Erstellt: 08.12.03, 14:41 Betreff: Re: Things Change oder Spikes Tagebuch Teil2
Autor: Fee E-Mail Adresse: Titel: Things Change oder Spikes Tagebuch Altersfreigabe: ab 17 ich glaube, da mache ich nix falsch Teil: 2/? Spoiler: nö Inhalt: Buffy kommt in Spikes Gruft und findet sein Tagebuch. Die Initiative hat es nie geben, Dawn ist kein Schlüssel sonder schon immer Buffys Schwester. Spike hat keinen Chip in seinem Kopf. Den Rest lest selber… Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy / Spike Disclaimer: Mir gehört gar nix. Buffy & Co gehören Joss und den entsprechenden Sendern. Mir gehört nur die Idee und ein paar Figuren in der Story. Kommentar: Ich hoffe die Story gefällt euch auch weiter so gut und ihr habt noch mehr Feedback für mich! Danksagung: Meinem lieben Eiskalten Engel ganz lieben Dank fürs Betalesen, und auch eine ganz lieben Dank an Spikeschild für die tollen Tipps und die Recherchen (kuddel). Danke auch an all die lieben Feedbackschreiber.
Teil 2
London, 13. August 1888
Griffin liegt nun etliche Fuß tief unter der Erde und kann mich nicht mehr unterdrücken. Mein Glück, sein Pech. Obwohl... anders wäre es mir lieber. Da ich jetzt Vater an den Fersen habe und Griffin damit sicher besser umgehen könnte. Aber heute Abend, das HATTE ich mir... habe ich Cecily endlich gefragt. Ich habe meinen ganzen Mut zusammengenommen und bin zu ihr gegangen. Ich habe ihr mein Gedicht vorgetragen und dann still auf ihre Reaktion gewartet. Doch statt vor Rührung zu vergehen oder mich auszulachen, blickte sie mich kalt an und sagte mit einer spottenden Stimme: „Mein lieber William, was bildet Ihr Euch eigentlich ein? Was soll dieses Gesäusel bewirken?“ „Oh, liebste Cecily, ich wollte Euch bitten, meine Frau zu werden.“, sagte ich. Nach ihren Worten hatte ich nun wirklich nichts mehr zu verlieren. Sie hatte mir mein Herz schon aus der Brust gerissen und es zertreten. Sie brach in schallendes Gelächter aus, welches einer Ohrfeige glich, bevor sie sagte: „Ich würde Euch niemals heiraten. Ihr steht so weit unter mir... Selbst wenn Ihr der letzte Mann wärt, würde ich mich niemals dazu herablassen, Euch zu ehelichen.“
‚Was für eine blöde Kuh’, schoss es Buffy durch den Kopf. Sie wäre zu gerne dabei gewesen, um dieser Person eins auf die Nase zu hauen. Doch das ging jetzt leider nicht mehr also las sie weiter. „So ein Miststück.“, fluchte Buffy laut. Als ihr klar wurde, dass sie noch immer in der Gruft saß und alleine war, schlug sie sich die Hand vor den Mund. Sie erinnerte sich daran, dass sie vor gar nicht allzu langer Zeit dieselben Worte zu Spike gesagt hatte. „Ich bin nicht besser gewesen als diese Kuh.“, sagte Buffy zu sich selbst. Sie blickte wieder auf das Buch und las weiter:
Nun sitze ich hier in einer Gasse, wie ein geprügelter Hund und weiß nicht, wie ich Vater jemals wieder unter die Augen treten soll. All meine Träume und Hoffnungen sind zerstört. ….. Ich sollte hier nicht sitzen, wo doch wilde Tiere bei Nacht die Stadt unsicher machen. Da ist etwas am Ende der Gasse, es kommt auf mich zu. Eine Frau. Ich glaube, meine Hoffnungslosigkeit, lässt mich schon Dinge sehen, die nicht wirklich da sind…
„Spike, du Blödmann! Das ist Drusilla, lauf weg!“, schrie Buffy und schreckte durch ihren eigenen Schrei von dem Buch auf. Sie blickte sich suchend um. Sie war sich sicher, noch etwas anderes außer ihren Schrei gehört zu haben. Als sie merkte, dass sie immer noch alleine war, entspannte sie sich wieder.
London, 16. August 1888
Ich glaube zumindest, dass heute der 16. August ist.
