DarknessEmotions
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Erstellt: 22.02.04, 14:19 Betreff: Fehler eines Fluchs Teil 11 |
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Ich wünsche euch allen viel Spaß mit diesem Teil:
Fehler eines Fluchs Teil 11
Leerstehendes Haus in der Nähe der Villa
Connor beobachtet die kämpfenden Vampire schon seit einer Stunde, welche sich immer noch verbissen prügeln. Er wundert sich, dass die beiden so viel Energie haben, weil sie so hart auf einander losgehen. Aber man kann erkennen, dass sie langsam schwächer werden, denn mittlerweile treffen ihre Schläge und Tritte ab und an ihr Ziel. Vorher haben sie ihre Angriffe gegenseitig scheinbar locker abgeblockt und nur durch Zufall mal einen Treffer gelandet, aber nun zeigt sich so langsam, wer letztendlich der Stärkere sein wird. Aber noch kristallisiert es sich nicht heraus, denn beide stecken scheinbar spielend eine Attacke des jeweils Anderen weg und ihre Gegenangriffe sind von der Härte her, fast identisch. Sie scheinen sich fast ebenbürtig zu sein, weswegen man den Gewinner schlecht bestimmen kann. Connor glaubt aber zu erkennen, dass der platinblonde Vampir deutlich mehr Kampferfahrung zu haben scheint, denn man kann es eindeutig an seinen grazilen Bewegungen erkennen. Trotzdem würde er ihn nicht als Gewinner einstufen, denn die Vampirin scheint auch schon einiges an Übungsstunden hinter sich zu haben, denn sonst würde sie nicht so gut mithalten können und ihm sogar standhalten können.
Faith trifft mit ihrer rechten Faust auf Spikes Wange, der zurück gegen die Wand taumelt, er stöhnt leicht auf als er aufprallt. Er lässt seine Hand kurz zur linken Gesichtshälfte wandern, welche schon leicht lädiert ist, da Faith scheinbar immer wieder gezielt auf sie eindrescht. Faith setzt wieder zum Schlag an und lässt ihre Hand mit voller Wucht niedersausen, aber Spike kann sich noch in letzter Sekunde retten, in dem er zur Seite hin ausweicht. Sie kann ihre Attacke aber nicht mehr rechtzeitig abfangen und ihre Faust bohrt sich in die kahle, kalte Mauer hinein. Staub und Steine bröckeln herunter und ein kleiner Schmerzensschrei hallt in dem Haus wieder, welcher durch ein spöttisches Lachen von Spike fast verschlungen wird.
Faith dreht sich wutentbrannt herum und schlägt mit der blutenden Hand kein bisschen weicher auf den immer noch lachenden Vampir ein, der sie immer mehr versucht zu provozieren, da er glaubt, dass sie Fehler macht wenn er sie immer mehr in Rage versetzt.
Da Spike etwas unkonzentriert war, trifft sie ihn wieder mit voller Stärke auf seine linken Gesichtszüge und er knallt unsanft auf einen Haufen Kisten auf. Die Holzkisten zerbersten unter ihm durch die Wucht seines Gewichtes und des Aufpralls, er bleibt knapp entfernt von einem spitzen, abgesprochenen Holzstück liegen, welches ihn zu Staub verwandeln könnte. Aber beide scheinen diesen spitzen Gegenstand nicht bemerkt zu haben, denn Spike springt regelrecht wieder auf und Faith wehrt mit Mühe seine Angriffe ab. Keiner der beiden macht Anstalten seinen Konkurrenten auf diesen Pfahl zu zusteuern. Nein, ganz im Gegenteil, denn sie bewegen sich wieder auf die Mitte des Raumes zu.
Spike scheint langsam, aber auch immer stetiger die Oberhand zu gewinnen, denn Faith kann praktisch nur noch mit großer Not seine Attacken abblocken und selbst kaum zum Gegenangriff ansetzen. Spike setzt mit seinen Fäusten immer wieder eine links rechts Kombination an und zieht seine rechtes Knie abwechselnd in Richtung Magengegend hoch, wobei er den Takt immer wieder beschleunigt und aggressiver vorgeht. Endlich landet er einen Treffer mit seinen Knie und Faith schwankt leicht schmerzhaft stöhnend zurück, er erwischt sie noch mal an der gleichen Stelle. Die Vampirin sackt leicht geschwächt auf die Knie, aber Spike lässt kurz von ihr ab, um selbst auch wieder etwas Kraft tanken zu können.
