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Miriam24

Administrator

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New PostErstellt: 20.10.04, 20:09     Betreff: Stammeln,Poltern,Stottern

Periphere Sprechstörungen
Periphere Störungen der Artikulation (Peripherie = Umkreis, außen) entstehen durch unkoordinierte Bewegungsabläufe beim Sprechen, deren Ursache im falschen Gebrauch der Sprechwerkzeuge (Zunge, Zähne) im Zusammenspiel mit der Atmung liegt.

Stammeln
Symptome
Das bei Kleinkindern normale Stammeln, das sich durch die Bildung fehlerhafter Laute auszeichnet, verschwindet im Laufe des Spracherwerbs etwa im vierten Lebensjahr. Danach bestehen bleibende Lautbildungsfehler müssen in der Regel behandelt werden. Alle Formen des Stammelns können eine organische Ursache haben oder funktionell, d.h. durch falschen Gebrauch der Sprechwerkzeuge, bedingt sein. In jedem Fall sollte überprüft werden, ob bei dem betroffenen Kind ein Hörschaden vorliegt.

Es werden verschiedene Formen unterschieden: das einfache Stammeln, wo ein oder zwei Laute ausfallen, aber die Sprache noch gut verständlich bleibt, und das multiple Stammeln, wo mehrere Laute fehlen und das Verständnis der Sprache erschwert wird.

Beim Sigmatismus, auch Lispeln genannt, werden die S-Laute falsch gebildet. Meist ist eine fehlerhafte Lage der Zunge im Mund an der Störung beteiligt. Es handelt sich dabei um die häufigste Form des Stammelns.

Weniger häufig sind Störungen der Bildung von G-Lauten (Gammazismus), K-Lauten (Kappazismus), L-Lauten (Lambdazismus) oder R-Lauten (Rhotazismus).

Die so genannte Rhinophonie (Näseln) kann verschiedene Ursachen haben. Im Normalfall werden die Konsonanten m, n und ng (=Nasallaute) gesprochen, ohne dass der Nasenrachenraum durch das Gaumensegel geschlossen ist. So kann die Luft während der Artikulation dieser Laute durch die Nase ausströmen. Die Nase und die Nasennebenhöhlen wirken dabei als Resonanzräume. Beim geschlossenen Näseln (Rhinophonia clausa) ist die Nase durch Schnupfen, Polypen, vergrößerte Rachenmandeln oder Tumoren verlegt. Deshalb ist der Luftstrom durch die Nase behindert, die Nasallaute werden ohne Nasenresonanz gesprochen, und die Sprache klingt tot ("Stockschnupfensprache"). Beim offenen Näseln (Rhinophonia aperta) dagegen fehlt der Abschluss des Nasenrachenraumes, z.B. durch das Vorliegen einer Gaumensegellähmung oder einer Gaumenspalte. Alle Laute bekommen deshalb beim Sprechen einen nasalen Beiklang.

Liegen organische Ursachen für das Auftreten von Stammeln vor, müssen diese zunächst beseitigt werden (z.B. chirurgische Entfernung von Nasenpolypen bei starker Rhinophonie oder operative Beseitigung einer Gaumenspalte). Ansonsten können alle Formen des Stammelns mit Hilfe von Sprechübungen durch den Sprachtherapeuten (Logopäden) behandelt werden. Dabei werden in der Regel die Zungen- und Mundmotorik trainiert und die richtige Technik bei der Lautbildung vermittelt.

Ursache
Wie gesagt, ist das Stammeln bis etwa zum vierten Lebensjahr ein Teil der normalen Sprachentwicklung eines Kindes. Stammelt es darüber hinaus, so kommen in zehn Prozent der Fälle erbliche Ursachen in Frage. Aber auch an nachlässiges Sprechen, mangelnde Förderung oder an Probleme mit Lippen, Zunge oder Zähnen sollte gedacht werden. Gelegentlich stellt der Arzt auch eine tiefergehende Störung des Gehirns fest, wobei dann das Stammeln nur ein Krankheitszeichen von vielen ist.