Das letzte, wo ran ich mich erinnern kann, ist, dass ich in einer Gasse gesessen habe und versucht habe drüber nachzudenken, was zu tun ist. Vor wenigen Tagen bin ich auf gewacht und habe mich wie ein Fisch auf dem Trocken gefühlt. Mein wunderschöner, schwarzer Engel sagt, das sei normal. Ich hatte Hunger und mein Körper fühlte sich an, als passe er mir nicht mehr. Eigentlich habe ich immer Hunger, dieses Gefühl scheint mich von innen heraus zu zerfressen. Jeder Knochen schmerzte und ich versuchte noch immer zu atmen, obwohl ich das nicht mehr brauche. Ich fühle mich noch immer seltsam. Mein Kopf schwirrt von all den Geräuschen und Gerüchen, die ich plötzlich wahrnehme. Ich fühle mich so merkwürdig, so anders, als ob etwas an mir nicht richtig wäre. Griffin und Angelus erklärten mir, dass dieses Gefühl vergehe, wenn ich erst einmal getrunken habe. Ich weigere mich noch immer zu trinken, obwohl mein schöner, schwarzer, verrückter Engel immer und immer wieder versucht mich zum Trinken zu bringen. Manchmal trinke ich von ihr, wenn sie in guter Stimmung ist. Oder ich nehme mal einen kleinen Schluck von einem der Menschen, die sie ständig anschleppt. Sie sind nie tot, sie trinkt nur so viel, dass noch etwas für mich bleibt. Selbst das tu ich dann nur, wenn sie mir befiehlt, dass ich trinken soll. Dann tu ich es, weil etwas in mir mich dazu zwingt, nicht, weil ich es will. Ich kann einfach keinen Menschen töten. Ich habe das Gefühl, als verriete ich dann etwas von mir, sollte ich wie sie ein Leben auslöschen. Allein der Gedanke daran zu töten, um weiterleben zu können, erfüllt mein totes Herz mit Ekel. Ich kann das nicht, ich habe auch nicht das Recht, Richter über Leben und Tod zu spielen. Was ist nur mit mir geschehen? Was bin ich? Ich weiß was mit mir geschehen ist, ich erinnere mich, wie mein schöner, schwarzer Engel auf mich zukam, als ich wie ein geprügelter Hund einsam und verloren in der Gasse saß. Sie hat mich gefragt, ob sie mir ihre Welt zeigen dürfte und ich habe ‚ja’ gesagt. Ich konnte ja nicht wissen, was dann aus mir werden würde. Jetzt bin ich ihr Child und sie ist mein Sire. Jetzt verstehe ich auch, was mit Griffin geschehen ist, sonst hätte ich ihn ja hier nicht wieder getroffen. Nur scheint er viel besser mit seinem Dasein klar zu kommen als ich.
„Warum hast du nicht versucht, ob Ketschup dich auch satt macht anstelle von Blut?“, fragte Buffy und dann schüttelte sie den Kopf. Ein schlechter Scherz. Aber sein Verhalten und seine Gefühle erinnerten sie so sehr an den kleinen Ketchupvampir aus dieser blöden TV-Serie, die Dawn sich immer anschaute. Sie fühlte sich schlecht, weil sie solch gefühllosen Gedanken gehabt hatte. „Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, was hätte ich dann getan?“, fragte sie sich. Dann war es ihr klar: Sie hätte getötet nur um weiter zu leben, es wäre ihr egal gewesen. Sie war sich sicher, dass er dann keine zwei Tage überlebt hätte, ganz abgesehen von der Tatsache, dass es 1888 sicher noch keinen Ketchup gegeben hatte. Er musste Menschen töten, um zu leben. Eine andere Chance hatte er ja nicht gehabt. Außerdem wäre er dann jetzt nicht hier und wer würde ihr dann auf die Nerven gehen? „Ohne ihn wäre mein Leben schrecklich langweilig und öde.“, sagte sie zu sich selbst. Sie wollte mehr über ihn wissen, denn ohne dass es ihr bewusst war, hatte sich der blonde Vampir in ihr Herz geschlichen.
London, 18. August 1888
In Gedanken höre ich Angelus und Griffin über mich lachen. Dru versucht immer noch mich zum Trinken zu überreden. Aber ich trinke ja um zu leben, zwar nur ihre Reste, wenn sie schon weg sind, doch das reicht mir und wenn es zu wenig ist, hole ich mir eben noch eine Ratte zum Nachtisch. Davon gibt es in London sowieso viel zu viele. Angelus nennt mich deswegen schon ‚William den Rattenfänger’. Was bin ich nur für Nichtsnutz? Als Mensch konnte ich es keinem recht machen und als Vampir ist es auch nicht viel besser. Aber ich will nicht den letzten Funken Menschlichkeit, der in mir lebt, opfern, um ihnen zu gefallen. Eher ertrage ich ihren Spott, als mein Gewissen mit dem Tod eines Menschen zu belasten.
