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Magieschule - Lenk
Online-Hexenschule, Grundlagen der Magie, Numerologie, Divinationssysteme
Hier können sich Hexen und Heiden austauschen und von einander lernen. Außerdem gibt es einen Schulbereich, wo kostenloser Online-Unterricht zu Grundlagen der Magie, Numerologie, den Runen, zu Ritualen, zu Kräutern, zu den Jahreskreisfesten, zum Kartenlegen, zur Aromatherapie, zur Spiegelmagie usw. stattfindet. Genaueres erfahrt Ihr im Bereich "Infos / News". Weitere Klassen bzw. Seminare sind in Vorbereitung.
Weiterhin findet man noch interessante Themen, wie: Kräuterkunde, Astrologie, Rituale, Hexen, Edelsteine / Heilsteine, Astralreisen, schamanische Reisen, luzides Träumen, Traumdeutung, die Jahresfeste (Jul, Imbolc, Ostara, Beltane, Litha, Lughnasad, Mabon, Samhain und natürlich die Vollmondfeste), die vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft), Mythen, übersinnliche Erlebnisse, Jenseits, Wesenheiten (Götter, Göttinnen, Feen und andere Naturgeister, Dämonen usw.), Divinationssysteme (Kartenlegen, Runen, Pendeln usw.), Reiki, Räucherungen und noch einiges mehr.
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Autor |
Beitrag |
Benu
Dozent
Beiträge: 32
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Erstellt: 14.11.12, 17:32 Betreff: Re: Schamanische Arbeiten / Dunkler Pfad / ChaoTao |
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Hi Netmil!
Zitat: Netmil
was verstehst du unter "dunkel"? |
Ich habe dies zum einen im Eingangspost versucht ein wenig auszudrücken. Der dunkle Pfad (im Gegensatz zum Pfad des Lichts) ist zum Teil eine andere Arbeitsweise, zum anderen auch eine grundsätzlich andere Weltansicht. (wobei dunkel/hell, schwarz/weiß, böse/gut letztendlich nur Begrifflichkeiten als Hilfsmittel der Differenzierung sind). Ich versuche das mal mit einem Beispiel (und kabb. Korrespondenzen) zu verdeutlichen. Ein klassisches Beispiel für den lichten Pfad ist der Weg der christlichen Mystik. Es wird angenommen, dass der Mensch früher Teil Gottes (Ain) gewesen ist (Adam und Eva im Paradies, Yesod). Doch die Menschen haben sich versündigt (die Schlange) bzw. göttlichen Geheimwissen wurde an die Menschen weitergegeben (Luzifer). Dadurch kam es nach einiger von mehreren Ansichten zum Fall der Menschen. Sie wurden aus dem Paradies vertrieben auf die heutige Erde (Malkuth). Der Mensch ist also vom Göttlichen getrennt und der christliche Mystiker versucht durch Reinheit, Einhaltung von Gottes Worten, durch Meditation, Kontemplation, Läuterung, etc. wieder sich dem göttlichen anzunähern, sogar über das damalige Paradies hinaus, bis er wieder mit dem ursprünglich Göttlichen vereint ist. Man geht quasi davon aus, dass vom Ursprung her noch eine Art Verbindungsstück zum Menschen besteht, der ihn mit der göttilchen Quelle verbindet. Durch Gebete und die Arbeit mit lichten Wesen/Engeln wird diese Verbindung gestärkt, in dem man dem Göttlichen mehr Raum innerhalb seines Bewusstseins zur Verfügung stellt. Der Weg des Lichts (keine Verallgemeinerung, sondern speziell hier in dieser Definition) ist somit ein Weg der Einschränkungen, der Gebote und Verbote, sowie der Rückkehr zur Einheit mit einem Ursprung/Quelle, dem göttlichen Bewusstsein.
