Velence
loving Lindsey ![](http://files.syk.de/c/img/rank/0.gif)
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Erstellt: 06.02.04, 20:24 Betreff: Re: Generalprobe |
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Teil 2
„Ihr hättet abschließen sollen.“, sagte eine allen bekannte Stimme mit einem Unterton eines Schmunzelns. Kurzerhand legte Angelus den Lichterschalter um und sah dem breitgrinsenden Spike in die Augen. „Ich habe gehört, Angelus ist wieder da. Das kann ich mir nun wirklich nicht entgehen lassen.“ Meister und Zögling fielen sich in die Arme, während Gabriel entnervt die Augen verdrehte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt - obwohl Spike angenehmer war als Darla.
Dann blickte der Wasserstoffblonde den anderen Blonden an. „Dich gibt es also auch noch.“, sagte Spike. Er beugte sich zu ihm vor, um Gabriel scheinbar seinen Lippen auf dessen Wange zu drücken, aber er flüsterte nur etwas in sein Ohr: „Weißt du, Gabriel, ich war schon vor dir ein Vampir und werde es auch noch nach dir sein.“ Dann lehnte sich Spike wieder zurück.
„Freut mich auch, dich zu sehen, Spike!“, murmelte Gabriel.
„Fehlen nur noch Dru und Darla.“, sagte Angelus in bester Laune. Dafür fing er sich einen bösen Blick von Gabriel ein. „Okay, dann lasst uns jetzt schlafen.“, sagte er ablenkend.
„Genau.“ Spike sprang auf das Bett und ließ sich nach hinten fallen. „Worauf wartet ihr?“ „Darauf, dass du deinen Mantel und den Rest auszieht, aber bitte, wenn du so schlafen willst.“, feixte Angelus. „Zu Dritt in einem Bett?“, mischte sich der Jüngste ein. „Morgen besorgen wir uns ein anderes Zimmer, versprochen.“, sagte Angelus, um seinen Gefährten gnädig zu stimmen. „Aber für heute muss es eben reichen.“
Am folgenden Abend wachte Gabriel zufrieden grummelnd auf. Er hatte recht gut geschlafen und vergessen, dass Spike auch mit Bett lag. Er steckte seinen Arm suchend nach rechts aus. Es musste ein Stück rüberrollen, ehe er seinen Kopf auf die kalte Brust legen konnte. Er rutschte noch ein Stück näher und strich mit seiner Hand über den Bauch seines Liebsten.
Seine Hand wanderte an der linken Seite weiter runter bis zum Hüftknochen und kroch weiter und die Boxershorts. „Mh, du bist kleiner geworden?“, murmelte Gabriel feststellend. Er hörte ein angenehmes Schnurren und schreckte plötzlich hoch. „Spike, verdammt.“ Schnell zog er seine Hand zurück, sprang aus dem Bett und warf die Bettdecke über den Vampir. Die Badezimmertür war mit einem Knall zu.
„Du hättest ruhig weitermachen können.“, rief ihm Spike laut hinterher, während er sich erst mal streckte. „Und was heißt hier kleiner?“, nuschelte er empört. „Kleiner! Du hast doch keine Ahnung. Bisher hat sich noch niemand beschwert.“, redete er weiter.
Schließlich stand er auf und zog sich an. Dann öffnete er erst mal den Blick nach draußen. Sie hatten die Fenster für den Tag lichtdicht verbarrikadiert. Er öffnete das Fenster, hörte die Grillen und roch irgendwelche Blumen, dessen Geruch mit dem Wind zu ihm getragen wurde.
Da Gabriel wohl so schnell kein Wort mit ihm wechseln würde, beschloss Spike sich um sein ‚Essen’ zu kümmern. Vielleicht traf er Angelus und sie konnten zum Jagen, ganz wie in alten Zeiten. Er schloss die Tür hinter sich und ging den Flur hinunter zum Fahrstuhl. In der Lobby blieb er kurz stehen. Am anderen Ende sah er eine Frau mit roten Haaren, schüttelte dann aber den Kopf. Das war unmöglich. Als er einen genaueren Blick auf sie werfen wollte, war sie aus seinem Blickfeld verschwunden.