„Was ist los, Slayer? Gibst du etwa schon auf?", fragt er provokant und hält ihr fies grinsend seine rechte Hand hin.
Faith schlägt diese allerdings fauchend weg und rappelt sich langsam wieder auf, wobei sie ihm einen leichten, aber dennoch wirkungsvollen Kinnhagen verpasst. Spike flucht über seine Unachtsamkeit und reibt sich die leicht blutende Stelle. „Du torkelst doch auch schon die ganze Zeit durch die Gegend, aber du scheinst ja nichts mehr gewohnt zu sein, seitdem dich Angelus mit Samthandschuhen anpackt. Du schwächelst gewaltig, aber es bleibt ja auch nicht aus, wenn man sich unterwirft, nicht wahr Boytoy?", fragt Faith kalt zurück.
Sie will noch zu einen tiefsitzenden Kommentar ansetzen, aber Spike unterbricht ihre Rede, in dem er seinen rechten Fuß in ihre Kniekehlen schlägt. Sie stürzt wieder zu Boden, aber diesmal denkt er gar nicht erst daran ihr eine Pause zu gönnen und tritt immer wieder auf sie ein. Sie dreht sich rollenden auf den Betonboden und versucht somit ihm auszuweichen, aber er verpasst ihr trotzdem ein paar Treffer in ihrem Unterleib. Faith windet sich immer wieder krampfhaft stöhnend unter ihm, aber sie scheint sich nicht mehr gegen ihn behaupten zu können, denn Spike scheint nur so vor Energie zu strotzen.
Aber dennoch kann sie die Chance ergreifen und zieht ihm die Beine weg, woraufhin er ihr auf den Boden folgt. Spike robbt zu ihr und sitz mit einem Satz auf ihre Taille. Faith versucht ihn aufbäumend von sich herunter zu bekommen, aber Spike hält sie locker mit seinem Gewicht gefangen und ihre Bemühungen kosten ihr nur unnötige Kraft. Sie zieht ihr Knie an und presst dieses ihm in den Unterleib, aber Spike wehrt die Attacke gekonnt ab. Er hat nur ein müdes Lächeln dafür über, denn er hat schon immer widerspenstige Frauen um sich gehabt und könnte diesen kleinen Trick sogar im Schlaf abblocken. Faith schlägt immer wieder auf ihn ein, aber es sieht unbeholfen aus und es erzielt nicht die gewünschte Wirkung.
„Bist du etwa zu feige richtig mit mir zu kämpfen, Spike?", höhnt die Vampirin, da sie leicht gereizt ist in dieser Misere zu stecken.
„Du wolltest doch dieses Bodentrainig, Jägerin.", erwidert er sarkastisch und zieht sie mit einem Ruck auf die Beine.
Er stoßt sie etwas grob von sich und beide stehen sich wieder wildfunkelnd gegenüber. Faith attackiert ihn sofort mit einen Doppel-Kick und erwischt Spikes linke Rippe, der sofort den Angriff mit der gleichen Kombination entgegnet. Faith schlägt einen Flickflack und weicht damit aus, aber gleichzeitig trifft sie ihren Angreifer mit voller Intensität an seinem Schienbein. Spike schwankt etwas zurück, fängt sich aber wieder und ergreift Faiths auf sich zu rasenden Fuß. Faith hüpft erst auf einem Bein hin und her, aber vollkommen unerwartet befreit sie ihr rechtes Bein aus Spikes Griff und macht durch den Schwung einen Salto, wobei sie Spike vollekanne am Kinn erwischt. Er fliegt ein ganzes Stück durch die Luft und landet wieder in den nun zerbrochenen Kisten. Holzsplitter bohren sich in Spikes Rücken und er zieht sie mit schmerzverzerrten Gesichtszügen heraus, dabei erblickt er den provisorischen Pflock.
Spielerisch stöhnend verzieht er immer wieder sein Gesicht, während er sich ein Plan überlegt, wie er Faith hierher locken könnte, ohne das sie herausfindet was er vor hat. Sie beißt auf seine kleine schauspielerische Einlage an und rennt regelrecht auf ihn zu, sieht ihn dann aber grinsend an, da sie ebenfalls den Holzsplitter entdeckt hat.
