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Frickibär

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Beiträge: 1177


New PostErstellt: 01.08.06, 14:30     Betreff: Re: Die eine grosse Liebe

...es mag sich verrückt anhören, aber jeder, der entweder Gedichte oder Romane oder auch Songs schreibt, hat irgendwelche Menschen, die ihn in seiner Schreibweise oder der Art, wie er seine Gefühle und Emotionen ausdrückt, beinflusst und vielleicht auch ein bisschen geprägt haben - meistens sind das bei Schriftstellern halt eben auch Schriftsteller und bei Songwritern ebenfalls Songwriter (so wie beispielsweise Bruce Springsteen und Wolfgang Niedecken von "BAP" ganz klar Bob Dylan als ihr grosses musikalisches Vorbild nennen) !

Bei mir verhält es sich absolut konträr, denn wenn ich an dieser Stelle einen Menschen nennen kann, der meine schriftstellerische Art zu denken und sich auszudrücken, unglaublich beeinflusst hat, dann ist es kein Schriftsteller (zumindest nicht nennenswert), sondern vorgenannter Bruce Springsteen - wer jemals den Song "The River" von ihm gehört hat (und damit meine ich nicht die Studio-Version vom gleichnamigen Album, sondern die rund 11 Minuten lange Live-Version mit dem zutiefst bewegenden Prolog über den Vietnam-Krieg und das Verhältnis zu seinem Vater vom Album "Live/1975-85"), weiss, was ich damit meine !

Das hier sind die Lyrics...




Bruce Springsteen – The River

I come from down in the valley
where mister when you're young
They bring you up to do like your daddy done
Me and Mary we met in high school
when she was just seventeen
We'd ride out of that valley down to where the fields were green

We'd go down to the river
And into the river we'd dive
Oh down to the river we'd ride

Then I got Mary pregnant
and man that was all she wrote
And for my nineteenth birthday I got a union card and a wedding coat
We went down to the courthouse
and the judge put it all to rest
No wedding day smiles no walk down the aisle
No flowers no wedding dress

That night we went down to the river
And into the river we'd dive
Oh down to the river we did ride

I got a job working construction for the Johnstown Company
But lately there ain't been much work on account of the economy
Now all them things that seemed so important
Well mister they vanished right into the air
Now I just act like I don't remember
Mary acts like she don't care

But I remember us riding in my brother's car
Her body tan and wet down at the reservoir
At night on them banks I'd lie awake
And pull her close just to feel each breath she'd take
Now those memories come back to haunt me
they haunt me like a curse
Is a dream a lie if it don't come true
Or is it something worse
that sends me down to the river
though I know the river is dry
That sends me down to the river tonight
Down to the river
my baby and I
Oh down to the river we ride



In dem Tal, aus dem ich komme,
da wird man noch so erzogen,
daß man alles genauso macht wie sein Daddy vor einem.
Mary und ich, wir hatten uns an der High School kennengelernt.
Sie war grade 17.
Wir sind damals das Tal rausgefahren,
durch die Wiesen runter zum Fluß.
Da sind wir reingesprungen,
und dann sind wir den ganzen Fluß runtergefahren.
Mary wurde schwanger von mir.
Das war das einzige, was damals in dem Brief stand.
Ich hatte Geburtstag, der 19te wars, glaub ich.
Von ihr 'ne Karte, und von den Eltern 'nen dunklen Anzug,
das war alles, was ich gekriegt habe.
Wir sind dann runtergegangen zum Gericht,
und da wurde alles klargemacht.
Nix so mit Hochzeitsglocken und Kirche.
Keine Blumen, und Mary hatte auch kein Hochzeitskleid an.
Damals sind wir das letzte Mal zum Fluß runtergegangen.

Heute geh ich für Johnston auf Montage.
Aber in letzter Zeit war wenig los. Rezession, sagt der Boss.
Aber das ist auch nicht mehr wichtig.
Das ist Luft für mich.
Ich tue so, als würde ich mich an nichts mehr von damals erinnern.
Mary tut so, als ob es ihr nix ausmacht.

Aber ich kann mich nur zu genau erinnern:
Sie und ich im Auto von meinem Bruder.
Und dann, unten am Stausee - sie war so braun,
ihr Körper klatschnaß.
Die ganze Nacht sind wir wach am Ufer gelegen.
Und ich hab sie ganz eng an mich gezogen,
und ich hab jeden Atemzug von ihr gespürt.
Diese Erinnerung verfolgt mich. Verfolgt mich wie ein Fluch.
Wenn ein Traum nicht wahr wird, ist er dann eine Lüge?
Oder was ist es dann,
was mich immer wieder runterzieht zum Fluß?
Dabei ist der schon lange ausgetrocknet.

Quelle: www.brucespringsteen.net, www.swr3.de


"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)


[editiert: 01.08.06, 14:32 von Frickibär]
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