Melanies FanficForum

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HELL
noch lebendig


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New PostErstellt: 02.05.04, 17:15     Betreff: Re: Demon Calling Antwort mit Zitat  

Demon Calling - Chapter 6
Familiar problems


Gähnend lümmelte die Jägerin auf dem Küchenstuhl. Eine dampfende Tasse Tee in der einen, die Tageszeitung in der anderen Hand. Zwar schmerzten noch einige Wunden, doch die Selbstheilung hatte schon eingesetzt. In diesem Moment war sie mehr als dankbar für ihre speziellen Kräfte.
„Geht’s besser?“, begrüßte Angel die Jägerin besorgt. Emilie schreckte von ihrer Zeitung hoch: „Hu? Ach so, ja, ja, alles klar! Selbstheilung und so“, erklärte sie zerstreut und vertiefte sich schnell wieder in ihre Zeitung.
Doch zu spät. Er hatte es bereits gesehen, bzw. erahnt. Der Vampir setzte sich ihr gegenüber und betrachtete die junge Frau forschend.
„Was ist?“, fragte sie unwissend ohne aufzusehen. – „Sieh mich an!“, forderte Angel ruhig. – „Hmm?“, damit sah sie den Vampir schief an ohne richtig den Kopf zuheben. Einen Versuch war es ja wert. – „Sie mich richtig an!“, forderte er nun strenger. Angel hatte keine Lust auf billige Ausweichmanöver.
Zögernd richtete Emilie sich auf. Unnötigerweise atmete der Vampir einmal tief durch und beugte sich dann zu ihr vor. Als er ihr Haar zurückstreichen wollte machte Emilie einen halbherzigen Abwehrversuch. Sachte legte er ihr Haar hinter ihre Schulter.

„Es ist nichts!“, beschwichtigte Emilie ihn wenig überzeugend. – „Ist ja nichts besonderes, wenn jemand dich so sehr würgt, dass man fast seine Fingerabdrücke auf deiner Haut erkennen kann“, erwiderte Angel trocken und berührte sanft ihren Hals. Emilie zuckte zusammen, nicht nur weil die Berührung weh tat.

Als Emilie heute morgen aufgewacht war und in den Spiegel gesehen hatte, hatte sie feststellen müssen, dass Spike letzte Nacht doch recht hart zugepackt hatte. Ihre Haut war gerötet und schimmerte an einigen Stellen so violett, wie ihr Haar. Vereinzelt sah man sogar, wo seine Finger ihre Kehle umfangen hatten. Als sie die Stellen abgetastet hatte durchzuckte die Jägerin ein unangenehmer Schmerz.

„Wer bzw. was hat das getan?“, fragte Angel ruhig und ließ sie los. – „Ein Vampir“, antwortete Emilie gleichgültig. – „Was ist mit ihm passiert?“, fragte er weiter, während er sich erhob um einen Eisbeutel zuholen. Wieder zuckte Emilie zusammen, als die Kälte sie durchfuhr.
„Ich habe ihn ordentlich fertig gemacht!“, grinste sie nun. – „Ist er vernichtet?“, fuhr er fort. – „He, wir müssen doch langsam los, oder? Die Arbeit ruft!“, lenkte sie nicht sehr geschickt ab und verschwand im Badezimmer. Angel schüttelte nur den Kopf.