„Es wird Zeit dich zu Staub zu verwandeln. Ich zeige dir jetzt, was eigentlich meine Aufgabe ist.", kommentiert die ehemalige Jägerin und wirft ihn verblüffend einfach auf den Holzdorn. Er zieht sie dabei mit sich und spürt wie sich das Holz immer mehr in seinem Rücken stoßt, ihr Gewicht scheint das Ganze noch zu verschlimmern.
Spike verzieht fluchend sein Gesicht, kann sich aber noch etwas abfangen und dreht sich blitzschnell mit ihr herum. Faith landet nun ihrer Seits auf den improvisiert Pflock und versucht sich verzweifelt wieder aufzurichten, aber das Holz dringt immer weiter in Richtung ihres toten Herzens vor. Ihr Gesicht nimmt wieder menschliches Aussehen an und man kann deutlich ihren großen Schmerzen darin erkennen. Sie sieht ihn entsetzt und auch erstaunt zu gleich an, es kommt ihr so vor, als wenn Stunden vergehen würden, dabei sind es nicht mal Minuten.
„Wir sehen uns in der Hölle wieder.", sind ihre letzten Worte bevor nur noch ein Aschehäufchen von ihr übrig bleibt.
„Ja, in etwa hundert Jahren.", erwidert er leicht lächelnd.
Spike wandert mit seiner rechten Hand leicht stöhnend zu der Stelle, in der sich der Holzdorn gebohrt hat, er war schon lange nicht mehr so knapp seinem Unleben entkommen. Nur mit sehr viel Glück konnte er den endgültigen Tod entkommen, kopfschüttelnd sieht er zu den Haufen, welcher vor nicht mal einer Minute noch eine Vampirin darstellte. Er spürt die Präsens von Angelus und macht sich schon mal auf einen Wutanfall von ihm gefasst, aber noch herrscht totenstille. In Gedanken überlegt er sich schon ein gute Ausrede, aber entscheidet sich dann doch lieber ihn nicht zu belügen, da er sonst noch eine härtere Strafe erhalten würde.
Connor sieht immer noch ungläubig zu den Haufen Staub, er will es einfach nicht fassen, dass das gerade Faith war. Er versteht nicht, warum eine Jägerin sich zu einem Vampir machen lässt und er ist davon überzeugt, dass sie es zu gelassen hat. Er kennt sie einfach zu gut und weiß dass sich Faith zu nichts zwingen lassen würde. Er kann aber immer noch nicht verstehen, warum sie seine Anwesenheit nicht wahrgenommen haben, aber er begreift schnell, dass sie nicht verbissen diesen Kampf bestritten haben, sondern richtig besessen waren. Sie haben offensichtlich nichts mehr um sich herum zur Kenntnis genommen, nur noch ihre blanke Wut, welche er ganz klar in ihren Augen erkennen konnte. Deswegen denkt er mittlerweile auch nicht mehr daran, dass es ein Rangkampf war. Sein Blick wandert zu diesem Spike, der ihn scheinbar immer noch nicht spürt, was ihn sehr verwundert. Er dachte immer, dass Vampire aus großer Entfernung heraus Blut schon riechen könnten und seines ist auch noch etwas besonders. Außerdem weiß er von Angel, dass Vampire Blut zur Heilung benötigen, damit sich die Wunden schneller regenerieren können.
Langsam und lautlos geht Connor auf dem Vampir zu und bleibt kurz vor ihm stehen. Er sieht zu ihm herunter, sein Körper wirft unverkennbare Schatten auf Spikes menschliche Hülle. Auch wenn der Vampir große Schmerzen hat, glaubt er nicht daran, dass er so vernebelt sein wird, dass er nicht seine Anwesenheit bemerkt hat. Spike sieht den Jungen ein wenig überrascht an und lässt seinen Blick kurz durch den Raum wandern, da er eben seinen Grandsire vermutet hatte. Er blinzelt kurz, da er annimmt, dass seine Sinne ihm einen kleinen Streich spielen, aber er erkennt etwas ungläubig das es nicht der Fall ist. Er mustert den Jungen genauer und grinst leicht spöttisch, als er den Pflock in dessen rechten Hand erblickt.
