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Melanies FanficForum
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pu
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Beiträge: 2 Ort: oslo
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Erstellt: 10.04.05, 15:19 Betreff: Spike - free at last
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Autor: Puzi Titel: Free at last Altersfreigabe: ab 14 Teil: 1/1 Spoiler: keine, alternative Vergangenheit Inhalt: Alternative Vergangenheit: William ist lebensmüde und wird von der Vampirfamilie aufgenommen. Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel, Darla, William, Drusilla & Penn Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show "Buffy the Vampire Slayer". They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network.
Free at last
Um 1880, Grafschaft Canterbury, an der Ostküste Englands:
Allein und einsam stand er auf dem Balkon des großen Festsaals und schaute in die dunkle Nacht hinaus. Tief atmete er die würzige, frische Luft ein, die noch Spuren des letzten, warmen Regenschauers in sich trug. Drinnen war die Party bereits in vollem Gange und der Champagner floss in Strömen, so wie es sich für Leute ihres Standes geziemte. William Sullivan wusste, er sollte wieder hineingehen. Zurück zu dem rauschenden Fest im Schein der dutzenden Kronleuchter und dem Klang teurer Kristallgläser, welche immer wieder aneinander gestoßen wurden. Zurück zu seiner Mutter und ihren oberflächlichen Freunden aus der feinen Gesellschaft. Zurück zu seiner Schwester, die heute ihre Verlobung mit dem ach so tollen Jonathan Hartling feierte, Erbe eines Guts bei Dover, Besitzer einer Textilfabrik und sehr gute Partie... blablabla. William Sullivan wusste, er sollte wieder zurück zum Licht. Er schauderte und fühlte eine Gänsehaut, als er in seinem Herzen eine leise Stimme hörte. Eine Stimme, so sanft und zart wie der Flug eines Schmetterlings und doch setzte sie sein Herz in Brand und lies seine Gedanken rasen. Du gehörst in die Dunkelheit. Zu uns. Komm, Childe. Komm zu uns. In die Nacht. In die Dunkelheit. Und seine Gedanken flogen, rissen ihn mit sich in die Vergangenheit. Dorthin, wo er sie zum ersten Mal traf. Seine dunklen Götter, seine schwarzen Engel. Seine wahre Familie? Und so zogen seine Gedanken ihn nach London. London. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ London, etwa zwei Wochen früher:
Ziellos durchstreifte er die dunklen Gassen der Metropole. Der Stadt, welche ihm ein beängstigendes Gefühl der Verlorenheit, der Unbedeutsamkeit, vermittelte. Vor seinem Auge tanzte noch immer das hämische Grinsen, in seinen Ohren tönte das höhnische Gelächter. In seinem schmerzenden Kopf dröhnte immer wieder dieser eine Satz. Fünf Worte nur und dennoch tödlicher als ein Schwerthieb, vernichtender als der Schlag einer Keule. Du stehst weit unter mir. Heute endlich wollte er es ihr hier beweisen, heute Abend hatte er seinen ganzen Mut zusammengenommen, um sie zu fragen. Um ihr zu sagen, was er sonst nur im Geheimen dachte. Cecily. Er hatte sie gesehen und es gewusst. Hatte gewusst, dass sie die Frau sein würde, die sein Leben verändern konnte. Ihm endlich Sinn und Bedeutung geben konnte. Die ihn befreien konnte aus seiner Einsamkeit. Als er ihr auf dem Gut seiner Eltern aus der Kutsche half, als er sie ins Haus geleitete um sie mit Erfrischungen zu bewirten. Um ihr mit Geschichten die Zeit zu vertreiben während ihre Väter ihre gemeinsamen Geschäfte tätigten. Als sie dann nachts im Schutze der Dunkelheit in Williams Bett lagen um auch ihre Körper und ihre Begierden miteinander zu teilen glaubte er, sein Leben hätte begonnen - heute wusste er es besser. Heute wusste er, das jener Abend der Beginn seines Sterbensweges gewesen war. Dann ein plötzlicher Entschluss. Es war