~*~*~*~



Der dünne schwarze Rollkragenpullover bedeckte die gröbsten Spuren. Spike sollte nicht sofort sehen, welche Folgen ihre Begegnung für sie hatte.
Nur einige Kratzer in ihrem Gesicht verrieten von den Kämpfen der letzten Nacht.
„Willst du es mir nicht sagen?“, begann Angel erneut. – „Was?“, kam die prompte Gegenfrage von Emilie. – „Was mit dem Vampir passiert ist“, erklärte er.
„Welcher Vampir?“, gerade hatte Wesley mit Fred und Spike Angels Büro betreten. – „Emilie wurde gestern von einigen Dämonen recht übel zugerichtet!“, erklärte der Vampir nun seinen Freunden.
„Och, hat sich unsere kleine Jägerin weh getan!“, grinste Spike zynisch. Daraufhin landete Freds Ellebogen in seinem Magen. Der Vampir krümmte sich kurz nach vorne und stieß gequält Luft zwischen den Zähnen aus. Dabei hielt er sich die getroffene Stelle.
„Seit wann so schlagfertig, Fred?“, fragte Emilie mit hochgezogener Augenbraue. Fred sah Spike besorgt an: „Alles in Ordnung, Spike? Tut dir was weh?“
„Ich hatte gestern auch einige Auseinandersetzungen!“, dabei hob der Vampir kurz sein T-shirt an. Sein Bauch schimmerte in den schönsten Blau- und Violetttönen. Freds Augen weiteten sich erschrocken.
„Tut’s sehr weh?“, legte Emilie ihren Kopf schief. Spike fixierte sie böse.
„War es ein Vampir?“, fragte Angel gelassen. Spike wusste schon selbst, was er sich zumuten konnte. – „Nicht ganz“, antwortete der blonde Vampir gedehnt. – „Was dann?“, fragte Angel weiter. – „Vielleicht ein Mischwesen?“, warf Wesley interessiert ein. – „Soweit ich weiß, existieren keine Mischwesen zwischen Vampiren und anderen Dämonen“, glänzte Emilie, wie aus dem Lehrbuch. – „Wer sagt denn, dass das ein anderer Dämon beteiligt war?“, fragte Spike. Sein Blick streifte Emilie. – „Na hoffen wir, dass sich keine durchgeknallten Dämonen einen Spaß daraus machen uns aufzulauern!“, seufzte Angel, „Denn Emilie ist ebenfalls nicht glimpflich davon gekommen. Zeig es ihnen!“, befahl er keine Wiederrede zulassend.
Emilie murrte kurz auf, gab dann aber nach. Es war eigentlich nur fair, nachdem Spike seine Blessuren gezeigt hatte. Langsam rollte sie den Kragen runter. Über Spikes Gesicht huschte ein selbstgefälliges Grinsen.
„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Wesley ungläubig. – „Nichts!“, zischte die Jägerin und rückte ihren Kragen wieder zurecht.
„Also hast du den Vampir nun vernichtet?“, fragte Angel abermals. – „Ich habe bereits gesagt, dass ich ihn ganz schön fertig macht habe!“, dabei warf Emilie Spike einen höhnischen Blick zu. – „Aber nicht vernichtet?“, hakte Spike zynisch nach. – „Nein“, murrte Emilie. – „Hoffen wir, dass sich das Problem bald löst!“, dabei blickte Angel Spike und Emilie streng an.

„Ich geh dann mal arbeiten“, verabschiedete Fred sich. Die Situation kam ihr etwas seltsam vor. – „Ich komm mit. Ich seh’ mir heute noch einige Wohnungen an!“, eilte Emilie der jungen Frau nach. Angel nickte nur. Die Jägerin wohnte mittlerweile 2 Wochen bei ihm – zwei Wochen zu viel. Es wurde höchste Zeit, dass sie auszog.
„Wir seh’n uns!“, verabschiedete sich nun auch Wesley.

