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hades

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stan
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Beiträge: 3

New PostErstellt: 28.09.07, 12:07  Betreff: hades  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

hi, bin der Stan...neu hier, komme aus Berlin und schreibe gerade eine magisterarbeit über vorstellungen von der unterwelt in der griechischen literatur (von hesiod/homer bis pindar).

meine arbeit hab ich schon fast fertig, nun muss eine aussagekräftige einleitung her - und damit hatte ich schon immer meine schwierigkeiten

thematisch zeige ich, wie die griechische unterwelt sich vom ort der einheitlichen schattenexistenz (z.B. in der Odyssee XI.) sich mit dem wachsen des ethischen bewußtseins langsam zu dem modell entwickelte, das wir vom christentum kennen - die bösen werden gefoltert, die guten singen, tanzen und schlürfen ambrosia mit unsterblichen göttern usw.

natürlich hat es seit dem 6. Jhd. v. Chr. noch viele-viele Jahre gebraucht und dass elysium und tartaros kaum was mit "unseren" himmel und hölle haben, muss ich wohl kaum betonen

nun bitte ich euch um paar anregungen für eine gaaanz tolle einleitung:

was bringt es, "jenseitsfantasien" eines volkes zu erforschen?

sprich: ich muss ein konkrettes ziel nennen, "um mein forschungsprojekt zu rechtfertigen"

ich kann ja schlecht schreiben, dass ich "dämonen, gespenster und das morbide schon immer irgendwie cool fand"

für paar anregungen wäre ich echt dankbar!

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Tatyana
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Beiträge: 148
Ort: Bremen


New PostErstellt: 02.10.07, 07:59  Betreff: Re: hades  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Man könnte natürlich sagen, man will politischen und kulturellen Wandel erforschen durch die Beschäftigung mit der Jenseitsvorstellung. Inwieweit geht technischer Wandel mit allgemeinen Vorstellungen über Leben und Tod konform?
Technischer Wandel und politisch-soziale Umstrukturierung spiegelt sich auch in der (Jenseits-)Glaubensvorstellung eines Volkes wieder...


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stan
Mitglied

Beiträge: 3

New PostErstellt: 02.10.07, 15:01  Betreff: Re: hades  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

danke für die antwort!


wenn ich meinen prof richtig verstanden habe, geht es ihm um die ethische entwicklung.

die vorstellung, dass die taten, welche im diesseits vollbracht, über das schicksal im jenseits entscheiden und schließlich der wunsch nach der unsterblichkeit sind dabei das entscheidende.

kann amn das als zunehmende "zivilisierung" des geistes sehen?

kann man dabei vom christlichen jenseits-model ausgehen, nur um zu zeigen, wie weit man davon noch entfernt war?

ich hoffe, man versteht mich

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Tatyana
Administrator

Beiträge: 148
Ort: Bremen


New PostErstellt: 02.10.07, 19:36  Betreff: Re: hades  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Die ethische Entwicklung eines Volkes kann von der politisch-sozialen ja nicht getrennt werden...

Sicher könnte man es als einen "Fortschritt" betrachten, wenn die Jenseitsvorstellung differenzierter wird. Andererseits könnte man sagen, daß die "Gewißheit" eines Lebens nach dem Tode samt Vergeltung für gute oder schlechte Taten ein Druckmittel ist, dessen sich vor allem die Mächtigen zu bedienen wissen. Wenn schlechte Taten eine Folge für die Ewigkeit haben, statt daß, wie vorher geglaubt, alle Seelen nach dem Tode gleich sind und in seligem Vergessen dahindämmern, überlegt man sie sich vielleicht-oder eben auch nicht. Grade auch in der Christlichen Lehre des Mittelalters kann man dieses Phänomen sehr schön beobachten. Von daher würde ich nicht von "Zivilisierung" sprechen wollen. Oder eben doch. Aber nicht unbedingt im positiven Sinne...


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Gast
New PostErstellt: 04.10.07, 10:58  Betreff: Re: hades  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

ungefähr so hab ich mir das auch gedacht.

mein ergebnis ist:


Hesiod: im Tartaros sitzen die Feinde der Götter (Titanen), Elysium ist für die Heroen vorbestimmt, über sie Sünder wird nichts gesagt

Homer: Elysium nur für die, die den Göttern am nächsten stehen (Menealos, Zeus' Eidam), die Frevler befinden sich unter all den anderen Seelen in ewiger Schattenexistenz

Pindar: Rechtschaffenheit und Seligkeit wird dem Menschen in die Wiege gelegt (durch seine Ahnen und Gottes Gunst); solche Menschen werden nach drei Wiedergeburten die Seligkeit erlangen; der "niedere Rest" ist vor der trostlosen und qualvollen Hadesexistenz sowieso nicht zu retten...

fazit: es sind keine anzeichen darauf vorhanden, dass die menschen irgendeinem moralischen oder ethischen kodex folgten, um sich eine angenehme jenseitsexistenz zu verschaffen. die jenigen, die die götter persönlich beleidigt hatten (z.B. Sisyphos) bekamen ihre Strafe.
"Paradies" war hauptsächlich nur für Heroen und Adlige bestimmt.

korregiert mich bitte, falls ich falsch liege
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stan
Mitglied

Beiträge: 3

New PostErstellt: 04.10.07, 11:31  Betreff: Re: hades  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

hopla, vergessen mich einzuloggen

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