der einzig mögliche Ausweg, wenn er dem Schmerz und der Demütigung entkommen wollte. Beherrscht und sicher lenkte er seine Schritte hinunter zum Hafen. Dann sah er sie. Wie eine Göttin kam ihre zarte Gestalt auf ihn zu. Ihr Gesicht war von fast überirdischer Schönheit. Ihren Körper, so zerbrechlich und zart, umgab eine Aura des Geheimnisvollen und der Gefahr. Instinktiv spürte er, dass sie kein Mensch war. Wer war sie? Oh, guter Gott, lass sie der Engel meines Todes sein! "Warum willst du sterben, mein süßer, kleiner Prinz?" "Lass mich allein!" Steht mir mein Entschluss denn auf die Stirn geschrieben, mit flammenden Lettern, sichtbar für Jedermann? "Ich sehe deinen Schmerz. Wie kleine Würmer, wie Ungeziefer, die in deinem Herzen kriechen. Sie versuchen das zu zerquetschen, was da noch ist." "Was soll da schon noch sein?" Schätze, die eisigen Fluten werden sich noch etwas gedulden müssen. "Das Licht. Das Strahlen eines Sterns, der nur für dich leuchten will." Während sie sprach, schritt sie immer weiter auf ihn zu. Ihre Füße schienen den Boden nicht zu berühren. Als sie schließlich vor ihm stand, schaute sie ihn an, aus Augen, in denen schwarzes Feuer glühte. "Willst du ihn sehen, deinen Stern? Willst du, dass er für dich strahlt?" Kein Gedanke mehr an den Tod im kalten Hafenbecken. Alles was er sah, war sie. Und das Leuchten in ihren schwarzen Augen. "Ja! Ja, zeig mir das Strahlen der Sterne." Er schloss die Augen und spürte einen scharfen Schmerz an seinem Hals, welcher schnell unendlichem Wohlgefühl wich. Plötzlich hörte er ein scharfes, befehlendes „Nein!“. Dann ein Schlag in seinen Nacken. Und dann Dunkelheit. Als er erwachte, war es bereits wieder dunkle Nacht. Sein Kopf schmerzte noch immer und auch die dumpfe Verzweiflung nagte an seinem Herzen. Stöhnend griff er sich in den Nacken, als er sich an die Ereignisse des letzten Abends erinnerte. Jetzt, wo er ausgestreckt auf dem Bett lag, erschien die vergangene Nacht unwirklich wie ein Traum, der ja auch mit den ersten Sonnenstrahlen für immer vergeht. Neugierig sah William sich um. Er befand sich in einem geräumigen Schlafzimmer. Ein Bett, ein Schrank, Kommode, Sessel, ein kleiner Tisch. Alles in edelsten Hölzern und vornehmer Ausführung. Auch die schönen, weichen Teppiche zeugten vom erlesenen Geschmack und beträchtlichen Vermögen seiner Gastgeber. Aber wer waren seine Gastgeber?Wer war die Frau und wer hatte ihn von hinten niedergeschlagen? Trotz der mehr als befremdlichen Situation verspürte William keinerlei Furcht. Nur Neugierde und eine fast schon kindliche Aufregung. Und auch das erstaunte den jungen Mann über alle Massen. Noch während William sich den Kopf zerbrach öffnete sich plötzlich die Tür und ein junger Mann trat ein, gefolgt von dem dunkelhaarigen Engel der letzten Nacht. "Du bist also wach. Das ist gut. Wurde auch Zeit", brummte der Mann und die Frau begann einen kindlichen Tanz, wobei sie in die Hände klatschte. Untermalt wurde das seltsame Schauspiel von ihrem süßem Singsang: "Mein Prinz ist wach. Mein Prinz ist wach. Mein Prinz, mein Prinz, mein Prinz ist wach." "Dru, bitte! Geh und sag unserem Sire und Grandma Bescheid! Sei eine liebe Prinzessin, ja?" Unter den teils amüsierten, teils faszinierten Blicken der beiden Männer tanzte die dunkle Schönheit aus dem Zimmer und lies William mit dem attraktiven Unbekannten allein. Der Blonde zog scharf die Luft ein, als er diesen Gedanken zu Ende dachte. Seit wann sah er denn andere Männer als attraktiv, betrachtete sie als gut aussehend? Aber je intensiver er den Fremden begutachtete, um so deutlicher wurde dieser Eindruck. Und William konnte nichts Falsches an seinen Empfindungen feststellen. So seltsam und eigenartig die Situation und seine merkwürdigen Gastgeber auch waren, es kam ihm natürlich und selbstverständlich