Spike wollte ebenfalls gehen, doch Angel hielt ihn streng zurück: „Wenn du sie noch einmal anrührst!“, zischte der ältere Vampir. Spike wirbelte herum: „Was?“ – „Ich weiß, dass du es warst!“, erklärte Angel schlicht. – „Hat sie etwa...“, begann der blonde Vampir, wurde aber von seinem Grandsire kalt unterbrochen: „Nein, denn erstens benehmt ihr euch wie Teenies. Zweitens die Abdrücke an ihrem Hals. Es war ein leichtes zu erkennen zu wem sie gehörten. Doch wie ich sehe durftest du Bekanntschaft mit ihren Stiefeln machen!“, Angels Augen blitzten amüsiert auf. – „Sie hat mich zuerst geprügelt. Außerdem habe ich ihr sogar noch geholfen. Die Kleine hat sich ihre Seele aus dem Leib prügeln lassen. Du hast doch ihre Verletzungen gesehen!“, brauste Spike auf. – „Schon gut. Versuch nicht dich zu rechtfertigen. Ich sage nur, dass ihr in Zukunft etwas sorgsamer miteinander umgehen solltet!“, beschwichtigte der dunkelhaarige Vampir Spike. – „Und warum beschuldigst du dann mich?“, murrte Spike weiter. – „Überlegen wir: Du bist über 100 Jahre älter als sie. Solltest eigentlich etwas geduldiger sein bei so einem langen Leben. Weißt, was deine Vampirkräfte anrichten können. Und du bist verdammt noch mal nicht dazu da, sie zu töten!“, anfangs klang Angels Stimme noch amüsiert, doch am Ende war er bitterernst geworden. – „Tzz...“, stieß Spike scharf Luft zwischen den Zähnen aus. – „Ich weiß, dass sie manchmal ein ... na ja...“, Angel druckste herum. – „Sag’s doch einfach, wie es ist. Manchmal ist Emilie ein verdammtes Miststück. Trotzig, frech, arrogant und besserwisserisch!“, stieß Spike verächtlich heraus. – „Schon gut. Ich verzichte auf detailgetreue Beschreibungen!“, beschwichtigte Angel den jüngeren Vampir, auch wenn er noch so sehr recht hatte, „Du solltest nur nicht so verdammt dumm sein und darauf eingehen. Siehst du nicht, wie Emilie sich einen Spaß daraus macht, uns bis auf’s Blut zureizen. Und wir Idioten gehen darauf ein!“ – „Tja, liegt wohl in der Familie!“, Spikes Augen blitzten. – „Ich meinte ja nur...“, murmelte Angel. – „Was meintest du? Bloody hell, dieses Mädchen macht mich wahnsinnig. So ein dummes trotziges Kind habe ich noch nie erlebt!“, brauste Spike wütend auf und begann in Angels Büro auf und ab zulaufen. – „Wahrlich deine Tochter, uh?“, erwiderte Angel seelenruhig.


Spike verharrte abrupt in seiner Bewegung und fixierte Angel: „Nun mach mal halblang!“ – „Was? Legen wir doch mal die Karten auf den Tisch. Du entziehst dich der Verantwortung, wie eh und je. Emilie wohnt bei mir – ich habe sie Tag und Nacht am Hals. Doch du glaubst sie zukennen, nur weil du dich einmal mit ihr prügelst? Glaubst du wirklich, eine Stiefelspitze zeigt dir, wer sie ist?“, Angel war nahe daran komplett auszurasten. Seine Stimme klang bedrohlich und nahm an Lautstärke zu. In letzter Zeit war er mehr als leicht reizbar – in letzter Zeit bedeutete, in den letzten zwei Wochen.
Seltsamerweise wich Spike einen Schritt zurück. Normalerweise liebte er es seinen Grandsire wütend zu machen, um ihn zu verspotten. Doch das war selbst ihm zu seltsam...
„Was weißt du schon über sie?“, zischte Angel. – „Was weißt du denn? Vielleicht was sie frühstückt?“, zischte Spike zurück.
Angel seufzte und lehnte sich zurück: „Es tut mir leid!“ Wenn ihn nicht alles täuschte hatte auch Spike ein leises „Mir auch!“ gemurmelt.

„Seien wir doch ehrlich“, begann Spike ruhig, „wir wissen beide nicht wirklich etwas über sie. Doch na ja hast du ... also...“ – „Ihr Blut!“, vervollständigte Angel Spikes Satz ernst. Dieser nickte nur.
„Sire-Blut?“, murmelte der blonde Vampir. – „Sire-Blut!“, bestätigte Angel, „Doch dabei bleibt es doch nicht!“, dabei fuhr sich der dunkelhaarige Vampir nervös durchs Haar. Spike nickte stumm und ließ sich in einen Sessel vor Angels Schreibtisch fallen.

