ist wie eine Verbindung die sie zu Lena hat, das ist OK.

Auch möchte sie durch ihr "nichtfeiern" Lena zeigen, wie sehr sie ihr fehlt.

Wahrscheinlich braucht sie diese Gefühle für ihre Trauerverarbeitung.

Eine wunderschöne Beziehung hatten die beide.