vor. "Wer seid Ihr?", brach William schließlich das Schweigen. Der ruhige Klang seiner eigenen Stimme überraschte ihn. Sein Gegenüber trat daraufhin näher, setzte sich schließlich neben ihn aufs Bett und nahm seine Hand. William lies es geschehen, unfähig sich zu rühren. "Du solltest tot sein, mein Kleiner." "Ich weiß." Eine einfache Antwort und doch die Wahrheit. "Mein Name ist Penn, die Kleine heißt Drusilla." "Was seid Ihr?" Penn seufzte und öffnete bereits den Mund, um zu antworten, als die Tür sich wieder öffnete und Drusilla hereinschwebte. Penn stand eilig auf und zog dabei auch William auf die Füße. Der wollte ob dieser Behandlung protestieren, aber als er zur Tür sah, vergaß er alle Worte und sein Kopf wurde leer. Hinter Drusilla waren ein Mann und eine Frau in den Raum getreten. Die Frau war sehr zierlich und wunderschön. Ebenso, nur in noch stärkerem Grad als die Dunkelhaarige, strahlte sie Macht und Gefahr aus. Ihr blondes Haar war in komplizierten Locken hochgesteckt und die Kleidung war kostbar. Wie eine Puppe, wie ein wertvolles Kunstwerk wirkte sie mit ihren feinen, blassen Gesichtszügen, den spöttisch blickenden Augen und den zartroten Lippen. Der Mann neben ihr bildete das genaue, nicht weniger schöne, Gegenstück zu ihr. Hoch gewachsen und dunkelhaarig war er. Die braunen Augen in dem ebenmäßigen, engelsgleichen Gesicht blickten streng und doch freundlich. Trotz seiner kräftigen Gestalt bewegte er sich mit der Anmut eines Raubtieres, als er den Raum durchquerte und schließlich vor William stehen blieb. Er schob seine Hand unter Williams Kinn und hob es hoch, um sein Gesicht zu studieren. Braune Augen schauten prüfend in himmelblaue, bevor der Vampir seine Lippen auf die des Menschen senkte. "Mein." Als William dieses Wort vernahm, nicht mit dem Gehör, nur im Geiste, gaben seine Knie nach und er drohte zu fallen. Sanft setzte der größere Mann ihn auf dem Bett ab, dann lächelte er Penn anerkennend zu. "Er ist wunderschön. Du hast wirklich eine gute Wahl getroffen, Childe. Ich bin stolz auf dich." "Danke, mein Sire. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Die nächsten beiden Wochen schienen für William wie im Flug zu vergehen. Und hatte er erst angenommen, dass ihn dieser Flug direkt in den Wahnsinn trug, so wusste er nun, es war der Flug in die Erlösung. Noch in seiner ersten Nacht in seinem neuen zu Hause wurde ihm die Identität seiner Gastgeber enthüllt. Vampire. Als kleiner Junge in Canterbury hatte er Gruselgeschichten über diese Wesen geliebt und immer wieder den älteren Jungs gelauscht, mit dieser prickelnden, erregenden Mischung aus Furcht und Spannung. Doch diese Wesen waren allesamt hässlich und furchtbar gewesen. Sie wiesen keinerlei Ähnlichkeit auf mit den dunklen Engeln, mit den schwarzen Göttern, die ihn nun umgaben und die er liebte, auf. Ja, er liebte diese Kreaturen mit einer Inbrunst und Leidenschaft, das selbst seine Gefühle für Cecily sich dagegen ausnahmen wie ein Streichholz gegen einen Flächenbrand. Und er liebte jeden von ihnen auf ganz spezielle und besondere Art. Da war Darla, die älteste der Familie. Trotz des immer spöttischen Lächelns und der unnahbaren Ausstrahlung kümmerte sie sich liebevoll um den jungen Mann, als er ihr von seinem Kummer mit Cecily und seinen Selbstmordabsichten erzählte. Sie hielt ihn, als er weinte und zum Schluss lachten sie gemeinsam. Und da war Angelus, der ihn behandelte, als wäre er etwas ganz besonderes. Der ihm das Gefühl gab wichtig zu sein, schön und stark. Der ihm zeigte, wie begehrenswert sein Körper war, wenn sie eng umschlungen in seinem Bett lagen. Oft gesellte sich dann auch einer der anderen zu ihnen unter die Decke. Und William fühlte sich so geliebt und geborgen, wie nie zuvor in seinem jungen Leben. Angelus, der ihn lehrte zu kämpfen