„Weißt du, letzte Nacht, da hat sie mir erzählt, dass sie von uns allen träumen würde. Also nicht nur irgendwas, sondern unsere Erinnerungen – alles!“, erzählte Angel ehrlich von den Geschehnissen der vergangenen Nacht. – „Was? Unsere Erinnerungen? Wie soll das denn funktionieren?“, sah Spike ihn fragend auf. – „Keine Ahnung. Doch ich denke, sie sagte die Wahrheit. Sie wirkte so ernst – so bedrückt. Denn sie sagte, dass sie ...“, Angel schwieg kurz: „Also dass sie jedes meiner Opfer kennen würde. Ihren Schmerz – ihre Qual – meine Reue.“
Spikes Augen weiteten sich. Das war selbst für ihn recht heftig.
„Dann... dann müsste sie auch meine...“, dachte er laut. Angel nickte nur bestätigend.
„Scheiße!“, stieß Spike heraus, „Die Kleine muss ja komplett fertig sein. Denn na ja in unseren besten Zeiten waren wir keineswegs Kinder von Traurigkeit!“, kurz huschte ein Grinsen über das markante Gesicht. – „Sie sagte, sie komme damit klar. Ich hoffe sie sagt die Wahrheit!“

Für einen Moment schwiegen beide Vampire.
Seit weit über 100 Jahren kannten sich die beiden. Waren eines Blutes – eine Familie. Doch immer trennte sie etwas, ob es ihre eigene Sturheit war oder ihre Seelen. Tiefer Hass hatte vor langer Zeit begonnen Wurzeln zuschlagen.
Vielleicht war Emilie der Strang, der die beiden trotzallem verband. Sie zu etwas machte, dass zuvor kein Vampir gewesen war: Eine Quelle des Guten.
Die Ahnen einer Jägerin. Einem Kind des Lichts.
Doch dass ihre eigenen Schatten dieses Kind bedrohten trübte jede Hoffnung.



~*~*~*~



„Ist es das?“ – „Ich hoffe es!“, damit stieg Emilie aus Angels Wagen und machte sich auf den Weg zu dem Hauseingang. Der Vampir folgte ihr.
Vor ca. einer Stunde war die Sonne untergegangen. Angel hatte darauf bestanden diese Wohnung mit ihr zu besichtigen.
Das Gebäude lag in einer guten Gegend – wenige Minuten von W&H und Angels Apartment entfernt, denn man musste eben immer ein Augen auf Emilie haben – glaubte zumindest der Vampir. In der Nähe war auch ein Friedhof, sodass sich regelmäßig austoben konnte.
„Bei Suva klingeln, hat die Frau heute Nachmittag am Telefon gesagt“, unschlüssig stand Emilie vor dem Klingelschild. – „Dann tun wir das!“, damit langte Angel nach vorn und betätigte den Klingelknopf „Suva“.

„So und das ist die Wohnung!“, damit öffnete die ca. 55 Jahre alte Frau die Wohnungstür.
Vor ihnen eröffnete sich ein geräumiger Wohnraum mit einer Küchenzeile. Emilie malte sich schon aus in welcher Ecke ihr Sandsack hängen würde und wie schick es aussehen würde an eine Wand ihre Waffen zu hängen.
„Also Sie haben hier den Hauptraum, inklusive Einbauküche. Durch die linke Tür gelangen sie in das Badezimmer. Die Tür rechts hinten führt in einen weiteren freien Raum, an diesen schließt noch eine etwas kleinere Kammer an. Diese kann man z.b. als begehbaren Kleiderschrank nutzen!“, zwinkerte die Vermieterin Emilie zu. Die Jägerin lächelte.
Gezielt schritt die junge Frau durch den Raum, um sich in der Mitte drehen: „Schön groß und hell, oder?“, dabei fixierte sie Angel, der unschlüssig neben Mrs. Suva stand. – „Ja, tagsüber fällt sehr viel Licht in die Zimmer, da die Fenster auf der Südseite liegen!“, erklärte die ältere Frau. – „Schön, Tageslicht“, murmelte Angel immer noch unschlüssig. Sehr relevant war dies für ihn ja nicht. – „Doch durch ein paar dunkle Vorhänge wäre dies natürlich verschwunden!“, stellte Mrs. Suva die Bemerkung in den Raum.
Der Blick der Jägerin und des Vampirs streiften sich kurz wissend.