„Noch einer dieser Hilfsslayer.", ertönt seine sarkastische Stimme, während er mit etwas zittriger Hand auf das Holzstück deutet.
„Ich habe gehört, dass du Angelus kennst. Wo hält er sich auf?", fragt Connor schroff.
„Hey, Junge geh spielen. Angelus ist eine Nummer zu groß für dich, selbst Buffy konnte ihn nur fast besiegen.", erwidert Spike lachend, während er sich wieder menschliche Gesichtszüge aneignet.
Connor rammt den Pflock etwas über Spikes Herz in dessen Brust, woraufhin der ihn ärgerlich anknurrt, aber der Junge stoßt nur noch tiefer das Holzstück in seinem Körper. Spike versucht den Pflock zu entfernen, aber er kann Connors Hände nicht lösen, dafür ist er einfach noch zu schwach. Geschlagen lässt er seine Arme sinken und sieht den Jungen wartenden an, er hasst es diesen Knaben schon fast vollkommen ausgeliefert zu sein.
„Wo hält sich Angelus auf, Vampir?", fragt Connor, wobei er seinen Pflock immer wieder in der Wunde hin und her dreht.
Spike windet sich stöhnend und versucht eine Position zu finden, in dem der Schmerz etwas schwächer wird. Aber er kann es einfach nicht dämmen und er sieht den Jungen kurz aus gelben Augen an, wonach er wieder menschliche Formen annimmt.
„Ich heiße übrigens Spike und ich weiß was ich bin.", erwidert er etwas zögerlich, hält aber schon mal abwehrend seine Hand hoch, da ihn der Junge aus zornigen Augen anglüht.
„Ich weiß zwar nicht, was dir genau Angelus angetan hat, aber er ist der gefährlichste seiner Art. Du kannst ihn nicht so einfach besiegen, er ist viel zu stark für dich. Wer glaubst du zu sein, dass du es mit ihm aufnehmen kannst?", fragt Spike wieder selbstbewusst.
„Ich bin sein Sohn und ich weiß wie stark er ist, da ich ihn kämpfen sah.", erwidert Connor leicht grinsend, als er den verblüfften und ungläubigen Gesichtsausdruck des Vampirs erkennt.
„Dir ist schon klar, dass Vampire keine Kinder zeugen können.", entgegnet Spike belehrend.
„Außerdem ist Darla meine Mutter", erklärt Connor und ignoriert einfach den Einwand des Vampirs.
„Was?! Das ist technisch gar nicht möglich. Wir sind untot und folglich ist unser Sperma auch nicht dazu in der Lage, Leben zu erschaffen. Wie?", fragt Spike da er allmählich begreift, dass dieser Junge ihn nicht anlügt.
Er kann es außerdem in Connoers Augen sehen, welche ihn mit der gleichen Eiseskälte wie Angelus es manchmal tut, anfunkeln. Er kann es nicht leugnen, dass er von ihm abstammt. Was er nicht versteht ist, warum er seinen Vater hasst und warum Angel nie von einen Sohn erzählt hatte.
„Was weiß ich wie es passiert ist, ich habe bis vor einem Jahr noch geglaubt, dass Holtz mein leiblicher Vater ist.", erwidert Connor schroff.
„Holtz?! Angelus hat ihn wahrscheinlich getötet und er wird das Gleiche mit dir machen, wenn du nicht von ihm fern bleibst.", vermutet Spike etwas nachdenklich.
„Das geht dich nichts an. Sag mir einfach, wo mein Vater ist!", befiehlt Connor regelrecht.
„Ich werde Angelus nicht verraten! Außerdem müsstest du ihn spüren können, da ich dich auch fühlen konnte, wenn du dich unbedingt in den Tod stürzen willst, dann solltest du ihn schon selbst suchen.", grollt Spike regelrecht aus.