Therapie und Prognose
Eine Behandlung des Stammelns sollte so früh wie möglich erfolgen und bis zur Einschulung abgeschlossen sein. Anfangs wird durch den Arzt oder Logopäden festgestellt, wie weit die Sprache des Kindes entwickelt ist und ob eine Behandlung notwendig wird. Durch den Logopäden wird dann eine individuelles Übungsprogramm erstellt, das auf den Entwicklungstand des Kindes abgestimmt ist. Bei kleineren Kindern werden die Übungen oft indirekt in Form spielerischer Handlungen durchgeführt. Bei Jugendlichen wird u.a. mehr auf Bewusstwerdung der Störung geachtet und mit Tonbandaufnahmen und Spiegeln gearbeitet.

Nicht immer ist eine so intensive Behandlung erforderlich. Oft reicht eine grundlegende Beratung der Eltern aus. Wichtig sind dabei Ratschläge, wie das Kind in der Sprachentwicklung gefördert werden kann und Anleitungen, wie die unmittelbaren Bezugspersonen am besten mit dem auffälligen Sprachverhalten des Kindes umgehen.

Poltern
Symptome
Poltern ist eine Störung des Redeflusses, die durch überstürztes Sprechen, Verschlucken von Lauten und einer verminderten Verständlichkeit gekennzeichnet ist. Das Sprechen wirkt dabei hastig und die Aussprache verwaschen. Hier muss im Normalfall eine Erziehung zu langsamem Sprechen erfolgen. Anders als beim Stottern verbessert sich das Sprechen, wenn sich der Betroffene auf den Sprechvorgang konzentriert. Auch Wiederholungen von Lauten oder ein Zögern im Redefluß kommt beim Poltern nicht vor.

Ursache
Das Poltern wird durch eine organische Störung des Gehirns erklärt. Oft sind bei den Kindern die Gehirnwellen geringfügig verändert. Eine Häufung des Polterns in bestimmten Familien läßt ebenfalls einen Einfluss der Vererbung vermuten.

Therapie
Interessanterweise haben oft die Polterer am wenigsten Leidensdruck und müssen gelegentlich erst zu einer Behandlung motiviert werden. Auch hier ist eine gründliche Beratung der Familie und des Kindes von großem Wert. Eltern sollten gute Sprachvorbilder sein, das Kind zum langsamen Sprechen mit Atempausen anregen. Das Kind sollte gelobt und belohnt werden, wenn es sich bemüht, verständlich und sauber artikuliert zu sprechen. Ist eine ausreichende Therapiemotivation vorhanden, so ist eine logopädische Behandlung meist erfolgreich.

Stottern
Typisch für das Stottern sind Hemmungen oder Unterbrechungen des Sprechablaufs, die zu einer Störung des Redeflusses führen. In vielen Fällen läuft auch die Atmung unkontrolliert ab. Die genauen Ursachen für das Auftreten von Stottern sind nicht bekannt. An seiner Entstehung sind häufig psychische Faktoren beteiligt (z.B. Stress- und Belastungssituationen). Die Therapie dieser Sprechstörung gestaltet sich mitunter sehr schwierig. Sie besteht in Sprechübungen, Atemschulung, Entspannungsübungen und Verhaltenstherapie.

Symptome
Es gibt drei verschiedene Formen des Stotterns.

Das so genannte klonische Stottern: einzelne Buchstaben werden beim Beginn des Sprechens wiederholt ( "D-D-D-Demosthenes" ). Das tonische Stottern: Steckenbleiben im Redefluß ( "Demmm...osthenes"). Das tonisch-klonische Stottern stellt eine Mischung aus beiden Formen dar.

Begleitend zum Stottern kommt es häufig zum Anspannen des Körpers beim Sprechen. Teile des Gesichtes oder des Körpers werden dann mitbewegt und der naturliche Atemfluss kommt ins Stocken. Je nach Situation treten auch emotionale (vegetative) Begleiterscheinungen auf: Der Stotterer errötet, schwitzt und die Atmung wird noch unregelmäßiger.