„Die Wohnung wäre in ca. einem Monat Bezugs fertig, da erst noch einige Reparaturen an der Heizung und der Warmwasserversorgung vorgenommen werden müssen. Außerdem muss noch das Schloss ausgewechselt werden“, erläuterte Mrs. Suva, „Ich lasse Ihnen auf jeden Fall erst mal die Unterlagen hier, betreffs des Mietpreises und der genauen Größe der Wohnung. Sie können sich noch in aller Ruhe hier umsehen. Den Schlüssel brauchen Sie dann bloß in meinen Briefkasten werfen. Wenn Sie Interesse an der Wohnung haben, rufen Sie mich in den nächsten Tagen an!“, damit wandte sie sich zur Tür – „Danke, machen wir!“, lächelte Angel aufrichtig, während sich Emilie weiter umsah.
„Ach, übrigens Kinder sind in unserem Haus ebenfalls erwünscht!“, lächelte die Vermieterin. – „Oh, ich habe keine Kinder!“, sah Emilie auf. – „Aber Sie sind ein junges Paar, da kann viel passieren!“, zwinkerte Mrs. Suva die Jägerin an. – „Was?“, platze Angel heraus, „sie und ich!?“, dabei zeigte er entsetzt auf Emilie. – „Nein...“, begann Emilie empört. – „... auf keinen Fall!“, vervollständigte Angel bestimmt, doch er fasste sich wieder: „Also das soll heißen: Wir sind nicht liiert!“ – „Schon gut!“, lächelte die ältere Frau und verließ die Wohnung.
„Tzz... die hat Ideen – wir beide!“, schüttelte Angel den Kopf. – „Sie hat sicher zu viele Liebesromane gelesen!“, winkte die Jägerin ab.


Während Emilie die weiteren Räume inspizierte sah Angel sich die Unterlagen zu der Wohnung genauer an. Sowohl Lage, als auch Preis der Wohnung waren in Ordnung und wie es schien, hatte Emilie Gefallen an den Räumlichkeiten gefunden.
Nur wer bezahlte die Miete?
Bisher hatte Angel sich noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, wer für Emilies Lebensunterhalt aufkam.
Theoretisch hätte er selbst kein Problem damit ihr die Wohnung zu sponsern, da W&H genügend Geld abwarf. Nur er war sich nicht sicher, ob sich nicht vielleicht der Rat bzw. Giles dafür verantwortlich fühlte. Oder gar dieser Zauberer Zalasar.
Oder ob Emilie das Geld überhaupt von ihm annehmen würde.
Denn ein eigenes Einkommen hatte die junge Frau – soweit Angel wusste – nicht.


„Ich würde sagen, wir haben einen Gewinner!“, freute sich Emilie, als sie aus den hinteren Räumen wieder in den Wohnbereich trat. – „Hmm... hört sich doch ganz gut an!“, gab Angel wenig überzeugend zurück. – „Was ist denn?“, seufzte Emilie etwas genervt, über den ewig grübelnden Vampir. – „Ich habe mich nur gerade gefragt, wie das hier bezahlt wird, bzw. wovon du lebst!“ – „Ich werde mir einen Job suchen!“, erwiderte Emilie leicht hin. – Verwundert sah Angel auf: „Was einen Job? Du? Aber du bist doch...“ – „Ja, die Jägerin, blabla Auserwählte blabla. Gut erkannt. Ich habe eine Berufung, nur leider wird die ziemlich schlecht bezahlt!“, dabei rollte sie mit den Augen, „Irgendein Kellnerjob wird sich schon finden. Ist ja nicht das erste Mal!“ – „Lass mich raten, du hast bis jetzt in wilden Bikerclubs gearbeitet und auf den Tischen getanzt?“, grinste Angel plötzlich. – „Hättest du wohl gern!“, ihre Augen blitzten herausfordernd. – „Das besprechen wir später“, lenkte er ab, „Doch ein einfacher Kellnerjob reicht wohl kaum aus“, dabei machte er eine kurze Handbewegung, um auf die Wohnung zu deuten. – „Tja, der Rat ist der Meinung sein Baby unterstützen zumüssen, dagegen sollte man sich nicht wehren. Briten können ziemlich ungemütlich werden!“
Angel nickte. Ein weiteres Problem gelöst.