„Urks“, sagte Buffy bei dem Gedanken daran, dass Spike Rattenblut getrunken hatte. Gut, dass er sich heute nur über Blutkonserven hermachte. Der Gedanke an das Rattenblut, drehte ihr den Magen um. „Auf einer Art ist er doch süß, er hat selbst nach seiner Verwandlung noch so viel Herz.“, sagte Buffy zu sich selbst. Sie war froh, dass er nicht direkt, nachdem er ein Vampir geworden war, los gemordet hatte. „Ich frage mich, woher die Geschichten stammen, die ich von ihm gehört habe. Aus seiner Sicht klingt das alles ganz anders.“, sagte Buffy zu sich selbst. Buffy dachte daran Giles dieses Buch unter die Nase zu halten und ihn um eine Erklärung zu bitten. Aber dann überlegte sie es sich anders, sie würde es selber herausfinden. „Wie war er nur zu diesem Ruf gekommen, der ihm auch noch den klagvollen Beinamen "The Bloody" eingebracht hatte?“, fragte sie sich noch und war schon wieder in das Buch versunken.
Ihren Spott zu ertragen ist leicht, aber wenn mein Grand-Sire mich dafür bestraft, dass ich nicht trinken will, das ist nur schwer zu ertragen. Angelus ist ein wahrer Künstler was die Folterkunst anbelangt und sein Child Griffin steht ihm da in nichts nach. Ihr Lieblingsfolterobjekt neben ihren Opfern bin nun mal ich. Meine kleine, schwarze Fee kann mir nicht helfen, denn sie ist Angelus’ Child und muss ihrem Sire gehorchen. Da er eine große Macht über sie hat, lässt er sie manchmal mitmachen, wenn sie mich foltern. Ich kann mich noch gut an die letzte Nacht erinnern, so frisch sind die Wunden noch, die sie mir zugefügt haben. Erst haben sie mich in Ketten gelegt und dann hat Angelus mich ausgepeitscht bis ich fast bewusstlos war. Danach durfte jeder von ihnen von mir trinken, bis ich zu schwach war irgendwo hin zu gehen oder in dieses Buch zu schreiben. Ich weiß nicht, wie viel ich trinken musste, um mich besser zu fühlen. Ich weiß nur, ich kann immer noch nicht richtig sitzen und das Schreiben ermüdet mich zusätzlich.
Buffys grüne Augen füllten sich mit Tränen, sie fühlte mit ihm. Ihr war, als hätte Angelus nicht nur ihn so grausam gefoltert. Nein, es fühlte sich an, als hätte er dasselbe mit ihr gemacht und das Blut aus seinen Wunden füllte ihre Augen mit Tränen, die zärtlich darauf bedacht, das Buch nicht zu nässen, auf ihre Hände tropften. Ein gequältes Schluchzen entwich ihren Lippen, bevor sie in der Lage war weiter zu lesen.
London, 20. August 1888
Als ich heute so alleine in meinen Gedanken versunken an den Docks spazieren ging, sah ich sie. Ein kleines Mädchen mit blonden Locken, obwohl ihre Kleidung sehr schmutzig war, wirkte sie auf mich wie ein kleiner Engel. Sie war sicher eins der Mädchen aus den Arbeiterhäusern oder eins von den vielen Waisenkindern, die sich mit der Arbeit in den Docks ihr Leben verdienten. Ich hatte den starken Impuls auf sie zu zugehen und sie von diesem erbärmlichen Leben zu erlösen. Als ich dann vor ihr stand und sie in mein Gameface blickte, lächelte sie mich an. „Hallo Mister, du siehst aber komisch aus.“, sagte sie mit einer Stimme, die klang wie das Läuten eines Glöckchens. Sie schien keine Angst vor mir zu haben, was mich doch etwas verwirrte. Da hatte ich nun endlich den Mut in mir gefunden ein unschuldiges Leben zu beenden und dieses kleine, zarte Wesen lächelte mich an. Ich verwandelte mich zurück in den Menschen, der ich einst gewesen war. „Hey Kleine, was machst du mitten in der Nacht an den Docks?“, fragte ich sie. „Mister, ich sehe mir die Sterne an. Sind sie nicht schön?“, antwortete sie mir ohne scheu. „Was… Ich meine, hast du keine Angst so alleine? Wie heißt du überhaupt?“
„Macht er jetzt Konversation mit seiner Mahlzeit?“, fragte sich Buffy. Sie war sich nicht sicher, ob es einem Vampir wichtig war, wie seine Mahlzeit mit Vornamen hieß. „Na ja, irgendwie war Spike schon immer komisch mal abgesehen davon, dass er so nervend ist.“, dachte Buffy und nippte an ihre Cola. Sie ließ sich tief in das Sofa sinken und las weiter:
„Ich heiße Emily und ich habe keine Angst. Leute wie Sie werden von unserer Heimvorsteherin ‚die Erlöser’ genannt. Sie sagt, sie erlösen uns von unserem unwürdigen Dasein.“, sagte die Kleine und lächelte mich an, als wäre es das normalste der Welt mitten in der Nacht an den Docks mit einem Vampir Konversation zu machen.