Der Schmerz breitet sich immer mehr in seinem Körper aus und er sieht den Jungen nur noch mit halboffenen Augen an, obwohl er weiß, dass er sich in unmittelbarer Lebensgefahr befindet. Er kann es eh nicht ändern, außerdem könnte er sich im Augenblick nicht gegen Angels Sohn verteidigen. Selbst Xander hätte ein leichtes Spiel mit ihm und könnte mit Leichtigkeit ihm einen Pflock ins Herz rammen. Connor sieht verachtend auf den Vampir herab, er hätte mehr Hilfe von ihm erwartet. Er versteht nicht warum dieser Spike, obwohl er scheinbar weiß, dass Connor ihn jetzt leicht vernichten könnte, sagt wo Angelus sich aufhält. Connor zieht ganz langsam den Pflock heraus und Spike kann vereinzelte laute Schrei nicht unterdrücken, schon wimmernd versucht er sich aufrecht zu halten.
„Wenn du mir nicht hilfst werde ich dich sofort pfählen!", warnt Connor und hält das Holzstück zum Todesstoß bereit.
„Tu was du nicht lassen kannst, ich kann mich eh nicht dagegen wehren.", bringt Spike stockend heraus und verabscheut sich selbst, dass er dem Jungen schon hilflos ausgeliefert ist.
„Du scheinst wohl nicht sehr an deinem Unleben zu hängen", kommentiert Connor verwundert, denn bisher hatte er noch jeden Dämon zum Reden gebracht, wenn es um ihr Überleben ging.
„Eigentlich dachte ich noch daran mindestens hundert Jahre zu leben, aber man kann eben nicht alles haben.", erklingt Spikes Stimme mit sarkastischen Unterton, wobei er ein wenig Blut spuckt.
Connor sieht ihn nur funkelnden an, da dieser Vampir scheinbar in so eine Art Fieberwahn verfällt, er schiebt es auf den Blutmangel. Denn dieser Spike muss schon einiges an Blut verloren haben und nicht nur durch die Wunde, welche er ihm zugeführt hat.
Summers Haus
Die LA Crew steht etwas unbehaglich vor der Haustür, da sich niemand traut zu klingeln, schreitet Cordelia ein. Aber auch sie hat ein flaues Gefühl im Magen, denn irgendwie glaubt sie, dass sie schon zu spät ist und macht sich selbst Vorwürfe deswegen. Eine etwas verdutze Dawn öffnet die Tür und zieht Cordy mit sich ins Wohnzimmer, wohin der Rest des Teams ihnen folgt. Buffy sitzt immer noch zusammen gekauert auf der Couch und die Tränensäcke sind unübersehbar. Anya sitzt in einem Sessel, aber sie scheint nichts um sich herum zu realisieren, denn sie starrt schon seit Stunden einen bestimmten Punkt auf der Wand an. Dawn räuspert sich, um wenigstens die Aufmerksamkeit von ihrer Schwester auf sich zu ziehen. Die Jägerin sieht sie träge an und bemerkt erst jetzt die vier Neuankömmlinge.
„Wo ist der Rest der Gruppe?", fragt Wesley erstaunt und sieht sich suchend um.
Cordelia bohrt sofort ihren Ellenbogen in seine Seite und erntet nur einen giftigen, aber auch fragenden Blick des Engländers.
„Wir sind offensichtlich zu spät.", bringt Cordy stockend heraus.
„Du meinst Angelus hat schon ganze Arbeit geleistet.", kommentiert Gunn etwas unsensibel.
„Angelus!!", entgegnet Buffy geschockt und sieht zweifelnd von Wesley zu Cordelia, da sie die anderen beiden schließlich nicht kennt.
„Angel hat seine Seele verloren...", beginnt Wes und erzählt ihr die ganze Geschichte, lässt aber die Sache mit Connor aus.
Buffy erzählt was bisher bei ihnen passiert ist, dabei verfällt sie immer wieder in Weinkrämpfe. Erst jetzt wird ihr so langsam der Sinn der Nachricht, welche Angelus hinterlassen hat, klar. Bilder von ihren ersten und einzigen Zusammentreffen mit Angelus sieht sie nun wieder klar vor Augen und ein eiskalter Schauer läuft ihr den Nacken herunter. Ihr Körper fängt regelrecht an zu zittern, so sehr scheint die Kälte, welche er damals ausstrahlte, sie zu umschließen. Nein, diese frisst sie regelrecht auf und scheint nur noch eine kaum erkennbare Hülle zurück lassen zu wollen. Dawn greift nach einer Decke und hüllt Buffy damit ein, aber woher soll sie auch schon wissen das es eh nichts bringen wird. Hilfesuchend sieht der früherer Schlüssel Angels Team an, aber die scheinen auch keine große Hilfe zu sein, sie sehen eher geschockt aus.