Vor dem Eingang wehte der laue Sommerwind ihm ins Gesicht. Er atmete die Luft genüsslich ein, denn Spike liebte diese Art von Nächten. Er zog ein Päckchen Zigaretten aus seiner Manteltasche und überlegte, wo er Angelus finden könnte. Vergeblich kramte er nach einem Feuerzeug.
„Verdammt!“, fluchte er und entfernte sich mit wütend großen Schritten vom Motel. Da entdeckte er eine Frau, die ihm entgegenkam. Sie war schätzungsweise Ende dreißig, mit braunen, kurzen Haaren und einem Businessoutfit. Sie lächelte freundlich, als er sie ansprach. „Verzeihung, Sie haben nicht zufällig Feuer für mich.“, schleimte er. Er hielt seine Zigarette hoch. „Sicher.“ Die Frau öffnete ihre Handtasche, zauberte ein kleines Feuerzeug hervor und befeuerte damit seine Zigarette. Sie blickte ihn auffallend an.
Eigentlich war er zu schlecht gelaunt, um eines seiner Spielchen mit der Frau zu spielen. Und möglicherweise auch noch mit ihr zu flirten. Spike trat vor und küsste ihren Hals. Seine Zunge fuhr über die Haut, die salzig schmeckte. Die Brünette gluckste und fasste ihn an seinen Arsch. Das geht jetzt aber zu weit, dachte der Vampir und biss zu. Die Frau machte noch einen erschreckten, verschluckten Atemzug. Als Spike genug hatte, ließ er sie ins Gebüsch neben dem Fußweg sinken.
Argh, die nette Tour ist wirklich nicht mein Fall, dachte er und schüttelte sich. Er musste endlich Angelus finden. „Engelchen.“, rief er frohlockend, während er weiter ging, auf der Suche nach seinem Meister.
Gabriel hatte derweil auch schon seinen Durst gestillt und erholte sich nun im hauseigenen Pool hinter dem Gebäude. Er schwamm ein paar Runden. In der Nähe hörte er sich zwei Menschen unterhalten. Eigentlich war nach Mitternacht hier nicht viel los. Im Mondlicht konnte er zwei Männer um die zwanzig auf den Pool zu gehen sehen.
Er schwamm weiter, während die beiden sich an den Rand setzten und die Beine ins Wasser baumeln ließen. „...... Mir reicht es allmählich. Ich habe keine Lust mehr.“, murrte der braunhaarige Junge. Der andere seufzte, da er sich die Geschichte schon lange genug angehört hatte und er nichts mehr zu sagen wusste. Er spielte mit den Füssen im Wasser. „Schon gut, ich sag nichts mehr, ich hab’s ja auch über. Musste es wohl nur mal loswerden.“
Der andere erwiderte etwas, aber Gabriel bekam nichts mit, da er tauchte und dann zur Leiter schwamm. Er ging zu seinen Kleidern und den beiden rüber. „Hey.“, sagte er und schaute die beiden neugierig an. „Hi.“, sagte der erste mit den raspelkurzen Haaren. Der schlechtgelaunte murrte ebenfalls ein Hi. „Wie heißt ihr?“, fragte er neugierig. Wenn sich Spike und Angelus schon amüsierten, dann konnte er das auch, und schließlich waren die beiden ja in seinem Alter – fast, nach menschlichen Jahren gerechnet.
„Niccolo, kurz Nic.“, antwortete der erste. „Alexander, aber alle sagen Xander.“ Er fuhr sich durch seinen verwuschelten Haare. „Aber bitte“, er erhob die Stimme „könntest du dir bitte etwas anziehen?! Sonst werde ich noch blind.“ Er hob die Hand vor die Augen, nachdem er den Vampir angesehen hatte. Nic lachte und schaute auf seinen Füße. „Also, ich meine, nicht das du schlecht aussiehst.“, stotterte Xander. „Ähm, nicht, dass ich auf Männer stehen würde. Also, uhm, du weißt, was ich meine.“ Zum Glück konnte man nicht sehen, wie rot er wurde.
„Ja, das sollte ich vielleicht machen.“, erwiderte Gabriel schmunzelnd.
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