Wichtig zu wissen ist, dass ein langjähriger Stotterer oft bestimmte Laute und Wörter vermeidet. Er probiert, seine Sätze so auf zu bauen, dass er gefährliche Passagen mehr oder weniger geschickt umgeht.

Ursachen
Als Ursache für das Stottern werden genetische, psychologische, neurologische und Entwicklungsstörungen diskutiert. Stotterer gibt es seit Menschengedenken in allen Kulturen und in allen Gesellschaftsschichten. Viele Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass es dafür eine körperliche Veranlagung (Disposition) gibt. Diese Kinder kommen also schon mit der Möglichkeit, Stotterer zu werden, auf die Welt. Die Umstände der ersten Lebensjahre und der Sprachentwicklung bestimmen dann, ob die Anlage zum Vorschein kommt oder nicht. Psychische Einflüsse können dabei eine Rolle spielen, stellen jedoch nicht die Ursache dar.

Stottern kann in Familien gehäuft auftreten, so dass auch eine Weitervererbung der körperlichen Veranlagung vermutet wird.

In der Erforschung der Ursachen ist noch vieles unklar - wie so oft, wenn von einer multifaktorielle Entstehung gesprochen werden muss. Auch warum etwa viermal mehr Jungen als Mädchen stottern, bleibt weiterhin ein Geheimnis für die Forschung.

Therapie und Prognose
Wenn Stottern zu einem Problem in der Sprachentwicklung wird, sollte die Familie sich erstmal umfassend beraten lassen. Auf keinen Fall darf abgewartet werden, nach dem Motto: Das wird sich schon „verwachsen“. Ansprechpartner können dabei der Kinderarzt und der Logopäde sein, oder die Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe, die eine intensive Elternarbeit betreibt.

Nachdem die exakte Diagnose gestellt wurde, wird ein Therapieplan auf den einzelnen Stotterer zu geschnitten. In der Therapie werden oft verschiedene Behandlungsformen integriert, zum Beispiel:

Information und Beratung der Eltern: Neben der Erklärung der Natur und Ursache des Krankheitsbildes ist es wichtig, Grundsätze mit zu teilen, wie die Familie am besten mit dem stotternden Kind umgeht. Es sollte eine Umgebung für das Kind geschaffen werden, die eine Sprachheilung unterstützt (z.B. Nichtbeachten des Stotterns, Ausreden lassen, geduldiges Zuhören und ähnliches).
Logopädische Übungsbehandlungen: Es existieren verschiedene Sprechübungen, die Atem, Rhythmik und Sprache bewusst machen und verändern sollen. Oftmals werden diese mit Entspannungsübungen, wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung kombiniert. 3. Psychoanalytische Behandlung: Diese findet meist in Form einer analytisch geprägten Spieltherapie statt. Konflikte, die das Stottern betreffen, sollen im Spiel abgebaut werden.
Psychoanalytische Behandlung: Diese findet meist in Form einer analytisch geprägten Spieltherapie statt. Davon ausgehend, dass Stottern ein Ausdruck einer neurotischen Störung ist, sollen die zugrunde liegenden Konflikte im Spiel abgebaut werden.
Verhaltenstherapie: Hier wird die Sprechstörung als eine erlernte Verhaltenweise angesehen, die durch eine gezielte Behandlung auch wieder verlernt werden kann.
Prognostisch: Von den 4-5% der Schulkinder, die Stotterersymptome zeigen, wird nur jeder fünfte über das Jugendalter hinaus stottern. Je älter ein Kind wird und je länger es stottert, desto geringer wird die Möglichkeit, dass die Sprechstörung wieder ganz verschwindet. Jedoch kann das Stottern durch Therapien stets verringert oder zumindest verändert werden, so dass es keine Behinderung im täglichen Leben darstellen muss.

Quelle Internet



Lg Miriam
mit Celine Marie Michelle*23.02.01

Ein freundliches Wort kostet nichts - und ist doch das schönste aller Geschenke.
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