„Wir müssen Connor finden! Was ist wenn er Angelus schon gefunden hat?", fragt Fred aufgebracht und stellt sich schon die aller schlimmsten Dinge vor.
„Wer ist Connor?", fragt Dawn leicht verwirrt.
„Angels Sohn.", kommt prompt die Antwort von Fred und sieht ihre Freunde entschuldigend an, da sie nicht groß an die Konsequenzen gedacht hatte.
„Angels Sohn? Aber wie kann, dass sein...... Ich meine er ist ein Vampir und ich dachte Vampire können rein technisch keine Kinder zeugen.", stammelt Dawn regelrecht, denn Buffy sieht alle nur mit leeren Augen an.
„Das wissen wir auch nicht so genau, aber wir vermuten, dass Wolfram&Hart ihre Finger im Spiel hatten. Sie wollten Connor kurz nach der Geburt schon kidnappen, aber letztendlich haben sie es doch nicht geschafft und ein früherer Feind von Angelus hat Connor in einer Höllendimension mitgenommen. Deswegen ist Connor auch schon 18 Jahre alt, da dort die Zeit schneller vergeht. Holtz hatte sich dann für Connors Vater ausgegeben und ihn kämpferisch ausgebildet, damit er Angelus töten kann. Holtz hat dann später Selbstmord begannen, weil Connor langsam Angel vertraute und Connor somit zur Rache antrieb. Beide haben sich einiges zu schulde kommen lassen, aber es waren eigentlich nur alles Missverständnisse und mittlerweile glaube ich, dass sie wieder anfangen sich gegenseitig zu dulden. Aber dennoch scheint dieser Hass, vor allem gegenüber Angelus, stark ausgeprägt zu sein.", erklärt Wesley und fasst sich so knapp es gerade nur geht, wobei er sich große Mühe geben musste, mal wieder nicht auszuschweifen.
Buffy scheint so langsam zu verstehen, was ihr ehemaliger Wächter gerade erläutert hat und rafft sich langsam auf. Es kostet ihr viel Überwindung sich nicht doch einfach wieder aufs Sofa sinken zu lassen und einfach versuchen alles zu verdrängen, aber sie weiß auch, dass wahrscheinlich dann noch alles schlimmer würde. Das Angel einen Sohn hat, scheint zwar ihren Schmerz nicht noch intensiver werden zu lassen, aber dennoch glaubt sie, dass ihr Herz zum dritten Mal gebrochen wurde. Beim ersten Mal hatte Angel sie verlassen und sie hatte gedacht, dass sie nie wieder im Stande wäre auch nur schmerzfrei atmen zu können, geschweige denn etwas anderes zu tun.
Beim zweiten Mal hatte Angelus ihre beiden besten Freunde aus ihren Leben gerissen und nur der Drang nach Rache, hatte sie davon abgehalten sich selbst nicht das Leben zu nehmen. Und jetzt noch zu erfahren, dass Angel ein Kind mit einer anderen Frau bekommen hatte, obwohl er ihr geschworen hatte sie ewig zu lieben. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, dass Angel mit einer Frau, die er nicht liebt ein Kind bekommen würde, obwohl er doch eigentlich keine Babys zeugen kann.
Ihr Herz ist einfach nicht mehr in der Lage noch mal zu brechen, sonst würde es jetzt noch mal in tausende von Teilen zerspringen. Sie weiß nicht wie sie seinem bösen Ich gegenübertreten soll, der sie mit Sicherheit ihren Schmerz noch tiefer fühlen lässt, obwohl sie nicht glaubt, dass er es wirklich noch schaffen könnte. Sie weiß auch, dass sie Angelus töten muss und damit auch ihren Angel für immer vernichten würde. Aber sie fühlt sich einfach noch nicht dazu bereit ihn für immer gehen zu lassen, da ihre Erinnerungen mit Angel immer noch spürbar nah sind. Sie liebt ihn eben immer noch, sie hatte nie aufgehört ihn zu lieben, auch wenn er sie zutiefst verletzt hatte, hatte sie sich immer wieder nach ihm verzerrt. Sie weiß heute, dass sie ihn nicht hätte gehen lassen sollen, denn sie hätten versuchen sollen einen gemeinsamen Weg zu gehen und sie hätten diesen auch, wenn sie lang genug gesucht hätten, garantiert gefunden.