Aus luziferischer Sicht lief das ein wenig anders. Hiernach waren die Menschen im Paradies „Gefangen“, weil sie durch die göttliche Anwesenheit geblendet von der Realität waren. Das wird noch dadurch bestärkt, dass Gott ihnen verbietet, vom Baum der „Erkenntnis“ zu essen. Doch die Schlange verhilft Ihnen dabei sich selbst als Menschen zu begreifen, die Realität zu erkennen, was Gott natürlich nicht gut findet und die Menschen dadurch aus dem Paradies in die knallharte Realität abgeschoben werden. Auf dem dunklen Pfad versucht man sich in die Gegenrichtung zu bewegen, weiter von der göttlichen Quelle weg. Man spricht allgemein davon, dass die Realität ja eine Illusion sei. Während der lichte Pfad weiß, dass alles nur eine Illusion ist (buddhistisch Maya) setzt sich jemand auf dem dunklen Pfad direkt hiermit auseinander. Er lässt sich nicht von seinen Ängsten befreien, er setzt sich aktiv mit ihnen auseinander und nimmt sie an. Er lernt (seine inneren) Dämonen kennen und akzeptiert sie als Teil von sich, wodurch er die Kontrolle über sie erlangt. Indem er in die Tiefen vordringt und sich von der göttlichen Quelle abwendet, wird auch die Verbindung hierzu immer schwächer, bis er die Möglichkeit hat, diese endgültig zu trennen und sich als eigener Gott über sein eigenes Universum zu begreifen (indem er den göttlichen Funken weiter fortträgt). Wird auch sehr nett in einer Ritualformel ausgedrückt: „I am the flame that burns in every heart of men and in the core of every star. I am life and the giver of life yet therefore is the knowledge of me, the knowledge of death. I am alone, there is no god where I am.“ Der dunkle Pfad ist daher eher ein Pfad für Individualisten, wie es auch in Crowleys Liber Al vel Legis unter „Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern“ benannt ist.
Natürlich kann ich jetzt nicht sagen: Das ist immer so. Vieles der oben aufgeführten Beispiele können auch anders ausgelegt sein, aber ich hoffe, dass dieses kurze Beispiel in etwa erläutert (auch wenn man in magischen Kreisen nicht so gern christlich denkt ^^) was gemeint ist.
Zitat:
und warum ist für dich die Arbeit mit nordischen Göttern und die Arbeit Seidr dunkel? |
Nicht generell, es kommt auf die Art an. ;-) Bspw. Odin wird gerne als Vertreter für den dunklen Weg genommen. Er als ursprünglicher Zauberer hat sich die göttlichen Geheimnisse geholt und sich selbst zum Gott benannt. (Jetzt nur grob gesagt, wobei es natürlich viele Ansichten über die Hintergründe der Edda gibt, je nach Auslegung.) Hel ist eine saturnische Göttin (Saturn als Planet der Strenge und der Prüfung). Durch ihre Position als Herrin des Totenreichs (als Psychopompos) bekommt sie initiatorischen Charakter, denn der eigene Tod und die Neugeburt (wenn auch Symbolisch) ist ein oft wiederkehrendes Thema im Bereich des dunklen Pfades und findet sich in vielen anderen Kulturen oder magischen Ansichten wieder. Auch hier geht es wieder um das „darüber hinaus“, über den Tod. Zudem kann der Tod auch als Fallenlassen der menschlichen Hülle gesehen werden, wonach das reine Bewusstsein frei und ungebunden ist. Auch wird Hagalaz mit Hel assoziiert, die Chaosrune, die Wandlungen durch das Brechen festgefahrener Strukturen ermöglicht. Ähnlich sieht es auch mit dem Seidr oder Runen aus, alles eine Frage der Ansicht und der Arbeitsweise.
Auch das Brechen von Strukturen, Angewohnheiten, gesellschaftlichen Konventionen, etc. kann teil dieses Weges sein. Im ursprünglichen Vamachara Tantra geht das soweit, dass die Yogis (eigentlich streng vegan) sich Leichen aus dem Ganges ziehen, mit ihnen verkehren und/oder sie essen, Alkohol trinken, etc. (Stichwort: Aghori). Dass das in unseren Breitengraden nicht so gut ankommt (sicherlich zurecht ) ist natürlich klar und es würde garantiert nicht Teil der Praxis sein, eine Leiche auszubuddeln und ein Barbecue zu veranstalten. ^^ Dagegen könnte man sich schon eher buddhistischen Meditation der Chöd/Cö-Linie bedienen, in denen man sich selbst (meditativ!) zerstückelt und die „Mahlzeit“ an dämonische Wesen verteilt. ^^
Klingt alles ein wenig böse? Schwarzmagisch? Oder vielleicht einfach nur: anders? ^^ Genau das ist es nämlich, es ist „der andere Weg“. Der Weg mit der Gesellschaft zu brechen (was nicht immer einen Konflikt bedeutet, sondern einfach das Hinterfragen von bspw. Moralität) und sich als Individuum, als eigene Gottheit im eigenen Universum zu begreifen.
Grüßle Benu
[editiert: 14.11.12, 17:38 von Benu]
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