und ihm von ihrer großen Familie erzählte. Vom Aurelius-Clan und vom Meister. Von Zeiten, die längst vergangen waren und von Ländern, die William nicht einmal aus Träumen kannte. Da waren Penn und Drusilla, die ihn wie einen kleinen Bruder in ihrer Mitte aufnahmen, um ihn zu beschützen. Die mit ihm lachend durch die Bars und Tanzlokale der nächtlichen Metropole zogen, um gemeinsam ausgelassen zu feiern. Die ihn auch in ihr Bett mitnahmen, um ihm dort Dinge zu offenbaren, von denen er nicht zu träumen gewagt hatte. William war selig. Und war doch traurig, weil er nie ganz zu ihnen gehörte. Weil sie ihn ausschlossen und quälten, indem sie ihm seinen größten Wunsch vorenthielten. Sie verwöhnten ihn und zeigten ihm auf alle erdenklichen Arten, dass sie ihn liebten, aber wann immer er sie bat, ihn zu verwandeln, lehnten sie ab. "Es ist noch nicht Zeit, Little One." "Aber wann ist die Zeit, Angelus?" "Wenn du dazu bereit bist, kleiner William." "Wann bin ich dazu bereit?" "Bald, mein Süßer, bald." Und dann war der Abend des Abschieds gekommen. Sie saßen alle zusammen in dem großen Wohnzimmer. Im Kamin brannte ein Feuer und sie unterhielten sich über die Geschäfte der vergangenen Nacht. Drusilla und Penn saßen eng aneinandergeschmiegt auf dem Sofa und berichteten von dem Liebespaar, welches sie erst zu gemeinsamen Sex überredet und dann, als sie befriedigt nebeneinander lagen, getötet hatten. Bis zum Schluss hatten die armen Opfer noch an ein neues, aufregendes Spiel geglaubt, kicherte Drusilla. Darla hatte es sich am Flügel bequem gemacht und spielte leise eine sanfte, wehmütige Melodie. Angelus saß mit William zu seinen Füssen im großen Sessel am Kamin, die Finger spielten mit blonden Locken. "Zeit Abschied zu nehmen, Little One", sagte er schließlich mit ruhiger Stimme und seine Augen duldeten keinen Widerspruch. "Aber warum? Habe ich etwas falsch gemacht?" Panisch schaute William von einem Vampir zum anderen. Hilfe suchend blieb sein Blick schließlich an Darla hängen, doch die schüttelte nur schweigend den Kopf. So richtete er seine Augen wieder auf Angelus. "Du hast gar nichts falsch gemacht, mein Kleiner", immer noch sprach Angelus mit ruhiger und freundlicher Stimme. "Aber es ist besser für dich, wenn du jetzt gehst." "Aber ich will bei euch bleiben. Einer von euch werden. Macht mich zum Vampir!" William schrie fast vor Verzweiflung und hielt nur mit Mühe seine Tränen zurück. "Wenn du dazu bereit bist, William." Angelus war unnachgiebig. Er sah noch einmal in die traurigen, blauen Augen, bevor er sicheren Schrittes und gefolgt von Darla den Raum verließ. William rannte zur Haustür. Er wollte nur noch weg von hier, weg von den Kreaturen, die ihn doch nur verraten hatten. Die ihm sagten, dass sie ihn liebten, nur um ihm das Herz endgültig zu brechen. Er hasste sie. Und er hasste sich selbst, weil er sie doch liebte. "Halt, warte!" Penn stand plötzlich hinter ihm und hielt ihn an der Schulter zurück. Hoffnungsvoll drehte William sich um. "Ich habe hier noch etwas für dich. Dein Abschiedsgeschenk. Schließ die Augen und streck deine linke Hand aus." William schloss die Augen, dankbar dafür, so seine Enttäuschung verbergen zu können. Dann spürte er kalten, metallenen Schmerz. Als der junge Mann gehorsam die Augen schloss, nahm Penn einen scharfen Dolch zur Hand und begann damit Williams Handfläche zu bearbeiten. Zu seiner Überraschung und Genugtuung hielt der Mensch völlig still und schien den Schmerz beinah schon zu genießen. Einige Minuten standen sie so schweigend und arbeitend, dann sagte der Vampir: "So, fertig. Schau es dir an, William." Der öffnete die Augen und sah zuerst nur Blut. Seine Hand war davon überströmt. Penn griff danach und leckte mit ausgestreckter Zunge andächtig darüber. Fasziniert schaute William ihm zu. Fragte