Aber eigentlich weiß sie auch, dass sie letztendlich keine andere Möglichkeit hat als ihn zu töten, da sie nicht weiß wie sie sonst Dawn schützen sollte. Trotzdem kann sie sich mit diesen Entschluss nicht zufrieden geben und versucht dennoch eine andere Idee, schon fast zwanghaft in ihren Gedächtnis zu rufen. Wie von einen Blitz getroffen zuckt sie einmal kurz zusammen und ein nicht ganz so zwanghaftes Lächeln umspielt ihre Lippen. Warum hatte sie nur nicht eher daran gedacht, sie muss Angelus nur lange genug hinhalten, damit sie den Fluch erneuern können. Aber wer sollte das Ritual nur durchführen, Anya hat zwar wieder ihre Kräfte, aber in ihren jetzigen Zustand wird sie es nicht machen können.
Vielleicht könnte Wesley es schaffen, denn immerhin müsste er als ehemaliger Wächter dazu fähig sein und sie glaubt auch, dass Angel schon mal erwähnt hätte, dass sie einen Geist erfolgreich aus einem Haus ausgetrieben hätten. Also müsste er auch so ein Ritual hinbekommen, denn sie kann sich nicht vorstellen, dass es viel schwieriger sein wird.
***
Buffy berichtet allen ihren Plan und erklärt Wesley den Weg zur Magic-Box, in der er die nötigen Zutaten für das Ritual schon besorgt. Dawn und Fred werden hier bleiben und schon mal alles vorbereitet, damit sie den Fluch schnell durchführen können. Buffy, Gunn und Cordelia machen sich schon mal gut bewaffnet auf dem Weg zur Villa, wo sie ganz sicher sind Angelus vorfinden zu können. Sie haben mit Wesley vereinbart, dass sie 40 Minuten herausschinden müssen, damit der Fluch in Kraft treten kann.
Buffy hofft, dass Angelus keinen Verdacht schöpfen wird und sich auf einen kleinen Kampf einlassen wird. Sie kann sich noch genau daran erinnern, dass er früher sie nur mit einen Kampf ablenken wollte, damit er seine Pläne ausführen kann ohne das sie sich einmischen konnte.
Cordelia bleibt plötzlich stehen, ihre Augen werden weiß, diese scheinen sich regelrecht nach innen zu kehren. Bilder durchzucken ihr Inneres, welche sie noch mal versucht vor Augen zu führen. Sie ist froh nicht mehr diese migräneartigen Kopfschmerzen zu haben, welche sie vorher immer hatte bevor die Mächte der Ewigkeit sie zum Halbdämon gemacht haben, außerdem kann sie jetzt auch besser aktiv mit kämpfen.
„Cordy, was hast du gesehen?", fragt Gunn sofort.
„Ich habe glaube ich Spike gesehen, wie er von einem Teenager gepfählt wurde, aber ich bin mir da nicht so sicher, da ich sein Gesicht nicht gut erkennen konnte. Er befindet sich in einem Haus, welches sich in der Nähe der Villa befinden müsste, denn ich glaube, dass ich die Villa verschwommen ganz weit im Hintergrund erkennen konnte.", versucht Cordelia ihre Vision zu deuten.
„Dann gehen wir als erstes dorthin!", befiehl Buffy und Cordy sieht sie leicht verwirrt.
„Spike hat einen Chip und hat uns schon oft geholfen. Außerdem hasst er Angelus und wird uns gerne behilflich sein ihn zu überwältigen.", erklärt die Jägerin kurz und bündig.
„Aber dann könnte er Angel töten wollen.", bringt Gunn ein, weil er an diesen Spike leichte Zweifel hat, obwohl er ihn nicht einmal kennt, sondern nur flüchtig von ihm gehört hatte.
„Nein, Spike ist nicht stark genug sich gegen Angelus zu behaupten, sonst hätte er ihn schon früher bekämpft.", erläutert Buffy und begibt sich auf dem direkten Weg des Hauses, nach dem sie sich die genau Lagebeschreibung von Cordy erklären ließ.
Ende Teil 11
Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht. Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.
by me :)
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