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Frickibär

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New PostErstellt: 12.11.05, 09:08     Betreff: Großes Chaos um ein bisschen Schiller

Großes Chaos um ein bisschen Schiller
Ben Becker und Uwe Ochsenknecht sagen Teilnahme an Stadtbahn-Projekt kurzfristig ab

Von unserem Redaktionsmitglied Nina Haas


Es sollte etwas Großes werden, das literarische Stadtbahn-Projekt "Steig ein, Steig ein! SchillerXGeneration", das die Reiss-Engelhorn-Museen gemeinsam mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH gestern präsentierten. Schulkinder, Hausfrauen, Studenten und Berufstätige - einfach alle sollten in der Straßenbahn unerwartet Friedrich Schiller begegnen. Schließlich lebte der Dichter zwischen 1783 und 1785 in der Quadratestadt und zeigte hier zum ersten Mal seine "Räuber". Also kamen sie zusammen: Künstler, Gemeinderatsmitglieder, Austauschstudenten, Schüler, Schauspieler - knapp 80 Akteure lasen bis in den späten Nachmittag Gedichte, Balladen und Dramen und brachten die Bahnen zum "Schillern". Gefehlt haben einzig die Hauptakteure der Show.

Die großen Zugpferde des Projektes sollten nämlich eigentlich zwei ganz besondere Herren sein. Als Stargäste geladen und im Vorfeld als solche beworben waren die Schauspieler Ben Becker und Uwe Ochsenknecht. "Ich will diese alten Schiller-Rosinen in Sprengladungen fürs Gehirn verwandeln", hatte Becker vor einigen Wochen vollmundig versprochen. Ihren Fahrschein in Mannheim ließen die beiden dann aber verfallen. Becker telefonierte schon am Donnerstagabend seine Absage durch, von Ochsenknecht kam sie erst wenige Minuten vor dem geplanten Einsatz.

"Aus dringenden persönlichen Gründen kann Herr Ochsenknecht heute nicht bei uns sein", erklärte ein zerknirschter Dr. Hans-Jürgen Buderer, Pressesprecher der Reiss-Engelhorn-Museen, den wartenden Pressevertretern und Fans. "Ich bin nach dieser zweiten so kurzfristigen Absage wirklich geschockt und deprimiert." Für Becker habe man ja sogar noch Ersatz finden können: Claus Eisenmann von den Söhnen Mannheims rauschte am Morgen heran, um dem Dichter ein musikalisches Ständchen zu bringen. Adäquaten Ersatz für Ochsenknecht fand man jedoch nicht mehr. "Wir haben aber auch so ein spannendes Programm und für jeden etwas dabei", versuchte Buderer die Wogen zu glätten.

Und so fuhren sie los, die übrigen Akteure, und brachten Schiller ohne Becker und Ochsenknecht unters Volk. Neben Eisenmann sorgten eine singende Joy Fleming und Ilpo Kauhanen, Ronny Arendt, Markus Kink, Nico Pyka und Michael Bakos von den Mannheimer Adlern - sie trugen "Die Bürgschaft" vor - für Lokal-Glamour. Außerdem mit dabei: Studenten des Goethe-Instituts, die - unterstützt von Michael Timmermann - Schillers Werke in zehn verschiedenen Sprachen präsentierten. Timmermann, langjähriger Schauspieler am Nationaltheater, hatte sich sogar in ein zeitgenössisches Dichterkostüm gezwängt. Schauspielerkollegin Elke Werner brachte dagegen ihr Wissen "über Schiller und die Frauen" an die Mannheimer(in) und genoss die "eigentümliche aber schöne" Stimmung. "Es gab an jeder Haltestelle aufs Neue erstaunte Gesichter." Und dann waren da noch ein rappender Schiller-Hip-Hopper und 30 Achtklässler des Moll-Gymnasiums, die die Balladen "Der Handschuh" und "Bauernständchen" einstudiert hatten.

Und die Mannheimer? Die schauten aus dem Fenster, hörten zu, lachten mit, blieben einfach mal sitzen oder machten sich ganz schnell davon. Applaus gab es für die Akteure fast in jedem Wagen. Auch wenn die Bahn unfreiwillig zur Bühne wird, bleiben die Mannheimer den Lohn also nicht schuldig. Zumindest in dieser Hinsicht: Mission erfüllt.

© Mannheimer Morgen - 12.11.2005



Quelle: www.morgenweb.de







...bei "RNF Life" kam gestern abend ein etwas ausführlicherer Bericht zu dem Event - unter anderem mit einem kurzen Auschnitt vom Auftritt von Claus Eisenmann auf dem Paradeplatz und einem Interview mit ihm über seinen Bezug zu Friedrich Schiller !



"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
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