sich, wie es sich wohl anfühlen mochte und wie es schmeckt. "Probier es", sagte der Vampir nur, so als hätte er diesen Gedanken erraten. William tat wie ihm geheißen. Kupferner Geschmack und Wärme badeten seinen Mund, versetzten ihn in Ekstase. Sein ganzer Körper schien vom Genuss seines warmen Blutes zu erwachen. Dann betrachtete er eine Hand erneut. Ein großes, rotes und kunstvoll verschnörkeltes A zierte nun die Handfläche. Ein Kunstwerk, eingeritzt in seine Haut. "Es steht für Aurelius. Damit du nie vergisst wo du hingehörst." "Ich danke dir." Und William ging, ohne sich noch einmal umzudrehen. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Und nun stand er hier, auf diesem Balkon, im Haus seiner Eltern. Seiner Familie, welche ihm nun nur noch fremder vorkam. Zu den Kronleuchtern, die seine Dunkelheit nicht erhellen konnten. Zum Feuer, das ihn nicht wärmte. Zu Speisen, die nicht schmeckten und Farben, die nicht leuchteten. Nachdenklich betrachtete er das Mal in seiner Hand. Damit du nie vergisst wo du hingehörst, Penns Worte kamen ihm in den Sinn und mit ihnen die plötzliche Erkenntnis. Wenn du dazu bereit bist, Little One. Angelus hatte das gesagt und nun verstand William. Er war bereit. Bereit, nach Hause zurück zukehren. Zu seiner Familie, die er so schmerzlich vermisste. Schnell und doch bedächtig ging William nun vor, als sich in sein Zimmer verabschiedete, mit dem Versprechen, bald wieder auf dem Fest zu erscheinen. Dort angekommen, warf er Sachen und Einrichtung durcheinander um die Spuren eines Kampfes zu inszenieren. Dann schnitt er sich in den Arm, um das Blut ebenfalls im Raum zu verteilen. Zufrieden schaute er sich um, bevor er aus dem Fenster kletterte und in die Nacht hinein lief. Im nächsten Dorf hielt er kurz an, um einen betrunkenen Stadtstreicher anzusprechen und zum Mitkommen zu bewegen. Als sie sich schließlich wieder auf freiem Feld befanden, schlug William den Betrunkenen nieder, legte ihm sein Amulett mit dem Kreuz, welches seine Initialen trug, um und steckte die Leiche des Mannes an. Aus einiger Entfernung sah er zu, wie der Mann verbrannte. Er empfand kein Mitleid und keine Reue. Dafür war es jetzt zu spät. Denn jetzt war er bereit. "Ruhe sanft, William" flüsterte er mit einem letzten Blick auf den verkohlten Kadaver, dann machte er sich auf den Weg nach London. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Es war bereits Abend, als er die vornehme Villa erreichte. Das Grosse Wohnzimmer war leer, im Kamin brannte Feuer. Alles war noch genauso, wie er es in Erinnerung hatte. Nur die Vampire waren nicht zu sehen. Aber er konnte ihre Anwesenheit deutlich spüren. "Wo seid ihr?", zerriss sein Schrei die bedrückende Stille "Ich bin bereit, verdammt." Kraftlos lies er sich in den Sessel fallen, die Hände vors Gesicht geschlagen. "Wir sind bei dir. Wir sind es immer gewesen." Angelus Stimme! Starke Hände drückten William zurück in die Polster. Darlas Stimme flüsterte zärtliche Worte in sein Ohr. Dann scharfe Zähne in seinem Hals. Angelus Lippen auf seinem Mund, den er bereitwillig öffnete. Dann Zähne auch in seiner Zunge. Der betörende Geschmack von warmem Blut. Er konnte sie nicht sehen, doch er spürte auch Drusillas und Penns Gegenwart. Und richtig, da tanzten plötzlich federleichte Küsse über seine Fingerspitzen. William stöhnte vor Lust und Erregung. Und dann fühlte er, wie tiefe Wunden in seine Handgelenke geschlagen wurden. Er gab sich den Vampiren hin, als das Blut aus seinem Körper floss. Er hieß den Tod willkommen, denn er war nur der Weg in ein neues, wundervolles Leben. Er war frei. Ende
<hr>wir erben unsere Erde nicht von unseren Vætern,<br>wir leihen sie von unseren Kindern.<br><br>indianisches Sprichwort
[editiert: 14.04.05, 17:28 von pu]
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