Emilie trat zu der Küchenzeile. Ruhig strich ihre rechte Hand über die Küchenfläche. An einem Punkt blieb die junge Frau stehen und legte auch ihre zweite Hand auf die Arbeitsfläche. Dann atmete sie tief ein und konzentrierte sich.

„Ähm... was machst du da?“, fragte Angel irritiert. – „Ich versuche herauszufinden, ob diese Wohnung wirklich frei ist. Ob die Seelen der ehemaligen Bewohner wirklich Abschied genommen haben!“, antwortete Emilie konzentriert.
Eine plötzliche Wärme durchflutete den ansonsten recht kühlen Menschenkörper. Die Energien flossen ungehindert durch sie hindurch.

„Du meinst Geister?“, bemühte sich Angel ihr zufolgen. – „Nicht nur. Die Bewohner können auch nur weggezogen sein und trotzdem noch so an der Wohnung hängen, dass ein Teil ihrer selbst noch gegenwärtig ist. Ach und nebenbei checke ich gleich die Nachbarn. Du weißt schon: Massenmörder, Vergewaltiger, Verbrecher, Dämonen, ... oder Hexen“, fügte sie nach kurzem Zögern hinzu. – „Hexen?“, fragte der Vampir zweifelnd. – „Hatte ich mir doch gedacht“, murmelte Emilie und wandte sich gleich darauf wieder an ihren Begleiter, „Ich meine die Vermieterin. Eine alte Wicca. Gehört aber einem Naturvolk an, deshalb sind die magischen Schwingungen nicht so offensichtlich!“, erklärte die Hexe eilig. – „Und das weißt du alles, weil du auf die Arbeitsplatte gefasst hast?“, einerseits beeindruckt, andererseits zweifelnd beobachtete Angel das Schauspiel. Eine junge Frau fasste mit geschlossenen Augen auf ihre zukünftige Kücheneinrichtung – mehr war ja eigentlich nicht zu sehen.

„Man hat die Frau uns für dumm verkauft!“, platzte Emilie plötzlich heraus, dann fuhr sie herum. – „Wie bitte?“, fragte Angel, dabei legte er die Stirn in Falten. – „Sie weiß, dass ich die Jägerin bin und auch wer du bist!“, erklärte Emilie abermals. – „Also, war der Quatsch mit den Kinder, nur...“, begann er fragend. – „... Quatsch – eben.“, Emilie zuckte mit den Schultern, „Ich weiß, nur noch nicht, warum sie eine Jägerin im Haus haben will. Entweder, weil es ganz praktisch ist, dass ich Dämonen in den Arsch trete oder weil sie mich dann einfacher killen kann!“ – „Dich töten?“, die sanften braunen Augen weiteten sich etwas. – „Entweder man hasst mich und wünscht mir den Tod oder die Leute haben einfach nur Angst!“, erwiderte sie gleichgültig.

Angel wusste, dass die wenigsten Menschen, die in Magie und Zauberei bewandert waren, Emilies Erschaffung unterstützt hatten. Während Buffys Schwangerschaft hatten sogar Verrückte versucht sie zutöten – doch erfolglos. Buffy hatte überlebt, bis sich ihr eigener Körper gegen sie gewandt hatte.

„Jetzt mach dir nicht gleich wieder sinnlos Sorgen!“, unterbrach Emilie seine Gedanken, „Bis jetzt hat noch keiner einen ernsthaften Anschlag auf mich verübt. Die würden eh vor Angst sterben, wenn ich richtig sauer werde!“, stieß die Jägerin nun etwas ärgerlich hervor. Sie war es einfach leid, als „gefährlicher Zaubertrick“ zu gelten. Es war nicht sehr förderlich, wenn viele glaubten, dass sie die Welt zerstören würde, wenn sie nur wollte. Vielleicht konnte Emilie das. Doch, ob sie es wollte war zu bezweifeln...

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"... Ich mag Vampire einfach nicht.
Vampire sind echt so Mädchen.
Und wenn man ihnen eine scheuert, dann heulen sie!"
Christian Tramitz in "Tramitz & Friends"
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