„Oh, bitte, Spike, hättest du diese Heimvorsteherin nicht fressen können?“, fragte Buffy laut. Als ihr bewusst wurde, was sie da gerade gesagt hatte schlug sie sich schnell eine Hand vor den Mund. „Böse, Buffy und böser Vampir!“, rief sie sich selbst zur Ordnung. Nur gut, dass sie alleine war und keiner ihre Aussage mitbekommen hatte.
„Emily ist ein schöner Name, ich bin William.“, sagte ich und reichte ihr meine Hand, welche sie ohne scheu ergriff. Wir saßen bis zum Morgengraun am Pier und redeten. Als ich die Sonne schon fast riechen konnte, machte ich mich auf den Weg zu dem alten Lagerhaus, in welchem wir zurzeit hausten. Obwohl es mir sehr schwer fiel die Kleine wieder zu verlassen, sie erinnerte mich irgendwie an Josey meine kleine Schwester. Ich war froh darüber, dass sie nicht wusste, was aus ihren beiden Brüdern geworden war. Killer, die dazu verdammt waren ein ewiges Leben im Schatten der Nacht zu führen.
Buffy musste schlucken, als sie die Passage zu Ende gelesen hatte. Das passte so gar nicht in ihr Bild von dem nervenden, sarkastischen und harten Spike. Er wirkte in dieser Beschreibung von sich so normal, nett und fast liebenswürdig. Als ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoss, entrann ihrer Kehle ein stöhnen. „Nicht schon wieder!“, schimpfte sie mit sich selbst. „Ich sollte besser aufhören zu lesen, sonst schließe ich Spike am Ende noch in mein Herz.“, sagte sie laut in die endlose Stille der Gruft. Doch sie konnte die Finger nicht von diesem Buch lassen und so blätterte sie eine Seite weiter:
London, 21. August 1888
Als ich mich heute wieder einmal von der Gruppe absondern wollte, um meine Gedanken nach zu hängen und mich später mit Emily zu treffen, hielt mich Angelus auf. Er sagte, er und Griffin hätten am heutigen Abend eine Überraschung für mich. Was sollte ich tun? Ich wollte nicht, dass die beiden von Emily erfuhren. Also beschloss ich mit ihnen zu gehen. Ich folgte ihnen den ganzen Weg vom Lagerhaus bis in die bessere Gegend von London. Plötzlich erkannte ich das Haus wieder, welches wir fünf ansteuerten. Es war mein und Griffins Elternhaus und mir war sofort klar, dass wir nicht nur auf ein Tässchen Tee vorbeischauen würden. Obwohl… Eigentlich war die Idee gar nicht mal so schlecht, so konnte ich meinen Vater endlich für all die Demütigungen leiden lassen, die er mir in meinen zwanzig Lebensjahren hatte zukommen lassen. Darla ging zur Tür, während wir geduldig im Schatten warteten. Nachdem James der Butler ihr endlich die Tür geöffnet hatte und Darla ihn genüsslich zum Abendbrot schlürfte, machten wir anderen uns auf den Weg ins Haus.
„Oh, mein Gott, er hat doch nicht wirklich seine Familie ausgesaugt?“, fragte Buffy die leere Gruft. Sie war sich nicht sicher, ob sie weiter lesen sollte, um dabei festzustellen, dass er es doch getan hatte. Oder ob sie besser schnell seine Gruft verließ und aufhörte in seinen privaten Gedanken herum zu lesen. Sie legte das Buch vorsichtig auf das Sofa und erhob sich von dem selbigen. Nachdem sie sich einmal gestreckt hatte, ging sie auf die Suche nach etwas Essbaren. Als sie endlich fündig wurde, hatte sie auch den Endschluss gefasst weiter zu lesen. Sie wollte nun endlich wissen, wer Spike beziehungsweise ‚William the Bloody’ wirklich war. Von ihm persönlich würde sie das sicher niemals erfahren. Sie machte es sich wieder auf dem Sofa bequem. Nachdem sie die Tüte Chips geöffnet hatte, las sie wie gebannt weiter.
Wollt ihr immer noch mehr über Spike erfahren? *fg*